Anleger, die nicht in Aktien oder Anleihen investieren wollen und sich auch vor Aktien- und …
Finanztest Aktiendepot
Test AktienanlagekontoPortfolio neu ordnen - anti-zyklisch agieren - so funktioniert's - Spezial
Aber weil das Slipper-Portfolio komfortabel sein soll, raten wir unseren Lesern, einmal im Jahr und darüber hinaus, wenn die Presse voller Finanznachrichten, schlecht oder euphorisch ist. Entdeckt der Investor eine große Regelabweichung, stellt er das ursprüngliche Verhältnis wieder her. Ausschlaggebend ist nur, wie stark sich die tatsächliche Portfoliozusammensetzung von der angestrebten Verteilung unterscheidet.
Wenn die Differenz 20 vom Hundert oder mehr ist, ist die Zeit da. Beispielsweise ist das Balanced -Slipper-Portfolio mit jeweils 50 prozentigen Eigenkapitalfonds und 50 prozentigen Zinsanlagen unausgewogen, wenn die Eigenkapitalkomponente 60 oder 40-prozentig ist. Investoren legen ihr Kapital in börsengehandelte Indexfonds, ETFs, an. Er teilt sein Kapital zwischen einem Ertragsmodul und einem Sicherheitsmodul auf.
Je nach Risikoart des Investors benennen wir ab S. 91 spezifische Anlagefonds. Mit der balancierten Option fliesst die Gelder je zur Haelfte in das Eigenkapital und in Zinsanlagen. In der Verteidigungsvariante liegt der Aktienanteil bei 25 und in der Offensivvariante bei 75 Prozent. Wenn die tatsächliche Portfoliozusammensetzung um mehr als 20 Prozentpunkte von der angestrebten Verteilung abweicht, wird das Portfolio neu zugeordnet.
Häufig werden wir gefragt, warum wir den Grenzwert auf 20 % und nicht auf 10 oder 30 % festlegen. Wir haben zum Verständnis berechnet, wie sich unterschiedliche Schwellenwerte auf das Slipper-Portfolio auswirkt. Beispiel: Ein Investor überprüft einmal im Jahr sein Slipperportfolio.
Er folgt der 20-prozentigen Regel für die Versetzung. In der Zeit vom Stichtag des Jahresabschlusses 1997 bis zum Stichtag des Jahresabschlusses 2017 erzielte sie eine jährliche Verzinsung von 5,5 Prozentpunkten. Wenn er sein Portfolio bereits um 10 Prozentpunkte bereinigt hätte, hätte die Verzinsung 5 Prozentpunkte pro Jahr betragen. Bei der 30-prozentigen Schwelle hätte er nur 4,4-prozentig.
Mit 24% war auch der Maximalverlust für die 20-prozentige Regelung gering. Manche Leserschaft steht unserer 20-prozentigen Regelung kritisch gegenüber: Kaum war die Differenz 20-prozentig, haben wir uns strikt nach der Vorschrift verschoben. So erholten sich die Aktienmärkte nach der Finanzkrise 2008 rasch.
Jeder, der nach der 20-Prozent-Regel - Ende Feber 2009 - umgeschichtet hat, hat günstig eingekauft. Wir werden auch oft danach befragt, ob wir unser Slipper-Portfolio mit einer Stop-Loss Order sichern sollen. Der Investor setzt einen Preis fest, zu dem der Fonds veräußert werden soll - zur Begrenzung von Verlusten (Stop-Loss).
Auf der einen Seite verliert der Investor oft dadurch an Wert, dass der Fond nicht zum Stop-Preis selbst, sondern zum nächst niedrigeren Preis anlegt. Andererseits ist es unsere Taktik, bei Kursverlusten nicht aus der Aktie auszutreten, sondern im Gegenteil, sie zurückzukaufen. Dies macht das Slipper-Portfolio so erfolgreich.