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Schwellenländeranleihen
Anleihen aus SchwellenländernUnsichere Zukunftsaussichten für Schwellenländer
Das Finanzmarktumfeld ist für die Emerging Markets ungünstig geworden. Die Anleger wundern sich, ob sich die Anleihen durchsetzen. Wachsender Schuldenberg und steigender Zins - das ist eine Explosion. Gerade für viele Schwellenländer, deren Kapitalmarkt bereits in den letzten Monaten unter Zugzwang geriet, könnte diese Verbindung schwerwiegende Konsequenzen haben.
Die Rating-Agentur Moody's weist in einer am Dienstag publizierten Untersuchung auf die Gefahr eines Zinsanstiegs für diverse Emerging Markets hin. Gegenüber den Industrieländern sind die Laufzeiten der Außenstände in vielen Emerging Markets wesentlich geringer. Zudem ist nach Ansicht der Analysten von Moody's der fiskalpolitische Handlungsspielraum in vielen Emerging Markets sehr beschränk.
Moody's Analysten schätzen ein großes Schockrisiko für Südamerika und die Region südlich der Sahara ein, da sich der Zugriff und die Kapitalkosten bei steigender Zinsentwicklung deutlich verringern würden. Vor einigen Wochen warnte der IWF vor den Konsequenzen der zunehmenden Staatsverschuldung in den Schwellenländern.
Moody's Beobachter nennen in ihrer Untersuchung den Libanon, Ägypten, Pakistan, Bahrain und die Mongolei als besonders anfällig. Neben der starken Schuldenlast gibt es jedoch noch weitere Einflussfaktoren auf die Rentenmärkte der Emerging Markets, die nicht selbstgemacht sind. Schwellenländeranleihen haben in den vergangenen Monaten zum Teil erhebliche Kursverluste hinnehmen müssen. Obwohl es in den vergangenen Börsentagen eine Pause gegeben hat, erwarten viele Beobachter, dass sich die Schwächephase der Emerging Markets fortsetzt und sich möglicherweise noch weiter verschärft.
Dies wird vor allem durch zwei Gründe unterstützt: die steigende Risikoscheu der Kapitalanleger und der Zinsanstieg in den USA. Nicht nur die Verluste bei Investitionen in Emerging Markets spiegeln die Verunsicherung der Kapitalanleger wider, sondern auch in den Industrieländern. Eine weitere Ursache für den Verkauf von Schwellenländeranleihen war der kürzliche Zinsanstieg bei US-Staatsanleihen.
Wegen der nach wie vor geringen Teuerung im Euroraum müssen zumindest bis zum kommenden Jahr erhöhte Zinssätze abgewartet werden. Dies ist kein guter Ausblick für Dollar-Anleihen aus Schwellenländern. Ein stärkerer US-Währung bedeuten einen Zuwachs an Realschulden für Schwellenländer, die ihre Anleihen aufgrund ihrer großen Liquiditätsausstattung gern in harter Währung begeben.
Daher rechnen die Analysten von Capital Economics in diesem Jahr mit weiteren Kursverlusten bei Anleihen aus Schwellenländern. Die Analysten der Credit Suisse rechnen beispielsweise mit einer Wachstumsbeschleunigung in den Schwellenländern aufgrund anhaltender Mittelzuflüsse, günstiger monetärer Rahmenbedingungen und einer geringeren Verwundbarkeit gegenüber externen Einflüssen. Davon dürften auf mittlere Sicht die Schwellenländer währungspolitisch stark betroffen sein.
Zwar haben sich die Zuflüsse in die Schwellenländer in den letzten Monaten etwas abgeschwächt, aber ein breit angelegter Verkauf oder Abzug von ausländischen Anlegern ist aus den aktuellen Zahlen nicht ersichtlich. Im Vergleich zu den Kursverlusten der Schwellenländeranleihen zwischen 2013 und 2015 aufgrund der aktuellen Kursentwicklung der US-Notenbank sind die Einbrüche der letzten Woche unbedenklich.
Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Schwellenländer heute weniger anfällig sind als damals.