Kauf von Staatsanleihen

Ankauf Staatsanleihen

Veräußerung an einen anderen Investor zu einem höheren Preis. Die EZB ist bereit, Staatsanleihen zu kaufen. Eurogegner wollen die Bundesbank am Kauf von Staatsanleihen hindern. Die Italiener versuchen, China davon zu überzeugen, italienische Staatsanleihen zu kaufen oder in Unternehmen im Land zu investieren. Die zweite Möglichkeit der öffentlichen Finanzierung wäre der direkte Ankauf von Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt.

Die EZB kauft Staatsanleihen: Wie der Billionen Euro-Plan läuft

Die EZB will Obligationen im Gesamtwert von 1140 Mrd. EUR ankaufen. Wie gedenkt die Zentralbank mit dem Projekt "QE" umzugehen? Wofür steht "quantitative Lockerung"? Will eine Zentralbank die Konjunktur ankurbeln, sinkt sie in der Regel den Leitzinssatz. Selbst ungewöhnliche Massnahmen wie Sonderdarlehen in Milliardenhöhe für Kreditinstitute (EZB-Chef Mario Draghi nennt das Projekt "Dicke Bertha" scherzhaft) oder jüngst der Kauf von speziellen Bankschuldverschreibungen haben die Situation nicht wesentlich gebessert.

Deshalb setzt die EZB jetzt die ultimative Waffenart im Arsenal der Zentralbanken ein - die so genannte QE (Quantitative Easing). Zentralbankiers erhöhen erneut die Geldversorgung, indem sie riesige Mengen an Staatsanleihen von Kreditinstituten und Großanlegern kaufen. Weshalb beginnt die EZB gerade jetzt mit der quantitativen Lockerung? Der Ankauf von Staatsanleihen wird von EZB-Chef Draghi mit der Gefahr einer deflationären Entwicklung in der Euro-Zone gerechtfertigt - eine Lage, die zu einem permanenten Preisverfall und einer anhaltenden konjunkturellen Blockade führen könnte.

In der Tat sind die Konsumentenpreise in der Eurozone seit Anfang Oktober nicht mehr gestiegen, sondern sind im Monatsdezember um 0,2 Prozentpunkte, im Jänner um 0,6 Prozentpunkte und im Monatsfebruar um 0,3 Prozentpunkte gefallen. Dies ist für Draghi der letzte Hinweis, dass "Quantitative Easing" (QE) nicht weitergehen kann. Nicht die Nullinflation wird jedoch als wünschenswert angesehen, sondern eine gemäß dem Mandat der EZB mäßige Inflation von fast zwei Prozentpunkten.

Hier will Draghis Ziel mit Hilfe von "QE" wieder eintreffen. Jeden Tag will die Zentralbank für eineinhalb Jahre ab dem kommenden Maerz 60 Mrd. in Staatsanleihen und anderen Wertpapieren ankaufen. Das Gesamtvolumen des Programms beläuft sich damit auf unglaubliche 1140 Mrd. EUR - was die Bilanz der EZB auf mehr als drei Bill.

Lange Zeit war nicht klar, welche Staatsanleihen die EZB ankaufen wird. Dies bedeutet, dass auch große Staaten mit einem dementsprechend hohen Anteil am Kapital der EZB am meisten von dem Förderprogramm profitiert haben sollten. Dies bedeutet zum Beispiel, dass die Zentralbanken mehr Bundesanleihen als Staatsanleihen aufkaufen werden. Allerdings hat die Zentralbank eine Einschränkung: Sie will höchstens ein Drittel der Wertpapiere eines bestimmten Staates aufkaufen.

Auffallend ist, dass das Angebot Staatsanleihen mit unterschiedlichen Fälligkeiten - von zwei bis 30 Jahren - beinhaltet. Lange Zeit war zu erwarten, dass sich die EZB auf kurzfristige Wertpapiere beschränken würde, um sich früher aus dem Förderprogramm zurückziehen zu können. Auf den ersten Blick erscheint das einzig mögliche Eingeständnis an die "QE"-Kritiker in Deutschland, dass die gesamte Euro-Zone nur für 20 % der gekauften Wertpapiere haftbar sein sollte.

80% der Risken sollten bei den jeweiligen Landeszentralbanken angesiedelt sein. Weshalb ist die Lockerung der Geldpolitik gerade in Deutschland so kontrovers? Zahlreiche Volkswirte beschuldigen ihn, einfach das Deflationsargument vorzubringen - und in Wahrheit will er die Staatsbudgets der südosteuropäischen Schuldnerländer mit "Quantitative Easing" (QE) ausstatten. Außerdem sind sie entscheidend dafür, dass die geldpolitische Druckpolitik von Draghis den Niedergang des Euros fördert.

Vor einer Änderung dieser Haltung muesse Griechenland nachweisbare Fortschritte bei der Reform machen, sagte EZB-Chef Draghi. Hilft die Quantifizierung? "Wir sind davon Ã?berzeugt, dass das neue Konjunkturprogramm dazu beitragen wird, die Stimmungslage zu verbessern und DeflationsÃ?ngste langfristig abzubauen", sagt Holger Schmieding, Chefökonom der Berenberg Bank. "Der prominente EZB-Kritiker Markus Krall, Bankexperte bei der Unternehmensberatung Goetzpartners, befürchtet jedoch, dass die Zentralbank am Ende das genaue Gegenteil auslösen wird.

Sein Argument: Wenn die EZB durch ihr Kapital die Zinssätze weiter senkt, wird sich die Ertragssituation der Kreditinstitute verschlechtern - denn gerade die Kreditinstitute sind es, die beispielsweise an der Zinsspanne für Baukredite mitverdienen. Aber wenn die Einnahmen der Bank schrumpfen, so Crall, "dann nimmt auch ihre Kreditfähigkeit ab.

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