Für eine erfolgreiche Geldanlage ist es wichtig, die infrage kommenden Anlageprodukte zu verstehen …
Renten Etf bei Steigenden Zinsen
Anleihen Etf mit steigenden ZinsenVerständnis des Zinsrisikos von Renten-ETFs| ETFs
Investoren legen vor allem in Obligationen an, da diese eine erfreuliche Dosis an Sicherheit in das Portefeuille einbringen. Gleichwohl können auch Obligationen starken Kursschwankungen unterworfen sein. Die Zinssätze für Obligationen sind das Ergebnis von Kauf und Verkauf jeder Obligation auf dem Handel. Damit hat jede Obligation eine eigene Verzinsung, die einem ständigen Wandel unterworfen ist. Ändert sich der Marktzinssatz, ändert sich der Anleihekurs.
Bis zur Endfälligkeit werden 3% des Nennwertes von 100 ? pro Jahr ausgezahlt. Das heißt, die Verzinsung beläuft sich auf 3 Euro pro Jahr, bis die Schuldverschreibung in 5 Jahren abläuft und der Aussteller den Nennwert von 100 Euro erstattet. Was aber, wenn Sie eine alte Bundesanleihe haben, die bei niedrigeren Zinsen emittiert wurde?
Die Obligationenanleihe hat eine Laufzeit von 5 Jahren und einen Coupon von 2% pro Jahr. Bis auf den unteren Coupon entspricht diese Obligation fast exakt der 3 %-Anleihe. Also, wenn Sie Ihre 2%-Anleihe veräußern wollen, müssen Sie den Kurs so weit absenken, dass die Obligation mit anderen Obligationen mitgehen kann.
Damit haben Sie einen Kursverlust von 4,76 gegenüber den ursprünglich 100 Euro, die Sie in die Schuldverschreibung einbezahlt haben. Man ist nicht zufrieden, aber der Kunde tritt in den Markt ein, da ihm die Discountanleihe (Laufzeit für Schuldverschreibungen mit einem Preis unter dem Nennwert von 100) eine Rendite von 3% bis zur Fälligkeit in 5 Jahren garantiert.
Denn die 2%ige Kuponzahlung zuzüglich des bei Rückzahlung der Schuldverschreibung in 5 Jahren erzielten Veräußerungsgewinns zu einem Nennwert von 100 Euro entsprechen exakt der Rendite der heutigen 3%-Anleihe mit einer Fälligkeit von 5 Jahren. Falls Sie noch eine ältere Obligation haben, die Ihnen höhere Zinsen versprechen, können Sie diese aufgrund des höheren Coupons zu einem höheren Preis wiederverkaufen.
Der Lauf einer Schuldverschreibung ist wie ein Count-Down bis zum Tag der Auszahlung. Ein 10-jähriger Staatspapier mit einem Nennwert von 100 Euro verfällt in einem Jahrzehnt, wenn der Bund die letzten Zinszahlungen leistet und die 100 Euro zur Tilgung der Schulden zahlt. Diese Obligationenanleihe wird in 9 Jahren eine 1-jährige sein.
Die Rückzahlungsbeträge (Nominalwert) und die Couponzahlungen werden im Vorhinein für die ganze Anleihelaufzeit fixiert. Daher werden Obligationen auch als festverzinsliche Anlagen oder Obligationen bezeichne. Kein Wunder, dass der Aktienmarkt von 10-jährigen Obligationen mehr Rendite verspricht als von ihren 1-jährigen Gegenstücken. Einige Obligationen verfallen erst in 20 oder gar 50 Jahren.
Erinnern Sie sich: Der Cash Flow einer Obligation, d.h. die Couponzahlungen und der Tilgungsbetrag, sind von vornherein fixiert und ändern sich nicht. Steigt die Teuerung sprunghaft an, wird eine langfristige Obligation viel schlechter gestellt als eine kurzfristige Obligation, die im nächsten Jahr erstattet wird. Langfristige Schuldverschreibungen müssen daher den Anlegern einen höheren Zinssatz anbieten, um dieses Verlustrisiko auszugleichen.
Das zeigt sich auch an den gestiegenen Zinsen für langfristig orientierte Renten-ETFs. Der Einfluss von Änderungen auf die zukünftigen Cashflows führt auch dazu, dass sich veränderte Zinssätze stärker auf längerfristige Schuldverschreibungen auswirken als auf kurzfristig fällige. Eine Zinserhöhung führt bei längerfristigen Obligationen zu einem grösseren Wertverlust (Rückgang des Obligationenpreises). Gegenüber kurzfristigen Schuldverschreibungen ist die Verzinsung langfristiger Schuldverschreibungen deutlich erhöht.
Andererseits profitiert auch die langfristige Obligation wesentlich mehr von einem nachlassenden Zins. Welchen Einfluss hat der Preis eines Renten-ETFs, wenn sich die Zinssätze verändern? Dauer ist exakt die Kennziffer, die diese Fragestellung aufgreift. Damit ist die Dauer ein Mass dafür, wie sich der Preis einer Obligation bei einer Veränderung des Zinssatzes um 1% entwickelt.
Das folgende Schaubild verdeutlicht, wie sich die Preise von Renten-ETFs unterschiedlicher Laufzeit bei einem Anstieg der Zinssätze um 1% ändern. Anmerkung: Dies ist eine grafische Abbildung der Auswirkungen der Duration auf ETFs. Bei einer Zinserhöhung um 1% sinkt der Kurs eines Renten-ETFs mit einer Laufzeit von 2 um ca. 2%. Sinken die Zinsen um 1%, erhöht sich der Betrag um ca. 2%.
Eine ETF mit einer Laufzeit von 6 Tagen hat bei einem Zinsanstieg von 1 Prozent rund 6 Prozent verloren und bei einem Zinsrückgang von 1 Prozent 6 Prozent. Grundsätzlich brauchen Sie nur die Laufzeit mit der Zinsänderung zu vervielfachen, um den annähernden Ertrag oder Schaden zu errechnen.
Auch die Dauer gibt an, wie lange ein ETF für die Wiederherstellung nach einem Schaden ausreicht. Bei einer Laufzeit von 2 Jahren muss sich die ETF 2 Jahre lang regenerieren, während eine Laufzeit von 6 Jahren eine Laufzeit von 6 Jahren hat. Dieser Aufschwung ist darauf zurückzuführen, dass der ETF nach dem Zinsanstieg in neue, hochwertigere Obligationen anlegte.
Dem Veräußerungsgewinn eines ETF mit einer Laufzeit von 2 Jahren stehen in den kommenden 2 Jahren nach der Leitzinssenkung tiefere Zinszahlungen gegenüber. Der errechnete Zeitraum des ETF sowie die durchschnittliche Verzinsung der Obligationen sind dem Merkblatt des ETF-Anbieters zu entnehmen. Wie Sie sehen werden, sind die Laufzeiten bei kurzlaufenden Renten-ETFs oft niedriger.
Allerdings erhöht sich die Laufzeiten mit der Dauer der Bonds. Somit können Sie mit Hilfe der Dauer die Effekte von Zinsveränderungen auf die verschiedenen Fonds rasch einschätzen. Denken Sie daran, dass die Dauer nicht das perfekte Maß für die Wirklichkeit ist. Denn Zinssatzänderungen wirken sich nicht auf jede Obligation in gleicher Art und Weise aus. Mit einer konventionellen Obligation nimmt die Dauer am Ende der Laufzeiten ab.
Bei einem Renten-ETF dagegen wird angestrebt, die Laufzeit weitestgehend gleich zu gestalten. Das wird durch einen Renten-ETF erzielt, der die Obligationen regelmässig gegen längerfristige Kontrahenten tauscht, um die verbleibende Laufzeit vergleichsweise zu stabilisieren. Investoren mit einem kurzen Investitionshorizont sollten daher nur in kurze Schuldverschreibungen mit geringer Laufzeit anlegen, um einen eventuellen Kursverlust bei einer Zinsanhebung so klein wie möglich zu gestalten.
Seien Sie vorsichtig, nicht in einen Renten-ETF zu investieren, dessen Laufzeiten länger als Ihr Investitionshorizont sind, und denken Sie daran, dass langfristige Obligationen bei einem erneuten Anstieg der Zinsen von ihrem historisch niedrigen Niveau einen hohen Kursverlust erleiden werden. Bei Renten-ETFs ist das Wertschwankungsrisiko umso geringer, je geringer die Fälligkeit ist. Das heißt aber auch, dass diese Obligationen nur eine geringe, wenn nicht gar schlechte Verzinsung bringen.