Geld anlegen

Kapitalanlage: Geldanlagen & Investments

Für eine erfolgreiche Geldanlage ist es wichtig, die infrage kommenden Anlageprodukte zu verstehen und richtig einzusetzen. Daher sollten sich Verbraucher vor der Entscheidung zunächst folgende Fragen beantworten: Wie lange kann ich auf das Geld verzichten? Welche Wertschwankungen kann ich zwischenzeitlich verkraften? Wie viel Geld benötige ich am Ende des Anlagezeitraums? Vorteilhaft ist es, schriftlich die Ziele und die eigene Risikobereitschaft zu fixieren, damit man sich auch in einem Beratungsgespräch nicht von seiner Linie abbringen lässt.

Durch eine Bestandsaufnahme und deren sorgfältige Auswertung behält man jederzeit den Überblick über die persönliche Vermögensstruktur. Entscheidend für den Anlageerfolg ist es, sich nicht von äußeren Bedingungen, Ereignissen oder Vorschriften von seinem selbst erstellten Finanzplan und der individuellen Anlagestrategie abbringen zu lassen.

Schrittweise Vermögensstruktur aufbauen

Geld Anlegen

Eine Geldanlage sollte stufenweise aufgebaut werden. Zuerst sind alle Schulden abzulösen, danach die finanziellen Reserven auf einem Tagesgeldkonto zu parken. Für mittelfristige Anschaffungen empfehlen sich fest verzinste Anlagen. Der Vermögensaufbau und die Altersvorsorge gelingen am besten mit kostengünstigen Produkten wie Banksparplänen, Indexfonds und staatlich geförderten Vorsorgeanlagen. Für das Geld, welches in absehbarer Zeit nicht benötigt wird, können Anleger höhere Risiken in Kauf nehmen und nach einer ansehnlichen Rendite streben. Ein Vergleich im Internet hilft dabei, anschließend die passenden Finanzprodukte zu finden. Die richtige Mischung für das Vermögen ist Voraussetzung, um auf viele Eventualitäten in der Zukunft eingestellt zu sein und Verluste aus einer Anlageklasse mit Gewinnen aus anderen Anlagen auszugleichen. Verbraucher sollten vorher festlegen, wie viel Prozent des Vermögens in die einzelnen Anlageklassen investiert werden sollen. Immobilien sind relativ wertstabil, vermietete Wohnobjekte lohnen sich in guten Lagen. Als Aktionär kann man an Unternehmen aus der heimischen und internationalen Wirtschaft über Dividenden und Kurssteigerungen partizipieren. Anleihen sind dann besonders lohnend, wenn das Zinsniveau hoch ist oder die Zinsen längerfristig sinken. Anleger, die sich scheuen, eigene Anlageentscheidungen zu treffen, können auf offene Investmentfonds zurückgreifen. Kleinanleger profitieren mit ETFs von niedrigen Verwaltungskosten und transparenter Zusammensetzung der Indexfonds.

Verantwortung für das eigene Geld

Wer die Anlagegrundsätze Risikostreuung und niedrige Kosten berücksichtigt, hat bereits viel für das Ergebnis seiner Geldanlagen getan. Der Grundsatz, hohe Rendite entspricht hohen Risiken, gilt nach wie vor. Über lange Laufzeiten gleichen sich bei variablen Kapitalanlagen die Kursschwankungen aus, sie eignen sich daher gut für jüngere Menschen zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge. Trotz aller guten Vorbereitung und Risikoverteilung kann jedoch niemand die zukünftige Rentabilität einer Geldanlage vorhersagen. Durch unvermutete Ereignisse und gesetzliche Änderungen kann jederzeit ein schlechteres Ergebnis erzielt werden als geplant oder prognostiziert. Um so wichtiger ist die Verteilung des Anlagekapitals auf die verschiedensten Finanzanlagen und die Beimischung schwankungsintensiver Geldanlagen. Für die richtige Wahl sind ein ausführlicher Vergleich und Informationen über Funktionsweisen, Merkmale und Kosten der Anlageprodukte notwendig. Jeder Anleger muss individuelle Entscheidungen treffen, die eine rentable und sichere Geldanlage gibt es nicht. Erfolgreich Geld anlegen heißt auch, Erfahrungen zu sammeln, Fehler künftig zu vermeiden und Anlagekompetenzen zu erwerben. Kapital anzulegen ist niemals schnell und einfach. Geduld, Strategie und Verantwortungsbewusstsein für das eigene Geld führen zum Ziel.

Vorüberlegungen zur Geldanlage

Bevor es um das Vergleichen von Geldanlagen geht, sollte man grundsätzliche Überlegungen zu den Zielen der Anlage, der eigenen Risikobereitschaft und Vermögensaufteilung anstellen. Diese dienen dazu, das vorhandene Kapital sinnvoll anzulegen und auf verschiedene Finanzprodukte zu verteilen, um größere Verluste zu verhindern. Das ist unter Risikogesichtspunkten sehr wichtig. Sollten einzelne Anlagen an Wert oder Liquidität verlieren, kann der Anleger noch von anderen Investitionen profitieren oder auf andere Anlagen zugreifen. Bei der Geldanlage ist es sinnvoll, in Etappen vorzugehen. Anleger sollten sich daher ein wenig Zeit und Ruhe nehmen und als erstes eine Bestandsaufnahme ihres Vermögens durchführen. Alle Positionen und Erkenntnisse hält man am besten schriftlich fest. Das ist die Grundlage, um zu entscheiden, wie Schritt für Schritt ein Vermögen aufgebaut und sinnvoll verwaltet werden kann. Zunächst ist es angebracht, zu prüfen, wie viel Schulden vorhanden sind.

Erst Schulden tilgen

Die beste Anlage ist das Tilgen von Krediten, Schulden vermindern das vorhandene Vermögen. Darlehen und Kredite müssen vom vorhandenen Vermögen abgezogen werden, damit der potenzielle Anleger weiß, welches Vermögen ihm tatsächlich zum Verbrauch oder zum Anlegen zur Verfügung steht. Für Schulden fallen Sollzinsen an, die der Kreditnehmer zusätzlich zur Tilgung des Darlehens an den Kreditgeber zahlen muss. Da die Sollzinsen in jedem Fall höher sind als die Habenzinsen von Geldanlagen, stellen Kredite für den Verbraucher eine finanzielle Belastung dar. Durch die Ablösung der Schulden spart der Darlehensnehmer die Schuldzinsen. Wer beispielsweise regelmäßig sein Girokonto überzieht, mit Kreditkarten bezahlt oder einen Konsumentenkredit aufgenommen hat, zahlt dafür nicht selten weit über den Anlagezinsen liegende Summen an die Bank. Welche Geldanlage garantiert solche Erträge? Daher rentiert es sich, erst alle Darlehen zurückzuzahlen, bevor man längerfristig Geld anlegt.

Anlagedauer und Sparziel bestimmen

Ist der Verbraucher schuldenfrei und kann einen Teil seines Geldes über einen gewissen Zeitraum entbehren, müssen Anlagedauer und Sparziel bestimmt werden. Die Anlagedauer des Kapitals leitet sich aus der geplanten Verfügbarkeit des Geldes ab. Kurzfristige Anlagen gehen bis zu einem Jahr, mittelfristig Geld anlegen bedeutet, ein bis fünf Jahre darauf zu verzichten und längerfristige Geldanlagen beginnen ab einem Zeitraum von mehr als fünf Jahren.

Genauso bedeutsam für die Wahl der richtigen Anlage ist die Bestimmung des Sparziels. Was soll mit dem Geld erreicht werden? Dient das Kapital dem Vermögensaufbau, der Altersvorsorge oder dem Erwerb von Wohneigentum? Oder soll in drei Jahren ein neues Auto gekauft und gezielt darauf gespart werden? Dazu gehört auch der Gedanke, wie liquide das Geld während der Laufzeit sein soll, muss es jederzeit oder nur zur Not oder überhaupt nicht verfügbar sein. Es reicht jedoch nicht aus, lediglich diese Überlegungen schriftlich festzuhalten.

Um genau festzulegen, wie das Ziel zu erreichen ist, sollten sich tiefgründigere Überlegungen anschließen. Eine passende Anlage beispielsweise für die Altersvorsorge kann nur gefunden werden, wenn klar ist, wie viel Kapital in Zukunft benötigt wird, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Es ist notwendig, zu definieren, dass beispielsweise in 20 Jahren 100.000 Euro erforderlich sind, um eine zusätzliche Rente von 400 Euro monatlich zu erhalten. Das gleiche trifft auf Ziele wie Anschaffungen, Weiterbildung oder Existenzgründung zu. Je konkreter das Sparziel quantifiziert wird, desto besser kann eine geeignete Anlage zur Erfüllung des Ziels gefunden werden.

Risikobereitschaft bestimmen

Welches Risiko der Anleger dabei eingehen möchte, ist eine wesentliche Frage. Aus den Risiken resultiert die Ungewissheit über das Ergebnis der Geldanlage durch das Eintreten bestimmter Ereignisse. In der Finanzwelt werden unter Risiko im Allgemeinen die Möglichkeit eines Verlustes und die Schwankungsbreite von Preisen und Erträgen verstanden. Das heißt, dass nicht nur die Sicherheit zum Ablauf ausschlaggebend ist, sondern auch die Frage, ob während der Anlagedauer Wertschwankungen auftreten dürfen. Die Risikobereitschaft der Kunden wird von Kreditinstituten meist in drei bis fünf Risikokategorien zusammengefasst: als sicherheitsorientierte, konservative, wachstumsorientierte, chancenorientierte oder spekulative Anleger. Zu jedem Risikotyp passen bestimmte Finanzprodukte, ein spekulativer Anleger wird mit einem Sparkonto nichts anfangen können, während der sicherheitsorientierte Anlegertyp keine Aktien kaufen sollte.

Um sich einem Risikotyp zuordnen zu können, müssen sich Verbraucher fragen, wie hoch ihr Verlust maximal sein darf und wie groß ihre Renditeerwartungen sind. Ferner, ob das Kapital bis zum Laufzeitende erhalten bleiben soll oder zwischenzeitlich eine Verminderung des Kapitals eintreten darf. Der Anleger muss einschätzen, inwieweit finanzielle Verluste für ihn tragbar sind. Darüber hinaus kommt es darauf an, zu bewerten, welche Ereignisse das Ergebnis der Anlage beeinflussen und wie sich diese Risikofaktoren auf das Kapital des Investors auswirken. Anleger sollten sich den Fragen nach dem Risikobedarf, der Risikotragfähigkeit und ihrer persönlichen Risikobereitschaft stellen. Welches Risiko muss ich eingehen, um mein Ziel zu erreichen? Wie viel Risiko darf ich aufgrund meines Vermögens und meines Ziels maximal übernehmen? Wie viel Risiko bin ich bereit, zu übernehmen? Dazu gehört nicht nur die Verlusttoleranz, sondern auch der mentale Umgang mit Wertschwankungen und Kursverlusten. Kann ich nachts noch ruhig schlafen, wenn die Preise meiner Anlage fallen? Jeder Anleger sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Wahrnehmung von Risiken höchst individuell ist und er einschätzen muss, mit welcher Wahrscheinlichkeit die vorhandenen Risikofaktoren in der Zukunft eintreten werden.

Risikostreuung

Die Risikofaktoren von Finanzprodukten sind höchst unterschiedlich. Sie können sich auch auf verschiedene Produkte anders auswirken. Daher ist es erforderlich, sein gesamtes Kapital auf mehrere Anlagen aufzuteilen und das eigene Vermögen stets als Ganzes zu betrachten. Werden bei einer Anlage Verluste erzielt, können das unter Umständen andere Anlagen durch Gewinne wieder ausgleichen. Auch, weil niemand genau einschätzen kann, wie konkret sich künftig Risiken auf das Anlageprodukt auswirken werden, empfiehlt sich eine Aufteilung des Kapitals auf verschiedene Geldanlagen. Dies wird unter dem Fachbegriff Diversifizierung oder Diversifikation zusammengefasst. Damit sollen die Verlustrisiken auf mehrere Finanzanlagen gestreut werden. Diversifiziert wird zwischen Anlageklassen, Anlagearten, Emittenten, Laufzeiten, Branchen, Ländern und Währungen. Fallen die Preise von Aktien, müssen nicht unbedingt die gleichen Wertverluste bei Anleihen oder Immobilien eintreten. In die Risikobetrachtung sind sowohl Bankeinlagen, Wertpapierdepots und kapitalbildende Versicherungen als auch die eigene oder vermietete Immobilie einzubeziehen. Nur so kann eine ausgewogene Mischung von Sicherheit und Rendite im Vermögen erreicht werden. Ergebnis der Vorüberlegungen muss eine präzise Anlagestrategie für mehrere Jahre und die prozentuale Aufteilung des Anlagevermögens auf die einzelnen Anlageklassen sein.

Grundlagen der Geldanlage

Zum Grundwissen eines Geldanlegers zählen Kenntnisse über die Funktion des so genannten magischen Dreiecks der Geldanlage. Dieses Dreieck besteht aus den Eckpunkten Sicherheit, Rendite und Liquidität. Unter Sicherheit werden der garantierte Kapitalerhalt, unter Liquidität die Verfügbarkeit des Kapitals und unter Rendite die Gewinne bzw. Erträge der Anlage verstanden. Nach diesen Kriterien lassen sich Finanzprodukte sehr gut beurteilen. Die drei Eigenschaften von Kapitalanlagen hängen wechselseitig miteinander zusammen und voneinander ab. Maximal zwei der Kriterien sind annähernd in Übereinstimmung zu bringen. Geldanlagen mit hoher Sicherheit und schneller Verfügbarkeit sind unweigerlich wenig rentabel. Anlagen mit hoher Rentabilität und ausreichender Sicherheit sind nicht liquide. Finanzprodukte mit hoher Rendite und schneller Verfügbarkeit sind riskant. Daher sollte der Anleger klären, welche Eigenschaft ihm in seinem Konzept am wichtigsten ist: mehr Sicherheit, hohe Rendite oder permanente Liquidität.

Größere Renditechancen bedeuten mehr Risiko

Jeder Anleger hätte gern ein Finanzprodukt, dass hundertprozentig sicher, mit hoher Rendite und ständiger Verfügbarkeit ausgestattet ist. Eine solche Investition gibt es aber nicht. Es lassen sich nicht alle drei Ziele gleichzeitig erreichen, man muss Abstriche an den Kriterien machen. Deshalb ist es wichtig, im Rahmen der Vorüberlegungen zur Geldanlage seine Prioritäten hinsichtlich ihrer Eigenschaften festzulegen. Je sicherer die Rückzahlung des Kapitals, desto geringer sind die Renditechancen der Anlage, auch die Verfügbarkeit des Kapitals kann bei einer sehr sicheren Geldanlage eingeschränkt sein. Die Möglichkeit einer hohen Rentabilität geht bei Geldanlagen mit Verlustrisiken und Wertschwankungen einher. Das hängt damit zusammen, dass für veränderliche und maximale Erträge das Risiko des Scheiterns einkalkuliert werden muss. Je größer am Ende die Rendite sein soll, desto abhängiger ist der Gewinn vom Eintreten bestimmter Ereignisse und Erwartungen. Variable Erträge erfordern einen Risikoaufschlag, da sonst niemand bereit wäre, höhere Risiken in Kauf zu nehmen.

Lange Anlagedauer gleicht Schwankungen aus

Dabei ist zu berücksichtigen, dass hohe Renditen in der Regel nur nach einer langen Anlagedauer möglich sind. Dies ist beispielsweise bei Aktien der Fall. Die unvermeidlichen Kursschwankungen während der Anlagezeit führen bei einer langfristigen Dauer zu sehr guten Ergebnissen. Aktienkurse steigen langfristig betrachtet kontinuierlich an, das haben zahlreiche Studien und Untersuchungen über vergangene Anlagezeiträume gezeigt. Umgekehrt bedeutet das, je kürzer die geplante Laufzeit bei riskanten und schwankungsanfälligen Anlagen ist, desto höher ist das Risiko von Wertschwankungen und Verlusten.

Breite Streuung schützt vor Verlusten

Die Vermögensstruktur sollte sich ebenfalls an den Kriterien Sicherheit, Rentabilität und Verfügbarkeit ausrichten. Je unterschiedlicher die Liquidität von Anlagen, desto flexibler gestaltet sich die Finanzplanung des Kapitalanlegers. Täglich verfügbares Geld sollte mittel- und langfristige Festanlagen ergänzen. Sichere Geldanlagen wie Festgelder oder Sparbriefe können mit schwankenden Anlagen wie Aktien, Versicherungen und Fonds kombiniert werden. Damit sind die Chancen auf höhere Renditen gewahrt und gleichzeitig die Verlustmöglichkeiten begrenzt. Denn die einzelnen Anlageklassen reagieren auf politische oder wirtschaftliche Einflüsse im Normalfall mit unterschiedlichen Preisveränderungen. Fallen die Zinsen, sind Aktien mehr gefragt, bei steigenden Zinsen werden Anleihen und Festgelder beliebter. Auf diese Weise können Kapitalanlagen mit lukrativen Renditen Verluste bei anderen Anlagen ausgleichen.

Geringe Kosten verbessern die Rendite

Die Höhe der Kosten ist maßgeblich für das Ergebnis der Anlage. Der Anleger kann selbst die Erträge seiner Geldanlagen entscheidend beeinflussen. Die Rendite wird nicht nur durch die Auswirkungen politischer oder wirtschaftlicher Risiken geschmälert, sondern vor allem von den Kosten der Finanzanlagen. Jeder Euro, der für die Verwaltung, Konzeption und Bereitstellung von Finanzprodukten ausgegeben wird, fehlt dem Kunden bei der Erzielung seiner Erträge. Die Kosten der Anleger sind die Einnahmen der Finanzanbieter, daraus resultiert ein Interessenkonflikt. Besonders schlecht auf die Wertentwicklung des Produktkäufers wirken sich die laufenden Kosten der Finanzprodukte aus, da sie regelmäßig den Kapitaleinsatz des Anlegers mindern. Dazu zählen Verwaltungsgebühren, Bestandsprovisionen oder Erfolgsvergütungen bei Fonds und Versicherungen. Weist ein Fonds beispielsweise jährlich eine Verwaltungsgebühr von zwei Prozent auf, muss der Fondsmanager kontinuierlich sechs Prozent Rendite erwirtschaften, damit für den Anteilsinhaber vier Prozent Rendite übrig bleiben. Finanzprodukte, die zusammengesetzt oder intransparent sind wie fondsgebundene Versicherungen oder geschlossene Fonds, haben einen besonders hohen Kostenanteil. Investoren, denen es gelingt, diese zu verringern, verbessern ihren eigenen Gewinn. Um günstige Produkte auszuwählen, ist ein Vergleich von Finanzprodukten hinsichtlich ihrer Kostenbelastung angebracht.

Geld aufteilen: Asset Allocation

Eine vernünftige Portfoliostrukturierung bringt nicht nur für die Rendite des Vermögens etwas, sie kann auch Sicherheit und Liquidität des Gesamtkapitals erhöhen. Die Vermögensaufteilung nennt man in Fachkreisen Asset Allocation. Sie bezieht sich auf die Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, wie zum Beispiel Anleihen, Aktien, Immobilien, Währungen und Edelmetalle. Im engeren Sinne ist mit Asset Allocation nur die Strukturierung des Wertpapierdepots auf verschiedene Finanzanlagen mit unterschiedlichen Chance-Risiko-Verhältnissen gemeint. Jedoch sollten Anleger ihr Vermögen stets insgesamt betrachten, weil die Vermögensbestandteile außerhalb des Wertpapierportfolios ebenso entscheidend für ihre Ausrichtung auf die Anlageziele sind. Auch die Aufteilung von Festanlagen ist möglich und erforderlich.

Tagesgeld

Tagesgeld ist der erste Baustein eines gut diversifizierten Vermögens, es ist die bessere Alternative, als das Geld auf dem Girokonto liegen zu lassen. Überschüssige Beträge können beispielsweise regelmäßig per Dauerauftrag auf das Tagesgeldkonto überwiesen werden. Auf ein Tagesgeld gehören die Notreserven und Rücklagen für kurzfristige Anschaffungen. Zwei bis drei Monatsgehälter werden als Reserve empfohlen. Liquidität genießt bei Tagesgeldern stets höchste Priorität. Das geparkte Geld kann jederzeit wieder auf das festgelegte Referenzkonto abgezogen werden. Außerdem wichtig ist die Sicherheit des Tagesgeldkontos, die in Deutschland der gesetzlichen und ggf. freiwilligen Einlagensicherung unterliegt. 100.000 Euro pro Person und Kreditinstitut sind EU-weit per Gesetz gegen Verlust abgesichert. Bei Insolvenz der Anlagebank sind die Entschädigungseinrichtungen verpflichtet, innerhalb von sieben Arbeitstagen das verlorene Guthaben zu ersetzen. Die freiwilligen deutschen Sicherungssysteme unterscheiden sich je nach Zugehörigkeit zu einem Bankensektor und bieten einen noch umfangreicheren Schutz. Durch den Vergleich auf spezialisierten Portalen kann man das zinsgünstigste Tagesgeldangebot herausfiltern.

Festgeld

Festgelder sind meist höher verzinst als Tagesgelder, weil Kontoinhaber eine bestimmte Zeit nicht über ihr Geld verfügen können. Die Laufzeiten von Festgeldern reichen von einem Monat bis ca. zehn Jahren. Als Ausgleich für die längere Kapitalbindung steigen die Zinsen im Allgemeinen mit der Anlagedauer. Festgeldkonten eignen sich sehr gut zur Aufteilung von Fälligkeiten. Einerseits richtet sich die Fälligkeit der Gelder nach dem geplanten Verwendungszweck, andererseits nach dem aktuellen Zinsniveau und den künftigen Zinserwartungen. Rechnen Anleger beispielsweise mit steigenden Zinsen, können sie mit unterschiedlichen Laufzeiten auf den tatsächlichen Zinsanstieg reagieren und mit einem Teil des Kapitals von den gestiegenen Zinsen profitieren. Durch die Verteilung des Kapitals auf verschiedene Festgeldkonten wird nicht nur die Rendite der Festgelder erhöht, sondern auch die Liquidität und Flexibilität des Anlegers. Die europäische Einlagensicherung gilt auch für Festgelder, die Bankeinlagen darstellen. Am Ende der Laufzeit werden Festgelder entweder automatisch verlängert oder auf das Referenzgirokonto zurücküberwiesen. Die Zinsen können jedes Jahr auf das Referenzkonto fließen oder angesammelt und am Ende mit der Anlagesumme ausgezahlt werden. Vergleichsportale bieten Verbrauchern auch einen guten Marktüberblick zu Festgeldkonditionen.

Aktienfonds/ETFs

In der Anlageklasse Aktien sind aktive und passive Investmentfonds sehr gut zur Strukturierung eines Portfolios geeignet. Denn sie enthalten viele verschiedene Einzelwerte, die entweder von Managern aktiv zusammengestellt, oder wie bei ETFs von der Zusammensetzung eines Börsenindex bestimmt werden. Die Sicherheit beider Investmentvermögen ist besonders hoch, da sie als Sondervermögen unabhängig vom sonstigen Geschäftsbetrieb der Kapitalverwaltungsgesellschaft geführt werden. Der Inhalt der Fonds entscheidet über deren Renditechancen. Je höher die Risiken, die in den Fondspapieren stecken, desto größer kann der Gewinn des Anlegers sein. Das ist beispielsweise bei exotischen Aktien oder illiquiden Nebenwerten der Fall. Je breiter jedoch das Vermögen über mehrere Fonds gestreut wird, desto weniger beeinflussen Kursschwankungen das Endergebnis der Aktienfondsanlage. Vom Grundsatz her können Aktienfonds und ETFs täglich über den Fondsanbieter oder die Börse verkauft werden, aber erst das langfristige Halten der Fonds bringt einen angemessenen Mehrertrag.

Rebalancing: Geld umschichten

Rebalancing steht als Fachbegriff für das regelmäßige Überprüfen, ob die gewählte Anlagestrategie noch den Anlagezielen entspricht. Das kann zum Beispiel einmal pro Jahr, gegen Jahresende, geschehen und bezieht sich meist auf das Wertpapierdepot. Es kann sinnvoll sein, das gesamte Anlageportfolio in die Überprüfung einzubeziehen. Grundsätzlich macht Rebalancing insbesondere bei langfristigen Anlagen Sinn, dadurch wird gleichzeitig zu häufiges Umschichten von Geldanlagen vermieden. Dieses kostet unnötige Gebühren und führt in vielen Fällen nicht zu einem besseren Ergebnis. Rebalancing heißt konkret, dass die anfängliche, aufgrund der Vorüberlegungen geplante Aufteilung auf Anlageklassen wiederhergestellt wird. Mit derselben Gewichtung der Anlagen wird das ursprüngliche Risikoprofil beibehalten. Wertpapiere, die im Kurs gestiegen sind und ein Übergewicht erlangt haben, müssen verkauft werden. Andere Anlagen, die weniger Anteil als ursprünglich in der Vermögenszusammensetzung einnehmen, müssen nachgekauft oder neu angelegt werden. Das gilt so lange, bis sich an der persönlichen Risikobereitschaft, den familiären Verhältnissen oder Anlagezielen Wesentliches geändert hat. Eine Gesetzesänderung oder eine neue Wirtschaftsphase allein sind kein Grund, Finanzprodukte umzuschichten. Am sichersten erreichen Geldanleger ihre Anlageziele, wenn sie mit Geduld und Ausdauer ihrer Strategie und der Aufteilung der Investitionssummen treu bleiben.

Weitere Anlageprodukte

Unter den fest verzinsten Produkten gibt es weitere Anlagemöglichkeiten, deren Hauptzweck darin besteht, für den Inhaber feste, berechenbare Erträge zu generieren. Anbieter dieser Finanzanlagen sind neben Banken auch Bausparkassen und Lebensversicherer. Diese Anlageprodukte gewährleisten eine noch bessere Streuung des Anlagevermögens. Zudem gehören Bankeinlagen zu den Produkten, die keinerlei Gebühren aufweisen, die die Rendite belasten könnten.

Sparkonto

Sparkonten können Spareinlagen auf dem normalen Sparbuch oder Festzinssparverträge, die für eine gewisse Dauer angelegt sind, sein. Das normale Sparkonto wird wenig attraktiv verzinst, etwas höher sind die Anlagezinsen für Festzinssparverträge. Je länger die Laufzeit, desto höher ist der Zinsaufschlag. Für das normale Sparbuch gilt eine eingeschränkte Liquidität, es sind nur 2.000 Euro im Monat ohne weiteres verfügbar. Beträge, die darüber hinausgehen, müssen drei Monate im Voraus gekündigt werden. Wer dies versäumt, zahlt dafür Vorschusszinsen in Höhe von einem Viertel des Guthabenzinses für die drei Monate. Festzinssparverträge können im Allgemeinen nur unter Verlust der Anlagezinsen vorfristig aufgelöst werden. Nach Ablauf der Anlagedauer wird die Festzinsvereinbarung ohne Kündigung maschinell zu aktuellen Zinsen verlängert oder zum normalen Sparbuchvertrag. Spareinlagen unterliegen den gleichen Sicherungssystemen wie Tagesgelder und Festgeldkonten.

Sparbrief

Sparbriefe gehören nicht zu den Spareinlagen, sondern sind Wertpapiere. Der wesentliche Unterschied zu den Sparkonten liegt darin, dass Sparbriefe keinerlei Liquidität aufweisen. Das bedeutet, dass eine vorzeitige Verfügung bei Sparbriefen im Prinzip ausgeschlossen ist, sie sind jedoch beleihbar. Sparbriefe sind eine Anlage mit festen, planbaren Erträgen, die Laufzeiten liegen zwischen einem und zehn Jahren. Die längere Anlagedauer und Kapitalbindung wird mit mehr Guthabenzinsen belohnt. Die Verzinsung geschieht entweder auf der Basis einer jährlichen Ausschüttung oder als auf- bzw. abgezinster Sparbrief. Beim aufgezinsten Modell werden die Zinsen Jahr für Jahr angesammelt und am Ende in einer Summe mit dem Kapitaleinsatz ausgeschüttet. Beim abgezinsten Sparbrief sind die Zinsen bereits vor Anlage berechnet worden und werden vom Anlagebetrag subtrahiert, so dass am Laufzeitende der Nennwert des Sparbriefs überwiesen wird. Es gibt zwei Gattungen von Sparbriefen: Namensschuldverschreibungen und Inhaberschuldverschreibungen. Während auf den Namen lautende Sparbriefe durch das europäische und deutsche Einlagensicherungssystem gedeckt sind, unterliegen Sparbriefe als Inhaberschuldverschreibungen keinerlei Einlagensicherung. Solche Sparbriefe werden vorrangig durch Sparkassen und Genossenschaftsbanken emittiert. Bei Sparbriefen mit Nachrangabrede kommt hinzu, dass die Sparbriefgläubiger im Insolvenzfall nachrangig gegenüber allen anderen Gläubigern ausgezahlt werden. Mit Fälligkeit wird ein Sparbrief automatisch auf das angegebene Girokonto zurückgebucht.

Bausparvertrag

Der Bausparvertrag dient dem Vermögensaufbau oder der späteren Finanzierung von Wohneigentum. Er setzt sich aus zwei Vertragsphasen zusammen, der Anspar- und der Kreditierungsphase. Das Prinzip des Bausparvertrags funktioniert so, dass ca. 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme angespart sein müssen, um das restliche Volumen des Vorhabens mit einem Bauspardarlehen zu finanzieren, das auf Antrag nach der vorgegebenen Laufzeit automatisch ausgezahlt wird. Bausparen kann auch als Geldanlage genutzt werden, wenn größere Beträge auf einmal eingezahlt werden. Die Verzinsung setzt sich aus einem konstanten Grundzins und ggf. einem fest vereinbarten Bonuszins zusammen. Der Bonuszins wird erst gewährt, wenn die Vertragslaufzeit eingehalten wurde. Vor Ablauf einer Mindestfrist ist eine außerplanmäßige Kündigung unmöglich. Die Höhe der Guthabenzinsen hängt vom jeweiligen Tarifangebot der Bausparkasse ab. Wohnwirtschaftliche Maßnahmen werden zusätzlich durch die staatliche Wohnungsbauprämie gefördert, sie beträgt 8,8 Prozent der jährlichen Einzahlungen von bis zu 512 Euro für Ledige und 1.024 Euro für zusammenveranlagte Eheleute. Guthaben auf Bausparverträgen unterliegen grundsätzlich der gesetzlichen Einlagensicherung, einige private sowie öffentliche und genossenschaftliche Bausparkassen bieten darüber hinaus einen unbegrenzten Schutz der Einlagen an. Darüber sollten sich Bausparer detailliert informieren, da es ab März 2017 kein freiwilliges Einlagensicherungssystem bei privaten Bausparkassen mehr gibt.

Lebensversicherung

Eine Lebensversicherung verbindet zwei Vorgänge miteinander, das Sparen oder Anlegen von Geld und das Absichern des Lebensrisikos. Einzahlungen erfolgen in regelmäßigem Rhythmus oder durch Einmalbetrag. Als Kapitalanlage funktioniert die klassische Lebensversicherung ähnlich wie eine fest verzinste Anlage. Versicherungsgesellschaften investieren das Geld der Anleger vorwiegend in festverzinsliche Wertpapiere. Aus deren Zinsen und Kursgewinnen erwirtschaftet die Versicherung garantierte und variable Erträge. Abgezogen werden davon die Abschluss-, Verwaltungs- und Risikokosten der Versicherung, die vom Anleger schwer beeinflussbar, weil wenig transparent sind. Ist keine garantierte Mindestablaufleistung angeboten, werden die Erträge häufig mit Fonds erzielt. Das heißt, der Vertragsinhaber setzt bis zum Laufzeitende auf höhere Renditen als bei fest verzinsten Policen. Das Risiko, dass diese nicht erreicht werden, trägt in diesem Fall allein der Versicherte.

Rentenversicherung

Rentenversicherungen funktionieren wie Lebensversicherungen, die Versicherten haben jedoch zum Ablauf die Wahl zwischen der Auszahlung des Gesamtkapitals und einer regelmäßigen, meist monatlichen Rente. Die Rente wird lebenslang gezahlt und dient der finanziellen Absicherung im Ruhestand. Erreicht der Vertragsinhaber ein sehr hohes Alter, lohnt sich die monatliche Rentenzahlung von der Versicherung. Dafür muss entweder in gleichmäßigen Abständen oder als Einmalzahlung über viele Jahre Geld angelegt werden. Für den Fall, dass der Versicherte innerhalb der ersten Jahre nach Rentenauszahlung verstirbt, kann zu Vertragsbeginn für Angehörige eine Rentengarantiezeit von mindestens 5 und maximal 20 Jahren vereinbart werden. Innerhalb dieser Zeit erhalten Familienangehörige die Rentenzahlung weiter. Eine Lebens- oder Rentenversicherung vorzeitig zu kündigen, bringt oft hohe Kapitaleinbußen. Daher sollten in diese langfristigen Verträge nur Mittel investiert werden, die in absehbarer Zeit nicht benötigt werden und dem langfristigenVermögensaufbau dienen.

Investmentfonds als Geldanlage

Investmentfonds sind eine Anlageform, in die Investoren gemeinsam Geld einbringen. Sie bilden jeweils ein thematisch, zeitlich oder anlagetypisch zusammengefasstes Sondervermögen. Eine Kapitalverwaltungsgesellschaft bündelt die Einzahlungen der Anleger, um sie in verschiedenen Vermögenswerten, zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Immobilien, anzulegen und zu verwalten. Jeder Anleger erwirbt entsprechend seines Kapitaleinsatzes Anteile an diesem Gemeinschaftsvermögen. Es gibt verschiedene Arten von Investmentfonds. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Konstruktion in offene und geschlossene Fonds, in Bezug auf das Management in aktive und passive Fonds und die Gewinnausschüttung in ausschüttende und thesaurierende Fonds sowie hinsichtlich der Art ihrer Vermögenswerte in Aktien-, Renten-, Immobilien-, Rohstoff-, Geldmarkt-, Misch-, Index- und Dachfonds.

Offene und geschlossene Fonds

Offene Investmentfonds sind gewöhnlich unbefristet, es sind immer Einzahlungen und Verfügungen möglich, weil jederzeit weitere Anteile ausgegeben werden. Mit den Geldern werden ständig neue Vermögenswerte erworben und wieder verkauft. Eine neutrale Verwahrstelle verwaltet als Depotbank die Vermögensgegenstände des Investmentfonds. Der Wert eines Anteils, auch als Anteilspreis oder Fondspreis bezeichnet, ergibt sich aus dem Wert des gesamten Fondsvermögens dividiert durch die Anzahl der umlaufenden Anteile. Die Fondsanteile werden über die Börse gehandelt oder können von der Kapitalverwaltungsgesellschaft bezogen werden. Der Fondspreis unterliegt an der Börse ständigen Veränderungen, die Fondsgesellschaft veröffentlicht börsentäglich einen offiziellen Fondswert. Jeder Fonds hat zwei Preise: einen Ausgabepreis, zu dem man die Fondsanteile kaufen kann, und einen Rücknahmepreis, zu dem die Kapitalverwaltungsgesellschaft die Anteile wieder zurückkauft. Die Differenz zwischen beiden Preisen liegt im Ausgabeaufschlag, der zur Bezahlung des Fondsvertriebs dient. In Ausnahmefällen kann auch eine Rücknahmegebühr erhoben werden. Kaufen Anleger beim Onlinebroker, der Direktbank oder über Fondsplattformen, die als Vermittler fungieren, erlassen diese ggf. den Ausgabeaufschlag oder der Fonds wird mit Rabatt auf die einmaligen Kosten angeboten. Beim Kauf über die Börse wird generell kein Ausgabeaufschlag fällig.

Geschlossene Fonds werden aktuell unter Alternativen Investments geführt. Es ist zu unterscheiden zwischen geschlossenen Fonds, die nach alten Regeln emittiert und Alternativen Investmentfonds, die nach Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches 2013 aufgelegt wurden. Deren Regulierung ist umfangreicher und schützt Kleinanleger besser vor Verlusten. Geschlossene Fonds werben während eines befristeten Zeitraums eine vorher definierte Kapitalsumme ein. Nach Ende des Angebotszeitraums wird der Fonds geschlossen, der Erwerb des Fonds ist dann nur ausnahmsweise über den Zweitmarkt möglich. Gegenstand der Investition sind reale Sachwerte, Projekte oder Unternehmungen sowie Finanzinstrumente und Bankguthaben. Enthalten sind einzelne oder wenige Projekte wie Windparks, Schiffe, Flugzeuge, Filme, Container, Immobilien, Private Equity, Infrastrukturprojekte u. a. Mit den Geldern des geschlossenen Fonds werden die Projekte ganz oder teilweise finanziert. Die Fremdkapitalquote im Fonds darf nur noch maximal 60 Prozent betragen. Rechtlich handelt es sich um eine Unternehmensbeteiligung, die Anleger werden damit zu Gesellschaftern einer Personengesellschaft. Diese firmiert in der Rechtsform einer KG oder GmbH & Co. KG sowie gemäß den neuen Vorschriften als Investmentaktiengesellschaft mit fixem Kapital oder als Investmentkommanditgesellschaft. Die Anteile der geschlossenen Fonds erwirbt man, indem man über die Fondsinitiatoren eine Geldsumme im Verlauf des Platzierungszeitraums investiert, sie werden nicht an der Börse gehandelt. Während bei offenen Investmentfonds Mikrobeträge ab 25 Euro investiert werden können, gibt es bei geschlossenen Fonds eine Mindestanlage von 5.000 bis 25.000 Euro. Das Kapital ist über einen längeren Zeitraum gebunden, ca. 4 bis 30 Jahre sind möglich, weil nur sporadisch ein Handel mit Fondsanteilen geschlossener Investmentvermögen über den Zweitmarkt stattfindet. Sobald der Kapitalanleger die vertragsgemäße Einlage geleistet hat, kann er nicht zu weiteren Einzahlungen verpflichtet werden, da eine Nachschusspflicht bei geschlossenen Investmentvermögen unter neuen Bedingungen per Gesetz ausgeschlossen ist. Gerät der Fonds in eine wirtschaftliche Schieflage, muss mit dem Verlust der gesamten Anlagesumme gerechnet werden.

Chancen und Risiken von Investmentfonds

Bei offenen Investmentvermögen ist durch die Investition in verschiedene Finanzinstrumente eine sehr hohe Risikostreuung gewährleistet. Diese Fonds sind zudem sehr sichere Anlagen, da sie als Sondervermögen getrennt vom sonstigen Vermögen der Fondsgesellschaft und des Fondsanbieters verwahrt und verwaltet werden. Die Fonds sind somit von einer Pleite der Anlagegesellschaft oder der Depotbank des Kunden nicht betroffen. Depotinhaber können problemlos ihre Fondsanteile zu einem anderen Depotanbieter übertragen. Offene Fonds sind gut geeignet für bequeme Anleger. Sie müssen sich nicht selbst um ihre Investments kümmern und profitieren von der Erfahrung, den Fach- und Marktkenntnissen der professionellen Fondsmanager. Ein weiterer Vorteil der offenen Fonds ist es, dass man geringe wie große Einmalbeträge investieren kann und auch regelmäßig kleinere Summen einzahlen. Ein Fondssparplan trägt zum langfristigen Vermögensaufbau bei. Dabei können die wiederkehrenden Einzahlungen jederzeit erhöht, verringert oder terminlich geändert werden. Fondsanlagen verfügen über eine hohe Flexibilität, weil sie ständig kündbar sind.

Nachteile offener Investmentfonds

Wie jede Geldanlage haben auch offene Fonds spezielle Risiken. Die Preise von Fonds können fallen, wenn die zugrunde liegenden Vermögensgegenstände an Wert einbüßen. Weniger gute Wertpapiere im Fonds können die Rendite drücken. Die Fondskurse schwanken von Tag zu Tag. Fondsmanager können bei ihren Investitionen falsche Entscheidungen treffen. Bei offenen Immobilienfonds ist die Gefahr, dass ein Fondsvermögen zeitweilig geschlossen wird, besonders groß. Entweder dürfen keine Anteile mehr erworben werden, weil die Liquidität des Fonds zu hoch ist. Oder es können keine Anteile mehr zurückgegeben werden, weil zu wenig Liquidität im Fonds vorhanden ist. Letzteres führt dazu, dass Anleger zeitweise über ihr Fondskapital nicht mehr verfügen dürfen oder der Fonds gar abgewickelt werden muss. Beides führt zu Vermögensverlusten und ist dadurch bedingt, dass Immobilien nicht umgehend gehandelt werden können wie beispielsweise Aktien oder Anleihen. Fondsanleger dürfen aus der günstigen Wertentwicklung eines Investmentvermögens nicht auf dessen zukünftige Performance schließen. Nachteilig sind auch die verhältnismäßig hohen Kosten von offenen Investmentfonds. Insbesondere hohe laufende Aufwendungen in Form der Verwaltungs-, Vertriebs- und Erfolgsvergütungen können das Ergebnis der Fondsanlage wesentlich schmälern.

Chancen geschlossener Fonds

Geschlossene Fonds tragen den Charakter einer unternehmerischen Beteiligung. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft entscheidet, in welche Objekte und Projekte der Fonds investiert. Die Zeichner des Fonds haften mit ihrem gesamten Kapitaleinsatz für das Gelingen der Unternehmung. Sie haben jedoch nur begrenzte Auskunfts- und Kontrollrechte, die Gesellschafterversammlung muss jedoch wesentlichen Geschäftsänderungen, zum Beispiel einer Änderung des Gesellschaftsvertrags oder der Sanierung des Fonds zustimmen. Mit einer Investition in geschlossene Investmentvermögen sind außerordentlich hohe Renditen zu erzielen. Die Rendite- bzw. Auszahlungserwartungen des Fonds werden im Emissionsprospekt festgehalten. Da es sich bei geschlossenen Fonds hauptsächlich um Investitionen in Sachwerte handelt, besteht die Chance, Gewinne weit oberhalb der Inflationsrate zu erzielen.

Risiken geschlossener Investmentvermögen

Die Risiken, sein Kapital zu verlieren, sind jedoch genauso groß wie die Renditeaussichten. Bei Insolvenz der Personengesellschaft kann es zum Totalverlust der angelegten Summe kommen. Außerdem besteht das Risiko, dass die Gewinnprognosen nicht eingehalten werden können, so dass ein Teil des Kapitals verloren geht oder die prognostizierten Ausschüttungen ausbleiben. Der Anleger haftet für Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Gläubigern in Höhe seines Anteils. Geschlossene Investmentvermögen sind nicht liquide, es besteht nur in Ausnahmefällen die Möglichkeit, vorzeitig zu kündigen. Gesellschafter können jedoch ihre Anteile auf dem Zweitmarkt an Dritte verkaufen, was jedoch länger dauern und mit hohen Abschlägen zum Kaufpreis verbunden sein kann. Es besteht die Möglichkeit, dass erhaltene Ausschüttungen von den Fondsanlegern zurückgefordert werden, sofern sie nicht aufgrund von Gewinnen gezahlt wurden. Ferner können Währungsschwankungen, die verzögerte Darlehensgewährung oder -verlängerung, eine geringere als geplant eingeworbene Kapitalsumme sowie Interessenkonflikte auf Seiten der Fondsinitiatoren das Ergebnis der Anlage negativ beeinträchtigen.

Gute Investmentfonds finden

Der Investmentfonds muss zu den Zielen des Anlegers passen, daher sollte man zuerst die Anlageklasse bestimmen, in die investiert werden soll. Ein großes Fondsvolumen und eine längere Historie sprechen dafür, dass der Investmentfonds erfolgreich in der Lage ist, auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Die vergangene Rendite ist dennoch kein ausschlaggebendes Kriterium, um einen geeigneten Fonds auszuwählen. Es gibt einige wenige objektive Kennziffern, nach denen man offene Fonds vergleichen kann. Dazu gehört die TER, die Sharpe Ratio und der maximale Verlust sowie die Volatilität des Fonds. Anleger sollten betrachten, unter welchen Schwankungen der Fonds seine Wertentwicklung erreicht hat. Je höher die Volatilität, desto größer sind die Risiken, die die Fondsmanager eingegangen sind. Anhand der Kostenquote TER können Anleger ablesen, wie hoch das Fondsvermögen mit laufenden Kosten belastet ist. Obwohl diese Kennziffer nicht alle relevanten Kosten enthält, bietet sie eine gute Vergleichsbasis für offene Investmentfonds. Der maximale Verlust wird für einen bestimmten Zeitraum ausgewiesen. Die Sharpe Ratio gibt darüber Auskunft, welchen prozentualen Mehrertrag der Fonds gegenüber einer risikolosen Geldmarktanlage im Verhältnis zum eingegangenen Risiko erzielen konnte. Sobald diese Kennzahl über 1 liegt, hat der Fonds einen Überschuss erwirtschaftet, der das höhere Risiko rechtfertigt. Auch das Risiko-Ertrags-Profil eines Investmentfonds ist als Ansatzpunkt geeignet, um vernünftige Anlageentscheidungen zu treffen. Obwohl bei diesem Indikator nur die letzten fünf Jahre betrachtet werden, setzt er die Schwankung des Fondsanteilspreises in Relation zur erreichten Rendite und gibt Auskunft über das Verhältnis der Chancen auf Wertsteigerung zum Risiko des Rückgangs der Anteilspreise.

Börsengehandelte Fonds (ETF)

Weil jedoch Fondsmanager in der Vergangenheit selten einen Mehrertrag gegenüber der Performance eines Börsenindex erreichen konnten, lohnt sich ein Blick auf die offenen Fonds, die lediglich einen Index 1:1 abbilden. ETFs - Exchange Traded Funds - werden ausschließlich über die Börse gehandelt, daher ihr Name. Man bezeichnet sie auch als passive Fonds, weil sie einzig und allein Börsenindizes nachbilden und auf aktive, abweichende Anlageentscheidungen verzichten. Es gibt sie auf Aktien-, Renten-, Immobilien-, Geldmarkt-, Rohstoff-, Branchen- und kombinierte Indizes. Hier entfallen die Entscheidungen der Fondsmanager, sie sind daher wesentlich kostengünstiger als herkömmliche Investmentfonds. Der Ausgabeaufschlag existiert nicht und die Verwaltungsgebühren liegen signifikant unter denen der anderen Fondstypen.

Arten von ETFs

Physisch replizierende Indexfonds sind Fonds, die entweder vollständig oder optimiert ausgewählte Titel des zugrundeliegenden Wertpapierindex kaufen. Synthetische ETFs arbeiten dagegen mit SWAP-Vereinbarungen zwischen Banken und Fondsgesellschaften, die letztlich nur zu einem Ausgleich der Differenz der Wertentwicklung des Index und der Wertentwicklung eines beliebigen Wertpapierkorbes des ETFs führt. In diesen ETFs können ganz andere Wertpapiere als im zugrundeliegenden Index enthalten sein, die Bank als SWAP-Partner garantiert, dass der Anleger am Ende genau die gewünschte Index-Entwicklung als Ergebnis erhält.

Vor- und Nachteile von ETFs

Vorteile von Indexfonds sind somit ihre einfache Handhabung, geringe Kosten, Flexibilität, bessere Transparenz, hohe Risikostreuung und Liquidität. Die börsengehandelten Indexfonds kann man so einfach wie Aktien handeln, sie weisen geringe Handelsspannen auf und täglich werden Informationen über die genaue Fondszusammensetzung veröffentlicht. ETFs stellen ebenso Sondervermögen dar und haben demzufolge kein Emittentenrisiko. Die Risiken von ETFs liegen darin, dass die von physischen Fonds verliehenen Wertpapiere nicht zurückgegeben werden und bei synthetischen ETFs ein oder mehrere SWAP-Partner ausfallen. Daher ist dieses Risiko gesetzlich auf 10 Prozent des Fondsvermögens begrenzt worden. Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie durch Indexfonds den zwangsläufigen Kursschwankungen unvermindert ausgesetzt sind, da sie immer unmittelbar an der Börsenentwicklung, egal ob auf- oder abwärts, teilhaben.

Aktienhandel an der Börse

Die Anlageklasse Aktien gehört zu einem ausgewogenen Portfolio. Wer auf Einzelwerte setzt, kann diese an der Börse kaufen. Dort werden Angebot und Nachfrage an den Papieren koordiniert und schnellstmöglich aktuelle Kurse ermittelt. Ist das Aktienangebot größer als die Nachfrage, fallen die Kurse in der Regel, bestehen mehr Kaufwünsche als Aktienbesitzer verkaufen wollen, können die Aktienkurse steigen. Jedoch ist der Verlauf eines Aktienkurses noch von vielen anderen Einflussfaktoren abhängig.

Grundlagen zum Aktienhandel

Aktien werfen über einen längeren Zeitraum betrachtet die höchsten Renditen aller klassischen Anlageformen ab. Sie sind sehr kostengünstig und demzufolge anlegerfreundlich. Sie haben keinen Ausgabeaufschlag oder Verwaltungsgebühren, die Kosten bemessen sich nur auf einen geringen Anteil an Börsenhandels-, Abwicklungsgebühren und anderen Spesen. Neben Kursgewinnen werden jährlich Dividenden ausgeschüttet, sofern das Unternehmen eine positive Geschäftsentwicklung nimmt und die Ausschüttung auf der Hauptversammlung beschlossen wird. Aktienanlagen sind jedoch keine Investition, bei der man den Ertrag im Voraus berechnen kann. Die Risiken einer Aktienanlage ergeben sich daraus, dass der Anleger der jeweiligen Firma Eigenkapital bereitstellt, jedoch nur über begrenzte Informations-, Mitwirkungs- und Entscheidungsrechte bei geschäftlichen Transaktionen verfügt. Verluste sind auf den Kapitaleinsatz beschränkt.

Aktienkurse schwanken täglich, teilweise sehr heftig, aufgrund von Nachrichten, Analysen und Unternehmensmeldungen. Ursache dieser Kursbewegungen sind unternehmensspezifische, volkswirtschaftliche, politische und ökonomische Faktoren, die häufigen Änderungen unterliegen. Steigen beispielsweise die betrieblichen Gewinne und in der Folge die Dividendenausschüttungen für Anleger, stimuliert das die Nachfrage nach diesen Aktien. Steigt jedoch zum Beispiel das volkswirtschaftliche Zinsniveau an, geben häufig die Aktienkurse auf breiter Front nach. Die Börsenkurse werden zu einem Großteil auch von psychologischen Phänomenen bestimmt. Die Verkaufsorder eines großen Investors zieht oftmals weitere Verkäufe nach sich, ohne dass dies fundamental oder durch andere Faktoren zu begründen wäre. Wie sich Kurse in der Zukunft entwickeln werden, ist daher nicht prognostizierbar und lässt die Aktie als ein schwer zu handelndes Investment erscheinen. Wie hoch Aktien bewertet sind, kann man an fundamentalen Kennziffern, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz sowie aus charttechnischen Kursverläufen ablesen.

Eröffnung eines Depots

Um von Aktienkursgewinnen profitieren zu können, braucht man ein Wertpapierdepot bei einer Direkt- oder Filialbank. Dort kann man die Wertpapiere verwahren lassen. Potenzielle Aktienanleger sollten vorher einen Vergleich zu den Depotkosten im Internet durchführen. Für Investoren, die wenig handeln, empfehlen sich kostenlose Depots oder Depots mit geringen Jahres- und Verwahrgebühren. Aktive Trader und Anleger, die häufiger kaufen und verkaufen, sollten Wert auf günstige Ordergebühren legen. Die Orderprovisionen werden entweder volumens- oder transaktionsabhängig erhoben. Ein gutes Vergleichsportal weist auf diese Besonderheiten hin, am kostengünstigsten sind Onlinebroker und Onlinebanken. Ist das passende Depot gefunden, müssen wie bei jeder Kontoeröffnung entweder die persönlichen Daten per Internet eingegeben oder die persönliche Legitimation in der Bankfiliale vorgenommen werden. Manche Geldinstitute ermöglichen die Legitimation per Video. Bei den anderen Direktbanken müssen die Eröffnungsunterlagen und die Legitimationsdokumente per Postident-Verfahren an das Kreditinstitut übermittelt werden. Depots können auf einen oder mehrere Depotinhaber lauten und Vollmachten erteilt werden. Zur Depoteröffnung gehört die Eingabe bzw. Überprüfung des Freistellungsauftrags, die für die optimale Ausschöpfung des Sparer-Pauschbetrags von 801 bzw. 1.602 Euro sorgt.

Welche Aktien kaufen?

Die Auswahl einzelner Aktien scheint für Anleger ohne Aktienerfahrungen ein schwieriges Unterfangen zu sein. Wer sich jedoch am Grundsatz orientiert, die Titel möglichst breit über Indizes, Branchen, Länder und Währungsräume zu streuen sowie mit langfristigem Anlagehorizont zu erwerben, kann nicht viel falsch machen. Wichtig ist, dass Einzelwerte bevorzugt werden, die über eine solide Bilanzstruktur mit wenig Schulden, Marktführerschaft bzw. Preissetzungsmacht und ein Geschäftsmodell verfügen, dass im Regelfall keinen großen und schnellen Veränderungen unterworfen ist. Die AG sollten über viele Jahre stabile Gewinne und Dividenden erwirtschaftet haben und möglichst nicht dem Einfluss großer Einzelinvestoren unterliegen. Vorteilhaft für Anleger ist es außerdem, das Geschäft und die Produkte der ausgewählten Unternehmen zu kennen und nachvollziehen zu können. Firmen, die Produkte fertigen, die für viele Abnehmer unverzichtbar sind, und nicht von einzelnen Zulieferern oder Käufern abhängig sind, sollten bevorzugt werden.

Steigende Aktienkurse hängen von der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung der Firmen ab. Nur wenige fundamentale Kennziffern aus Bilanz und Geschäftsberichten sind ausschlaggebend, um das Zukunftspotenzial von Aktien beurteilen zu können. Dazu zählen das Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Umsatz- und Gewinnwachstum, die Eigenkapitalrendite, der Verschuldungsgrad sowie die Dividendenrendite. Zudem sollte vermieden werden, die gesamte Anlagesumme in Phasen der Euphorie, wenn auch Kleinanleger bereits viele Aktien gekauft haben, zu investieren. Wer sich über den günstigsten Einstiegszeitpunkt nicht im Klaren ist, kann das Anlagevolumen gestaffelt in Teilbeträgen einsetzen. Danach reicht es aus, Aktienkurse quartalsweise bis halbjährlich zu verfolgen, um bei ungünstigen Entwicklungen innerhalb der Unternehmen reagieren zu können. Ein einmaliges Rebalancing pro Jahr trägt dazu bei, sich nicht zu sehr von psychologischen Börsenfaktoren beeinflussen zu lassen, sondern diszipliniert seine Anlagestrategie weiter zu verfolgen.

Staatsanleihen

Staatsanleihen sind Schulden, die von Staaten, Ländern, Gemeinden, internationalen Organisationen und Körperschaften bei Unternehmen, Privatpersonen und anderen Staaten aufgenommen werden. Der Staat leiht sich über den Kapitalmarkt Geld. Er emittiert ein Wertpapier, dass Anleger über Banken und staatliche Institutionen erwerben können. Die Forderung des Gläubigers ist in einer Urkunde verbrieft.

Wie funktionieren Staatsanleihen?

Staatsanleihen gehören zu den festverzinslichen Wertpapieren. Der Staat verpflichtet sich, die Anleihe in einer bestimmten Frist zurückzuzahlen. Im Allgemeinen liegen die Laufzeiten von öffentlichen Anleihen zwischen 1 und 30 Jahren, im Extremfall sind es sogar 100 Jahre. Am Fälligkeitstag erfolgt die Tilgung der Anleihe und der Anleger erhält sein Kapital zurück. Meist erfolgt die Rückzahlung durch die Aufnahme neuer Schulden. Der Anleger erhält für sein dem Staat geliehenes Geld einen feststehenden Zinssatz. Dieser wird größtenteils jährlich ausgezahlt. Die öffentliche Hand und das Steueraufkommen des Staates gewährleisten die Rückzahlung der Anleihen. Deshalb erhalten viele Staaten gute bis sehr gute Ratings. Weil Staaten selten pleite gehen, werden sie als Schuldner mit guter Bonität angesehen. Staatsanleihen kann man an der Börse handeln, bei vorzeitiger Veräußerung entstehen Kursgewinne oder Kursverluste. Am Ende der Laufzeit werden sie wie üblich zu 100 Prozent getilgt. Staatspapiere können ebenso wie Unternehmensanleihen zur Diversifizierung eines Portfolios beitragen.

Sichere Staatsanleihen

Der Staat als Emittent der Anleihen wird als Schuldner hinsichtlich seiner Zahlungsfähigkeit von Ratingagenturen beurteilt. Dabei spielt die Wirtschaftskraft des Landes, die Inflationsrate, das Haushaltsdefizit und der staatliche Verschuldungsgrad eine Rolle. Die Verschuldungsquote und das Staatsdefizit sollten bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Staaten, die als sichere Schuldner eingestuft werden, müssen vergleichsweise wenig Zinsen bieten. Manche institutionelle Anleger sind sogar bereit, Staatsanleihen ohne Renditeerwartungen zu kaufen, damit sie garantiert ihr Geld zurückbekommen. Als sichere Schuldner gelten Staaten mit einem Rating von AAA bis BBB-. Diese Staaten verfügen über beste bis gute Bonität und gehören damit zur Kategorie der so genannten Investment Grade Anleihen. Diese Anleihen lassen eine termingerechte Zinszahlung und pünktliche Rückzahlung erwarten und gelten daher als sichere Anlagen. Viele institutionelle Investoren unterliegen der Auflage, dass sie Kundengelder nur in dieser Kategorie anlegen dürfen, das steigert die Nachfrage nach ungefährdeten Staatsanleihen.

Riskante Staatsanleihen

Staatsanleihen, deren Rating schlechter ist als BBB-, gelten als spekulativ und ungeeignet für Anleger, die eine sichere Anlage wünschen. Riskante Staatsanleihen müssen daher mit wesentlich höheren Zinsen locken als sichere Schuldner. Ihre Ausfallwahrscheinlichkeit steigt mit der Verzinsung an. Nehmen riskante Staatsschuldner wirtschaftlich eine ungünstige Entwicklung, sinken ihre Anleihen im Kurs, weil die Unsicherheit wächst, dass Zinszahlung und Tilgung der Anleihe ausfallen. Wer riskante Staatsanleihen kauft, kann auf höchste Renditen hoffen, muss aber im Einzelfall mit sehr hohen Kapitalverlusten rechnen.

Spekulation: Hohes Risiko, hohe Ertragschancen

Trader haben die Chance, mit Wertpapieren exorbitante Kursgewinne zu erzielen, beispielsweise mit Zertifikaten und Derivaten wie Optionsscheinen, Futures und anderen Hebelprodukten. Die hohen Risiken dieser Papiere können jedoch sehr schnell zum Totalverlust der eingesetzten Summe wie auch Nachzahlungen von Kapital führen. Diese Form der kurzfristigen Gewinnmaximierung an und außerhalb der Börse sollten deshalb nur erfahrene Kapitalanleger wählen, die sich auskennen und den Verlust ihres Geldes verkraften können. Die Nutzung von Derivaten zur Spekulation setzt umfangreiches Informieren und Kenntnisse über deren Funktionsweisen, Mechanismen und Märkte voraus. Anfänger sollten zunächst über ein kostenloses Demo-Konto den Umgang mit Gewinnen und Verlusten aus dem Derivategeschäft üben.

.1 CFDs

CFDs – Differenzkontrakte – gehören zur Kategorie der Hebelprodukte. Sie sind deshalb hochspekulativ, weil sie zu einer unbegrenzten Nachschusspflicht für den Trader führen können. CFDs können auf Aktien, Zinsen, Devisen, Indizes, Futures und Rohstoffe gehandelt werden. Der Kurs von CFDs leitet sich aus einem Basiswert ab, der Kapitalanleger ist nur an der Kursentwicklung dieses Basiswertes beteiligt. Er erwirbt damit keinerlei Rechte, sondern ist Inhaber einer finanziellen Forderung. Mit dem gleichen Kapitaleinsatz, mit dem man beispielsweise eine Aktie kauft, wird durch den Hebeleffekt viel mehr Kapital bewegt. Trader müssen nicht den Wert der Transaktion auf ihrem Konto haben, sondern nur eine geringe Sicherheit in Höhe von 1 bis 10 Prozent des Handelsvolumens deponieren. Beträgt der Gesamtwert der Positionen 100.000 Euro und die Sicherheitsleistung 3 Prozent, brauchen nur 3.000 Euro hinterlegt zu werden. Der Hebel beträgt mehr als 33 und birgt ein immenses Risiko. Der Verlust kann somit bedeutend höher sein als die Mittel, die eingesetzt worden sind. Es kann auf steigende wie fallende Kursen unterschiedlicher Basiswerte gewettet werden. Der Gewinn oder Verlust errechnet sich aus der Differenz von Ein- und Ausstiegskurs der CFDs. Vorteile von CFDs liegen darin, dass sie größtenteils keine Laufzeitbegrenzung sowie keinen Zeitwertverlust aufweisen.

.2 Devisen/Forex

Beim Devisen- oder Forexhandel kann man Gewinne durch die richtige Einschätzung der Entwicklung von zwei Währungspaaren realisieren. Die beiden Währungen werden zu Beginn gleichzeitig ge- und verkauft. Beim Schließen der Position erfolgt noch einmal das gleiche, jedoch umgekehrt, die erste Währung wird verkauft, die zweite gekauft. Unter dem Strich sollte für den Trader dann ein möglichst hoher Gewinn übrig bleiben, jedoch sind auch Totalverlust und Nachschüsse möglich. Der Devisenhandel erfolgt rein elektronisch auf einer Plattform im Internet. Damit kann unter der Woche rund um die Uhr über eine Trading Software gehandelt werden. Trader brauchen dazu nur wenig Kapital, da mit Hebel gearbeitet wird. Die Preise der einzelnen Währungen werden von ökonomischen, politischen, fiskalischen und statistischen Faktoren bestimmt. Forex-Trader müssen diese Bedingungen regelmäßig verfolgen, interpretieren und in erfolgreiche Transaktionen umsetzen. Sie können jederzeit auf steigende oder fallende Währungskurse setzen.

.3 Binäre Optionen

Binäre Optionen sind relativ einfach zu verstehen. Sie können auf die Basiswerte Aktien, Indizes, Währungspaare und Rohstoffe gehandelt werden, der Trader wettet auf ihre künftige Kursentwicklung in einem definierten Zeitraum. Lag der Trader mit seiner Einschätzung richtig, kann er einen enormen Gewinn erzielen, lag er falsch, ist sein Geld weg. Es geht nicht darum, wie sich der Kurs während der Laufzeit entwickelt, entscheidend für das Ergebnis ist nur der Kurs am Laufzeitende. Es werden neben Wetten auf fallende oder steigende Kurse auch extrem kurzfristige Wetten von 60 Sekunden oder auf Berührungen von Zielkursen angeboten. Gerade bei diesen Finanzprodukten ist es wichtig, einen seriösen Anbieter auszuwählen, der Gewinnauszahlungen gewährleistet und Kurse nicht zuungunsten der privaten Trader gestaltet. Dieser Handel hat im Vergleich zum CFD-Trading oder Forex-Handel den Vorteil, dass es sich hierbei nicht um Hebelprodukte handelt, sondern Erlös und Einbuße im Vorhinein feststehen. Anders als beim CFD- oder Forex-Trading kann der Verlust nicht über den Kapitaleinsatz hinausgehen. Das verfügbare Kapital sollte lediglich in sehr geringem Umfang in eine Position investiert, über verschiedene Trades und Laufzeiten verteilt werden. Ohne optimale Handelsstrategie, Tradingplan und deren Einhaltung wird das Wetten mit binären Optionen auf Dauer nicht funktionieren.

.4 Daytrading

Daytrading oder Intradayhandel beruhen darauf, dass innerhalb eines Handelstags auf geringste Preisschwankungen gesetzt wird und die Positionen innerhalb dieses einen Tags wieder geschlossen werden. Daytrader handeln mit Aktien, Futures, Optionen und Devisen. Je höher die Volatilität eines Basiswerts oder Wertpapiers, desto größere Gewinnchancen, aber auch Verlustrisiken sind vorhanden. Ziel des Daytradings sind überproportionale Gewinne. Da es hier um Transaktionen in Sekundenschnelle geht, können nur professionelle Daytrader effizient sein. Diese Art des Handelns erfordert viel Wissen, Erfahrungen, Fingerspitzengefühl und eine klare Strategie. Disziplin, Ehrlichkeit, Fleiß und die Fähigkeit zur Selbstkritik zeichnen einen erfolgreichen Daytrader aus. Obwohl der Mindestkapitaleinsatz für die genannten Derivate meist sehr gering ist, sollten Einsteiger das Risiko nicht unterschätzen.

.5 Edelmetalle

Edelmetalle sind Sachwerte und unterscheiden sich dadurch von abgeleiteten Finanzinstrumenten. Gold, Silber oder Platin sind selten und können nicht von Menschenhand vermehrt werden. Gold und Silber fungieren als Zahlungsmittel, denn sie können überall in jede beliebige Währung getauscht werden. Sie dienen weltweit als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen. Daher sind sie ein guter Schutz vor Geldentwertung und Währungsverfall. Edelmetalle bleiben in Krisenzeiten werthaltig und schützen vor Vermögensverlusten. Dennoch hat auch die Anlage in Gold, Silber oder Platin etwas mit Spekulation zu tun, wenn damit eine Rendite erreicht werden soll. Edelmetalle werfen keine Zinsen und Dividenden ab. Wer finanziell davon profitieren will, muss auf steigende Preise setzen. Die edlen Rohstoffe werden mit einem Verkaufspreis und einem Ankaufspreis gehandelt. Nur, wenn das Gold zu einem höheren Preis wieder verkauft wird, als es angeschafft wurde, bringt es einen finanziellen Gewinn. Da die Edelmetalle wie die meisten Rohstoffe in US-Dollar gehandelt werden, sind auch Währungsverluste möglich. Die private Lagerhaltung ist schwierig und kostet, will man materiellen Verlust durch Diebstahl verhindern. Anleger, die Münzen und Barren als Geldanlage erwerben, sollten beachten, dass große Stückelungen und Barren weniger Aufgeld haben als kleine Münzen und nur bekannte Anlagemünzen mit hoher Auflage einen geringen Aufschlag auf den aktuellen Edelmetallpreis aufweisen. Man kann auch mittels Aktien von Minengesellschaften sowie mit Finanzprodukten wie ETFs, Optionen und Zertifikate auf die Preisentwicklung der Edelmetalle spekulieren. Dabei geht es jedoch um die Realisierung von beachtlichen Gewinnen mithilfe von Finanzwetten. Gold und Silber in physischer Form sind besser als Absicherung gegen eine Währungsreform oder hohe Inflation geeignet.

Altersvorsorge mit staatlicher Förderung

Der Staat fördert die private Altersvorsorge mit Zuschüssen oder steuerlichen Vorteilen. Die Notwendigkeit privater Vorsorge ergibt sich daraus, dass staatliche Leistungen, zum Beispiel die gesetzlichen Renten, wegen Struktur- und Demographie-Problemen weiter gekürzt werden müssen. Mit Geld vom Staat können sich Sparer schneller ein gesichertes Alterseinkommen ansparen. Staatliche Förderungen gibt es für die private und betriebliche Altersvorsorge. Beiträge werden seit 2005 schrittweise steuerfrei gestellt, Leistungen der Altersvorsorge nachgelagert besteuert.

.1 Riester-Rente

Die Riester-Rente empfiehlt sich für Familien mit Kindern und Berufseinsteiger, aber auch für Minijobber oder ALG-II-Empfänger. In dieser Sparform kann man staatliche Zulagen und Steuerbegünstigungen kombinieren. Wer vier Prozent seines Vorjahres-Bruttoeinkommens auf einen Banksparplan, Fondssparplan oder eine Rentenversicherung spart, erhält eine staatliche Zulage von 154 Euro. Berufseinsteiger unter 25 Jahre erhalten zusätzlich einen einmaligen Bonus von 200 Euro. Für Kinder betragen die Zulagen 185 Euro bzw. für ab 2008 geborene Kinder 300 Euro. Hinzu kommen noch steuerliche Vorteile, pro Jahr sind 2.100 Euro steuerlich als Sonderausgaben absetzbar. Riester-Verträge müssen zertifiziert sein, die Zulagen jedes Jahr beantragt werden, was durch die Nutzung eines Dauerzulagenantrags enorm vereinfacht wird. Riester-Verträge sind als langfristige Sparanlage konzipiert, aus denen man zu Beginn des Ruhestands eine regelmäßige Rente entnehmen kann. 30 Prozent des angesparten Guthabens stehen, wenn gewünscht, am Laufzeitende als Einmalauszahlung zur Verfügung. Für Fondssparpläne, deren Erträge schwankend sind, gilt die Garantie, dass nach Ablauf mindestens die eingezahlten Beiträge erhalten bleiben. Nachteilig bei Riester-Produkten sind deren hohe Verwaltungskosten bei Rentenversicherungen und Fondssparplänen. Nur, wer den Vertrag bis zum Rentenalter durchhält, kann von den staatlichen Förderungen profitieren.

.2 Rürup-Rente

Ideal ist die Rürup-Rente für Unternehmer, Freiberufler, Gewerbetreibende und gut verdienende Angestellte. Diese können sehr hohe Steuervorteile nutzen. Die Rürup-Rente oder Basisrente ähnelt den gesetzlichen Altersbezügen. Sie ist deshalb für Selbstständige, die nicht in das staatliche Rentensystem einzahlen, zu empfehlen. Diese sind gezwungen, privat vorzusorgen. Die Rürup-Rente ist nicht übertragbar, vererbbar, beleihbar, kapitalisierbar oder veräußerbar. Sie ist während der Ansparzeit unpfändbar, zum Beispiel bei einer Insolvenz. Die Beiträge für den Rürup-Vertrag sind bei Alleinstehenden bis zu 23.362 Euro, bei Ehepaaren bis zu 46.724 Euro pro Jahr steuerlich absetzbar. Sie sind anteilig abzusetzen, der Anteil steigt jährlich um 2 Prozentpunkte bis auf 100 Prozent im Jahr 2025 an. Die Auszahlung kann nur als Rente in Anspruch genommen werden, diese erfolgt garantiert lebenslang. In den Vertrag kann eine Partnerrente eingeschlossen werden, welche jedoch zulasten der regelmäßigen Zahlungen an den Hauptversicherungsnehmer geht. Die Rentenzahlungen unterliegen der persönlichen Besteuerung.

.3 Direktversicherung

Die Direktversicherung ist ein Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge für Arbeitnehmer. Sie kann sowohl eine klassische fest verzinste als auch fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung sein. Der Arbeitgeber schließt den Vertrag auf das Leben des Beschäftigten mit einer ausgewählten Versicherungsgesellschaft ab, die ihm günstige Konditionen gewährt. Ein Teil des Bruttolohns wird in Beiträge für den Vertrag umgewandelt. Der Arbeitgeber kann, muss aber nicht, einen Teil der Einzahlungen selbst übernehmen. Wenn der Versorgungsvertrag ausschließlich über den Arbeitgeber finanziert wird, ist die betriebliche Altersvorsorge sehr lohnend für die Angestellten. Der Staat begünstigt die Einzahlungen zur betrieblichen Altersvorsorge steuerlich, jeder Arbeitnehmer kann pro Jahr bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung steuer- und sozialabgabenfrei einzahlen. Schon nach kurzer Betriebszugehörigkeit und ab einem bestimmten Mindestalter sind die Ansprüche des Arbeitnehmers aus arbeitgeberfinanzierten Verträgen verbindlich unverfallbar. Das gilt auch bei einem Wechsel der Arbeitsstelle. Im Rentenalter müssen jedoch für die betriebliche Rente Steuern gezahlt werden und Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen Beiträge in die Kranken- und Pflegeversicherung, die dem Anteil von Arbeitgeber und Arbeitnehmer entsprechen.

Investition in Immobilien

Immobilien sind eine eigene Anlageklasse, in Grundbesitz kann man auf vielfältige Weise investieren. Für Kleinanleger sind Fonds und Crowdinvesting denkbar. Vermögende Anleger können direkt in Immobilien investieren, entweder zur Altersvorsorge, Eigennutzung oder zur Renditeerzielung. Man unterscheidet zwischen dem Bau oder Kauf des selbst genutzten Eigenheims, dem Wohnen in der eigenen Eigentumswohnung und der Vermietung von Häusern und Wohnungen.

.1 Eigenheim finanzieren

Das selbst genutzte Eigenheim als Geldanlage hat eine psychologische Rendite in Form von Freude und Zufriedenheit, keine messbare ökonomische. Das Gebäude verliert kontinuierlich an Wert, Preissteigerungen sind jedoch bei Grundstücken möglich, falls der Eigentümer dieses irgendwann einmal wieder verkaufen möchte oder muss. Dann erzielt er im besten Fall eine lukrative Rendite, wenn die Preise für Immobilien zwischenzeitlich stark gestiegen sind. Jedoch sind Immobilienbesitzer jahrelang an den Standort gebunden und können nicht ohne weiteres schnell einen Wechsel ihrer Lebensperspektiven vornehmen. Das Motiv für die Immobilienanlage liegt meist in der Altersvorsorge und dem freien Entscheiden über das eigene Zuhause. Der entscheidende Vorteil liegt in der Einsparung der Miete, dem mietfreien Wohnen im Alter. Wer sein Eigenheim nicht mit eigenen Mitteln bezahlen kann, braucht eine Baufinanzierung von der Bank, Bausparkasse oder Versicherung. Wichtig ist, dass der künftige Immobilienbesitzer über ca. 20 bis 30 Prozent Eigenmittel verfügt, damit die Kreditbelastung nicht zu hoch wird und er aufgrund einer erstklassigen Bonität gute Darlehenskonditionen erhält. Es besteht die Möglichkeit, laufend ein Annuitätendarlehen zu tilgen oder das vorhandene Guthaben sicher und ertragreich anzulegen und damit den Baukredit am Laufzeitende komplett abzulösen. Je höher die Tilgung, desto schneller ist das Darlehen abbezahlt und desto eher kann man im schuldenfreien Eigenheim wohnen.

.2 Mietwohnungen kaufen

Die Immobilie ist als Sachwert geschätzt und kann als Sicherheit für ein Darlehen dienen, das trifft auch auf vermietete Wohnungen zu. Der Vermieter einer Eigentumswohnung strebt mit dieser Kapitalanlage eine finanzielle Rendite an. Die monatlichen Mieten als Einnahmen werden bei der Renditeermittlung den Erwerbskosten gegenübergestellt. Die Bruttomietrendite errechnet sich aus dem Quotienten der Jahreskaltmiete und dem Kaufpreis plus Kaufnebenkosten x 100. Je günstiger die Wohnungen erworben wurden, desto mehr Rendite bleibt übrig. Vermieter, die günstig planen und einkaufen, schaffen es, sich die Zinsen aus der Kreditgewährung vom Mieter bezahlen zu lassen. Die Kreditzinsen und die Herstellungskosten der Immobilie können steuerlich geltend gemacht werden. Es lauern aber auch Gefahren und Risiken bei dieser Form der Immobilienanlage. Die Immobilie muss instand gehalten, die Bonität und Moral der Mieter kann falsch eingeschätzt werden, Immobilienzustand und Bausubstanz sich als schlecht erweisen oder die Wohnungen zu teuer eingekauft oder gebaut worden sein. Vermieter sollten für Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen Rücklagen bilden, für Mehrfamilienhäuser sind diese vorgeschrieben. Bei einer Immobilie ist die Lage des Objekts das Ausschlaggebende, sowohl für eine angemessene Vermietung als auch für einen eventuellen Wiederverkauf. Nach Ablauf von 10 Jahren seit dem Erwerb kann man die Wohnungen steuerfrei veräußern.

Fazit

Die optimale Geldanlage zu finden, wird Anlegern heute leicht gemacht, der Vergleich von Geldanlagen ist einfach übers Internet möglich. Wer sich auf dem Markt für Anlagen orientieren möchte, braucht nicht mehr unbedingt einen persönlichen Berater. Um günstig Geld anzulegen, sind Marktübersicht, Grundkenntnisse über Finanzanlagen und Mut zur Entscheidung unerlässlich. Anleger, die das zu ihnen und ihrem Vermögen passende Finanzprodukt gefunden haben, können ihr Kapital bequem für sich arbeiten lassen. Richtig anlegen will jedoch gut vorbereitet sein.

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