Finanztest Wertpapierdepot

"Finanztest ": Viele bezahlen zu viel für Depots

Wenn Sie mit Wertschriften handeln, sollten Sie die Depotkosten sorgfältig auswerten. Weil viele Investoren zu viel für ihre Depots bezahlen. Der Preisunterschied für eine große Einlage mit vielen Aufträgen bei einer Filiale beläuft sich im Extremfall auf 9.000 EUR pro Jahr, wie die Stiftung Warentest in ihrem Magazin "Finanztest" in der Mai-Ausgabe mitteilt.

Sie benötigen einen Intermediär zum Erwerb und zur Veräußerung von Anteilen, Wertpapieren, Obligationen und Anlagefonds. In der Regel ist dies die Hausbank, bei der der Käufer seine Einlage hat. Für jeden Erwerb und jede Veräußerung von Anteilen, Obligationen oder Geldern erheben die Kreditinstitute unterschiedliche Kommissionen. Nach Angaben von "Finanztest" können Investoren bei einem Wechsel vom schlimmsten zum besten Dienstleister im Test mit ihrem Wertpapierdepot mehrere tausend Euros einsparen.

Bei Wertpapiergeschäften sind die Gebühren am geringsten, wenn die Investoren sie über das Netz mit einer direkten Hausbank oder einem Online-Broker abwickeln. Der Unterschied zwischen dem billigsten und dem teuerste Provider betrug rund 5600 EUR pro Jahr für ein vergleichbares privates Depot. Nach Ansicht der Konsumentenexperten sollten diejenigen, die viel handeln, besonders auf die Kommissionen achten, die ihre Hausbank für den Erwerb und die Veräußerung von Wertschriften erhebt.

Diejenigen, die wenig handeln, sollten jedoch darauf achten, dass die Gebühren für das Depot so niedrig wie möglich sind.

Wertschriftendepot - Eine mühsame Veränderung - Bargeld

Ein Portfolio auf einen anderen Provider zu übertragen kann nervenaufreibend und teuer sein. Der Finanztest macht es richtig. Der Transfer eines Wertpapierdepots zu einer neuen Hausbank kann zu einer komplexen Angelegenheit werden. Aber Investoren können viel dafür tun, dass der Wandel vonstattengeht. Der neue Finanztest hilft: Er leitet Sie schrittweise durch den Wandel.

Es gibt viele Ursachen für einen Wechsel des Depots, z.B. schlechte Betreuung durch die alte Hausbank oder höhere Einlagerungskosten. Auch kann es passieren, dass eine Hausbank für Investoren auf einmal nicht mehr tauglich ist, weil sie ihre Wertpapiertransaktionen jetzt anders abwickeln wollen: Die Tarifbank - ehemals Citibank - beispielsweise verzichtet auf Fondskäufe über die Wertpapierbörse.

Eine Vielzahl von direkten Banken bietet ein kostenfreies Wertschriftendepot an. Für Investoren, die ihre Wertpapiertransaktionen per Telephon oder über das Netz erledigen, sind sie oft die erste Adresse. Bei einer anderen Hausbank kann rasch ein weiteres Konto eingerichtet werden. Dabei ist zu beachten, dass nur ganze Investmentfondsanteile transferierbar sind. Fragmente verbleiben im Lager.

Die Fragmente - die Dezimalstellen - treten z.B. dann auf, wenn Investoren fixe Summen investiert haben, unabhängig davon, wie viel die gesamten Anteile des Fonds derzeit kosten. So erhält zum Beispiel jeder, der fixe Tranchen in einen Vorsorgeplan zahlt, in der Regel neben ganzen Anteilen auch Fragmente, abhängig vom Aktienkurs. Sogar Investoren, die einen fixen, grösseren Geldbetrag auf einen Streich anlegen, erwerben oft Fragmente zusätzlich zu den gesamten Anteilen.

Die meisten Kreditinstitute verlangen von den Anlegern, die Fragmente selbst zu verkaufen. Sinnvollerweise ist es, die Fragmente vor der Übertragung an die Kapitalanlagegesellschaft zurückzusenden. Wenige Kreditinstitute wie Cortal Consors, ING-Diba oder DAB banque offerieren einen "Relocation Service". Bei einem Wechsel veranlasst der Debitor nicht nur die Streichung des Altdepots, sondern kümmert sich auch um den Vertrieb der Fragmente.

Sie transferieren das Kapital aus dem Kauf an den Investor. Auch die Papiere kommen gelegentlich nach und nach an. Erst nach Gutschrift auf dem neuen Wertpapierdepot kann der Investor über seine Wertschriften veräussern. Wer wechseln will, kann sich mit der Finanz-Checkliste für Wertpapierdepots viel Mühe sparen.