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Spekulativ
abschätzendProgramm des Projektes
Das spekulative Gedankengut - ob von Hegel, Benjamin oder zuletzt von Meillassoux - treibt die eigene Sprachpraxis zur Eigenbestimmung. Insofern sind linguistisch-ontologische Zugänge in der Sprachwissenschaft und Philosphie an der Poiese interessiert, mit deren Unterstützung der korrelationistische Weltbildungsmythos durch Sprachen neu interpretiert werden kann:
Sprachen verändern die Lebenswelt. Sprachen, Literaturen und Denkweisen sind Teil der Gesellschaft. Das Nachdenken über Fachliteratur bedeutet dann, Natursprache, Literaturartefakte und Poesie auf einer Stufe zu haben. Nach Alfred North Whitehead und Isabelle Stengers erfordert Spekulationsphilosophie das Ausprobieren mit der eigenen Muttersprache, während jeder gebrauchsfertige Gebrauch von Worten fehlschlagen muss.
Die nicht-arbitäre Programmiersprache entsteht in rekursiver Weise, d.h. die ganze Erde breitet sich mit jeder Rückkehr zu sich selbst weiter aus. Sie ist weder ein purer Style noch ein freies Vorzeichen, sondern ein Wissen von und in der ganzen Welt. 2. Im Gegensatz zum Erfahrungsdenken in rein kosmetischen Bereichen ist es wichtig zu betonen: Die Poesie ist spekulativ, wenn sich ihr weltanschaulicher Blickwinkel mit der spekulativen Rechtschreibung (Thomas von Erfurt) oder der Sprachwissenschaft (Elisabeth Leiss) und der spekulativen Semiotik auf die poetische Wirkung der Sprachen bezieht.
Es gibt weder Gleitwirbel (Wahrnehmung der Welt) noch Noiese ( "Denken an die Welt") ohne diese. Deshalb erfordert eine Sprachentheorie eine Denkpoesie. Eine von ästhetischer und bildnerischer Vorherrschaft bestimmte Philosphie übergeht die poetische Komponente der Sprachen, d.h. ihre welterschaffende Wirkung. Immer einen poetischen Augenblick in Wort und Gedanken zu haben, ist gegen eine ästhetische Gestaltung der Theorien gerichtet.
Die Poesie der Philosphie lehnt den dualen Ansatz von Sensualität und Denkweise ab, der die Philosphie seit der Entdeckung der ästhetischen Welt geprägt hat. Post-ästhetische, post-konzeptionelle und post-mediale Malerei impliziert eine Poesie, die es der zeitgenössischen Gegenwartsliteratur erlaubt, zu ihrem Ursprung zurückzukehren: Die aktuelle Literaturgeschichte "projiziert eine zeitliche Einheit, die im Prinzip futuristisch oder horizontal und damit spekulativ ist" (Peter Osborne).
Die spekulative Reflexion der Literaturgeschichte erfordert eine entsprechende geschichtliche Methodik, die sich auf eine Asynchronzeitpoesie statt auf eine literarhistorische Zeitchronologie stützt. Bei Walter Benjamin können die Grenzen unserer Erfahrungen, ihre Krisen und letztlich die Unmöglichkeit der Modernität auch als positives Indiz für die Bedeutung der seit der Antike virulent gewordenen semontologischen und poetischen Spekulation verwendet werden.
Die Poiesis erschafft jene Möglichkeit, die zu Erfahrungsbedingungen werden kann, und ihr spekulativer Augenblick erschließt die Möglichkeit des Wissens. Der spekulative Materialismus sucht sich nicht ein Konzept der Gleichwertigkeit, eine Werdephilosophie oder eine kausale Erklärungswissenschaft aus, um zu erklären, was ist, sondern einen Experimentierpfad. Das ist der Platz einer Poetik: etwas zu erschaffen, das vor seiner Erschaffung nicht als nötig zu verstehen war; das in seiner Erschaffung nicht ursächlich gerechtfertigt werden kann, sondern als Vorlage den Anschein eines Zufalls zu haben schien; und das endlich einen Wahrheitsraum in diesem Kunstakt der Poiesis auftut.
Der Orientierungsrahmen der zeitgenössischen Poesie ist ein Spekulationshorizont, der mit Blick auf Meillassoux' post-metaphysischen Realismus die Rückkehr der Gegenwart zu sich selbst ermöglicht und damit den Zugriff auf eine unvorhersehbare Geschichte ermöglicht. Die moderne Gegenwart gibt der Fachliteratur nicht nur eine neue Erzählung, sondern reichert auch das Temposystem unserer selbst an.
Das und wie unsere zeitliche Vorstellung von Zeit durch Sprachen entsteht, lässt sich nur in der literarischen Literatur erfahren. Denke und schreibe - und laut Hegel auch lesend - sind nicht nur prädiktive sondern auch spekulative Ausdrücke. Einer der Grundgedanken des Accelerationismus ist daher, dass eine Antwort auf die aktuellen sozialen, ökonomischen und ökonomischen Probleme als Transformation einer in ihrer ganzen Vielschichtigkeit zu begreifenden Umwelt möglich ist.
Philosphie glaubt auch, daß es sich bei der Schrift um eine Art Wissen handelt: Spekulationssprache (Derrida), dichterische Dichtung (Podoroga), literarische Expertise (Erb) sind immanent. Um dies zu erreichen, bedarf es einer Zusammenarbeit von Schriftstellern, Literaturwissenschaftlern und Spekulationsphilosophen sowie der Verknüpfung von eigener Text- und Theorienproduktion mit der Umsetzung und Veröffentlichung relevanter Theorien.
Die Erkenntnis der Fachliteratur fruchtbringend zu machen bedeutet auch, dass wir noch nicht wissen, was in der kritischen Gegenwartskunst vorkommt.