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Schulden Schweiz
Schweizer SchuldenWas schuldet die Schweiz?
Wieviel Schulden benötigt die Schweiz? Sind angesichts der günstigen finanziellen Situation noch weitere Einsparungen notwendig - oder hat der Bund in den vergangenen Jahren bereits genügend Schulden reduziert? Was schuldet die Schweiz überhaupt? Laut der Finanzstatistiken der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (EFV) hat der Bund so viele Schulden. Der Wert stammt aus dem vergangenen Monat und betrifft das Jahr 2016; er steht für die Verschuldung der Schweiz nach der Maastrichter Definition, die auch in der EU gilt.
Fast die Hälfe der Schulden werden vom Bund getragen, der restliche Teil von den Kantonen, Kommunen und Sozialversicherungsträgern (diese Differenzierung wird dann in den Abschnitten 2 und 3 dieser Reihe über Schulden von Bedeutung sein - in diesem Teil werden wir etwas länger auf die Grundzüge eingehen). Schulden in Francs und Centimes sind für den Schatzmeister von Bedeutung.
Die Staatsverschuldung wird daher in der Regel als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausgedrückt. Das so ermittelte Quotient gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Verschuldung im Vergleich zur wirtschaftlichen Stärke ist - und wie leicht oder auch nicht. Im Jahr 2016 betrug das Bruttoinlandprodukt der Schweiz rund 660 Mia.
Der Verschuldungsgrad lag in diesem Jahr bei 29,2 Prozent. Beispielsweise veröffentlichen der IWF in Washington, die OECD in Paris und die BIZ in Basel eigene Schuldenzahlen. Sieben* unterschiedliche Kennlinien zur Staatsschuld - um zu verdeutlichen, wie heikel diese Fragestellung ist: Wie viel Schulden hat die Schweiz?
Als Excel-Tabelle stehen die FFA-Kennzahlen zur Verfügung (Blatt "gfs_quote": Fremdkapital- und Schuldenquote). In der Datenbank World Economic Outlook des IWF müssen Sie sich durch einen Klick durch einen Auswahldialog klicken, um die Brutto- und Nettoschuldenquoten zu errechnen. Das OECD-Datenmaterial zu Bruttoverschuldung und Reinvermögen kann als Grafik betrachtet und von dort als CSV-Datei heruntergeladen werden.
Laut IWF lag die Verschuldung der Schweiz im vergangenen Jahr bei über 43,3% des BSP. Der Unterschied zu dem oben genannten Wert von 29,2 Prozentpunkten resultiert daraus, dass der IWF mehr Schulden hat: Neben Darlehen an den Bund und Bundesanleihen werden auch (Alters-)Versicherungsforderungen, Warenkredite, offene Rechnung und im Vorhinein eingezogene Abgaben berücksichtigt.
Inklusive all dieser Faktoren beträgt die Bruttoverschuldung des IWF beinahe das Eineinhalbfache von Maastricht. Übrigens werden auch die Brutto-Schuldenquote nach OECD (2016: 42,5 Prozent) und die Fremdfinanzierungsquote der FFA (2016: 42,3 Prozent) entsprechend der IWF-Ratio berechnet. Was schuldet die Schweiz? Wie weit Sie den Schuldenbegriff definieren, wie Sie ihn bewerten und ob Sie das Guthaben abziehen, ist abhängig.
Der dritte Aspekt ist besonders interessant: die Differenz zwischen Brutto- und Nettoverschuldung. Aber es gibt Ausnahmeregelungen, wie ein Überblick über die Brutto- und Nettoverschuldung von 13 OECD-Ländern aufzeigt. Nach Bruttowerten weisen beide Länder eine ähnliche Verschuldungsquote von 114% bzw. 127% auf. Die Nettoverschuldung Kanadas beträgt 46% und liegt damit weit unter den 101% der USA.
Damit hat der Bundesstaat Kanada relativ mehr Vermögenswerte als der US-Bundesstaat. Die Kanadier zahlen so die Schuldzinsen. Die Verschuldung beider Staaten ist mit 75 % gleich hoch. Nach Angaben der OECD hat Finnland jedoch eine Nettoverschuldung von -53 Prozentpunkten (sein Kapital, das hauptsächlich aus bereits eingezahlten Pensionsfonds bestehen und damit die Schulden übersteigen), während die Niederlande eine Nettoverschuldung von über 41% haben.
Aber auch der Abgleich zwischen Norwegen und der Schweiz ist spannend. Beide Staaten haben mit 42,5 Prozentpunkten genau die gleiche Bruttoverschuldung. Dank seiner Ölreserven ist Norwegen jedoch kein Schuldenmacher, sondern steht auf einem Riesenstaat. Der Verschuldungsgrad beträgt unglaubliche -289Prozente. Das Vermögen des Bundes hingegen reicht nicht aus, um seine Schulden auszugleichen - die Nettoverschuldungsquote beträgt 0,3 Prozentpunkte.
Denn aus Nettosicht ist der schweizerische Bundesstaat aus dieser Perspektive nahezu verschuldungsfrei. Der dritte Teil befasst sich mit der zukünftigen Entwicklung der Verschuldung der Schweiz. Die Verschuldungsquote nach FFA und die Verschuldungsquote zum Nennwert nach BIZ sind jedoch gleich, so dass die letztgenannte Kennlinie nicht dargestellt wird. Der Bruttoschuldenstand nach IWF, der Bruttoschuldenstand nach OECD und der Schuldenstand der FFA (insgesamt rund 43 Prozent) werden zusätzlich zum Zeitwert errechnet.
Neben der umfassenderen Betrachtung der "Verschuldung" ergibt sich damit ein weiterer Teil der Abweichung zur tieferen FFA-Schuldenquote nach Maastricht (knapp 30 Prozent).