Tarifvergleich Bausparkassen

Bau- und Darlehenssparen: Zahlreiche Bausparkassen sind zu kostspielig.

Bei 154 Testkonsultationen ist klar: Nur 4 von 22 Bausparkassen sind gut. Zu oft raten die Bausparkassen dem Auftraggeber nicht, oft sind die Offerten zu aufwendig. Dies sind die Resultate der laufenden Studie von Finanzztest. Hamburg/Hamburg - Ein geeigneter Baufinanzierungsvertrag ist eine gute Möglichkeit, für ein eigenes Haus oder für eine anschließende Sanierung der eigenen vier Wänden zu sichern.

Am Ende der Sparperiode bekommt der Sparer jedoch nicht nur sein Sparguthaben, sondern auch einen günstigen Kredit. Die Verzinsung ist bereits heute fixiert. Damit sich das Sparen in der Bausparkasse auszahlt, muss das Leistungsangebot zu den Zielsetzungen des Auftraggebers und zu seinen wirtschaftlichen Chancen passgenau sein. Aus diesem Grund entsandte die Firma Finanzztest Testpersonen in jeweils sieben Niederlassungen der 22 Bausparkassen.

Bei der Testsiegerin Wüstenrot - ebenfalls einer der Top-Anbieter im aktuellen Bauspar-Tarifvergleich (Finanztest 12/2011) - wurde sogar das schlimmste von sieben Gesprächen gut bewertet. In der Summe war jedoch nahezu jedes vierte Beratungsgespräch unzureichend. Manchmal war die Spar- oder Kreditrate für den Auftraggeber zu hoch, manchmal war die Zeit bis zur Vergabe zu lang.

Bei der Deutschen Bank Bauspar, Huk-Coburg, LBS-Ost und LBS Rheinland-Pfalz scheiterte der Vergleich. Unter den 22 Bausparkassen im Versuch haben 18 zumindest eine falsche Beratung geleistet. An die Bausparkassen wurden keine besonders hohen Ansprüche gestellt: Der Versuchskunde ist Besitzer einer Liegenschaft, die er innerhalb von vier Jahren umfangreich sanieren will.

Für die Zukunft erwartet er Ausgaben in Hoehe von rund 50000 EUR. Auf einem Callgeldkonto hat der Auftraggeber bereits EUR 10000 hinterlegt. Er kann auch bis zu 400 EUR pro Monat einsparen und später zur Verfügung stellen. Ein passendes Anbot sollte für einen Bausparer kein Hindernis sein. Aber die Consultants haben in vielen Bereichen versagt.

Beispiel: In vier Jahren wollten die Auftraggeber umrüsten. Knapp jeder Sechste bekam jedoch ein entsprechendes Gebot, in dem er die Zielvertragssumme erst nach fünf Jahren oder noch später erhalten hat. Negative Ausreißer: Der Berater der LBS Bayern empfiehlt eine Sparperiode von knapp zehn Jahren. Konsequenz der späten Zuteilung: Der Hausbesitzer muss seine Planungen zurückstellen oder einen Überbrückungskredit von der Wohnungsbaugesellschaft oder einer Hausbank bis zur Zuweisung abschließen.

Wie die Testpersonen erklärten, können sie maximal 400 EUR pro Woche für Spar- und Kreditzinsen aufwenden. Dennoch hat jeder siebente Consultant das Maximum überschritten. Die Deutsche Bankberaterin wollte dem Mandanten monatlich knapp 750 EUR einsparen. Der Kreditzinssatz eines BHW-Beraters beträgt 615 EUR, zwei weitere Kreditberater für Huk-Coburg 500 EUR.

Häufig war das Beratungsangebot einfach zu aufwendig. Benchmark für die Testpersonen war der Finanzierungspreis ohne Bausparvertrag: Der Bauherr investiert sein Kapital bei einer Hausbank zu einem Zins von 1,75 Prozent. Der Darlehenszinssatz von 5,5 Prozentpunkten wurde von der Firma Finanztest übernommen. Bei einem solchen Szenarium gibt es viel zu sagen.

In Praxistests war jedoch jedes fünfte Gebot zumindest 500 EUR teuerer als eine alternative Finanzierung ohne Baudarlehen. Die vier Offerten der Deutsche Bank waren so schlecht, dass die Finanzierung der Banken noch billiger gewesen wäre, wenn die Zinsen auf 10 Prozentpunkte gestiegen wären!