In Zeiten lang anhaltend niedriger Sparzinsen rücken Investmentfonds wieder verstärkt in den …
Venture Capital Fonds
RisikokapitalfondsSpezialfall Rakete Internet
Die Mittelbeschaffung von Buyout-Fonds hatte sich zwar verhältnismäßig rasch von den durch die Finanzmarktkrise verursachten Verzerrungen wieder erholt, die Risikokapitalgesellschaften in Deutschland mussten jedoch als Randphänomen des Investmentmarktes über einen langen Zeitabschnitt bestehen. Mehr als die Haelfte der von Investmentfonds aufgenommenen Mittel flossen im vergangenen Jahr in Venture-Capital-Vehikel.
Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Beteiligungsgesellschaften haben die deutschen Venture Capital-Investoren im Jahr 2015 761,4 Mio. Euro eingeworben, rund 93 Mio. Euro weniger als im Jahr 2014, obwohl damit der dreijährige Wachstumstrend beim Venture Capital-Fundraising gebrochen wurde, war der Umsatzrückgang wesentlich niedriger als im Buyout.
Die in Berlin beheimatete Venture-Capital-Gesellschaft Cherry und e. venture mit Sitz in Hamburg und anderswo meldeten je einen Abschluss von 150 Millionen Euro. Darüber hinaus sind mehrere Unternehmen noch im Aufbau, wie z.B. Paua Venture, die bereits Ende 2015 das erste Closing ihres ersten Fonds mit einem Volumen von 45 Mio. USD angekündigt hat und ein Volumen von rund 65 Mio. USD anstrebt.
Die Investmentgesellschaft des aus der Pitchingshow "Die Höhle des Löwen " bekannt gewordenen Unternehmens sucht derzeit auch Kapital für den ersten Fonds des Unternehmens, den Jochen-Schweizer Venture Capital Fund I. Ein wesentlich grösseres Laufrad als der restliche Teil der Venture Capital-Szene in Deutschland setzt jedoch wieder auf Raketeninternet.
Das in Berlin ansässige Unternehmen gab Ende 2015 die erste Schließung des Fonds für den Fonds für 420 Millionen Euro bekannt. Die Branchenbeobachter waren damals enttaeuscht, da viele ueber den so genannten Raketenfonds "Rocket International Growth Fund" spekulierten, der ein fantastisches Gesamtvolumen von fast einer Milliarde Euro fuer Deutschland und Europa haben sollte.
Wie sehr der Company Builders den Fonds für den Einsatz von Raketeninternet Capital Partners schliesst, wird sich noch erweisen. Auf das Ergebnis des Venture Capital Fundraising in der BVK-Statistik wird er jedoch sicherlich keinen Einfluß haben, da er mit seinem Investmentfokus auf Wachstumsfirmen aus dem Rocket-Internet-Portfolio vielmehr in der Wachstumsabteilung des Bundesverbandes platziert ist.
Der European Investment Fund (EIF) ist unter den Kommanditisten in fast allen kürzlich abgeschlossenen Risikokapitalfonds in Deutschland zu finden. Damit ist das Fahrzeug Europa einer der bedeutendsten Anleger in Risikokapitalfonds. Schließlich bleibt die Anzahl der Anleger, die einen Teil ihrer Mittel in Deutschland in Risikokapital investieren, beherrschbar.
"Die deutschen Fonds sind in erster Linie von deutschen und europäischen Schallplatten abhängig. Die internationalen Anleger partizipieren hauptsächlich in ihren Heimmärkten oder den USA", erläutert Andreas Haug, Mitgründer und Managing Director bei e-ventures. Andere bedeutende Anleger für Risikokapitalfonds sind laut Haug Family Offices diejenigen, die die Anlageklasse praktisch wieder entdeckt haben, nachdem viele von ihnen in der Zeit des neuen Markts auf diesem Gebiet schlecht abgeschnitten hatten.
Die Mediengruppe hat sich zum Beispiel trotz eigener Venture-Capital-Aktivitäten am Cherry Venture II-Fonds beteiligt und ist auch in Fonds von e. venture mit dabei. "Mit der Beteiligung an Venture -Capital-Fonds ergänzen die Gruppen ihre eigenen CVC-Aktivitäten, die dafür sorgen sollen, dass sie zum Beispiel in der späteren Phase keine Firmen verpassen", sagt Haug.
Der vollständige Artikel ist in der laufenden Nummer des Venture Capital Magazine zu finden.