Weil die Geldanlage in einzelne Aktien nur etwas für erfahrene Anleger ist, sollten private …
Us Staatsanleihen Zinsen
US-Staatsanleihen ZinssätzeDie Weltzinsen werden voraussichtlich steigen.
Franz-Wenzel: "Trotz gestiegener Zinsen Zurückhaltung bei US-Staatsanleihen".
Die Renditerechnung erlaubt nach Ansicht des Investmentexperten Franz Wenzel keinen anderen Schluss, als auf Investitionen in US-Staatsanleihen zu verzichten und das Puder trocken zu lassen. Die gestiegenen Erdölpreise und die sich stabilisierenden Konjunkturdaten haben die Zinsen für 10-jährige US-Staatsanleihen über die 3-Prozent-Marke gehoben. Wesentlich bemerkenswerter ist die Entwicklung der Zinsdifferenzen zu Bundes- und Staatsanleihen (gemessen an der 10-jährigen Laufzeit), die in der Vergangenheit deutlich anhält.
Ähnliche Zinssatzvorteile verzeichneten schweizerische Anleger letztmals vor 20 Jahren am Aktienmarkt. Verglichen mit Bundesanleihen muss man gar auf die späten 1980er Jahre blicken. Dies wird sicher das große Interesse europäischer Anleger wecken. Auch wenn das Absolutniveau von über 3 % für US-Anleger attraktiv erscheint, müssen die Anleger in Europa Währungsbetrachtungen als zentrale Entscheidungsgröße in ihre Investitionsentscheidungen einbeziehen.
In Anbetracht der Zinsdifferenzen am kurzfristigen Ende ergibt sich jedoch für einen schweizerischen Anleger ein Absicherungsaufwand von derzeit rund 320 bis 350 Basis-Punkten, während im 10-jährigen Laufzeitsegment eine Zinsdifferenzierung von nur 300 Basis-Punkten erreicht werden kann. Verschärfend kommt hinzu, dass die US-Geldpolitik nicht mit einem Ende der Leitzinserhöhungen rechnet.
In diesem Jahr rechnen wir mit drei weiteren Leitzinserhöhungen und im nächsten Jahr mit einer vergleichbaren Zahl. Das heißt schlichtweg 3 % am Ende. Die europäischen Anleger sind daher gut gerüstet, sich auf weitere Erhöhungen der Sicherungskosten in den nächsten 12 bis 18 Jahren vorzubereiten. Dies wirft die Fragen auf, wie sich die Renditen von US-Staatsanleihen in den nächsten 12 bis 18 Jahren entwickeln werden.
Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen ist im Vergleich zum realen Zinsniveau noch verbesserungsfähig. Mit einem Nominalzinssatz von 3 Prozentpunkten und einer Inflationsrate um die (grob gerechneten) 2 Prozentpunkte liegt der Realzinssatz bei etwa 1Prozentpunkten. Aber auch Realzinsen von 2 Prozentpunkten und mehr sind seit Jahresbeginn zu beobachten. Die Realzinsen bewegten sich zur Jahresmitte 2006 und zum Jahresbeginn 2007 zwischen 2 und 3 Prozentpunkten.
Das bedeutet, dass nominale Erträge von 4 % für 10-jährige US-Staatsanleihen im Bereich der Möglichkeiten sind. Das heißt, die Anleger rechnen mit einer deutlichen konjunkturellen Verlangsamung - eventuell ausgelöst durch eine zu restriktive Währungspolitik - und verlassen sich zunehmend auf fallende Zinsen, wenn die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Verlangsamung bestehen. Dies würde bei einem Geldmarkthöhe von rund 3,5 Prozentpunkten bis Ende 2019 ein vergleichbares Niveau am langfristigen Ende bedeuten.
Aus Gründen der Ordnungsmäßigkeit ist zu erwähnen, dass die Börsen derzeit nur 3,2 Prozentpunkte des US-Zinssatzes gehandelt werden und damit ausreichend negative Überraschungspotenziale haben. Die bloße Renditeberechnung erlaubt dem inländischen Anleger daher keine andere Schlussfolgerung, als auf Investitionen in US-Staatsanleihen zu verzichten und das "Pulver" trocken zu erhalten - angesichts der negativen Zinsen im Kurzfristbereich sicher keine einfache Sache.