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Medico Fonds
ArzneimittelfondsGebäude: 7 Medico -Fonds bankrott, Millionenverluste bedroht
Die Fonds bereiten seit längerem Schwierigkeiten, jetzt ist es für Investoren wirklich schwer: Sieben geschlossenen Immobilienspezialfonds der Gebau-Gruppe in Düsseldorf mussten einen Insolvenzantrag stellen. Dies gab der Düsseldorf-Anwalt Georg F. Kreplin bekannt, der zum provisorischen Konkursverwalter der Unternehmen ernannt wurde. Kreplin zufolge hat eine Finanzmaklergesellschaft der Gebau-Gruppe gleichzeitig einen Insolvenzantrag gestellt.
Nach Ansicht des Anwalts ist es im Insolvenzvorverfahren noch zu frueh. Schätzungen zufolge sind jedoch zwischen 4.000 und 5.000 private Anleger von den Insolvenzen der sieben Fonds betroffen, die zusammen einen Anteil im oberen bis unteren einstelligen Millionenbereich zu den Fonds beigetragen haben werden. Wahrscheinlich sind es vor allem Mediziner und Pharmazeuten, denn die unter dem Etikett "Medico" geführten Fonds wurden früher bevorzugt in diesem Kundenkreis verkauft.
Die Medico-Fonds wurden von der Gebau-Gruppe Düsseldorf eingerichtet, zu der auch die Häuser der Lindner-Kette gehören. Der Gebau-Konzern konnte sich keine Meinung bilden. Nach Unternehmensangaben wurden im Lauf der Jahre 42 abgeschlossene Investmentfonds mit einem Anlagevolumen von 1,2 Mrd. EUR und einem Eigenkapitalanteil von 665 Mio. EUR auflegt.
In die Fonds haben laut Aussage von Herrn Dr. G. Gebau 25.000 private Anleger investiere. Laut der Webseite Insolvenzbekanntmachungen.de sind die Medico-Fonds Nr. 2, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 18 und Nr. 41 nun im Insolvenzvorverfahren, und nach Aussage des provisorischen Konkursverwalters haben die Medico-Fonds in Kaufhäuser, Kino, Hotel und andere Immobilien angelegt.
Ihre Marktwerte liegen laut Marktbeobachter zum Teil weit unter den bisherigen Kaufpreisen, anscheinend sind beträchtliche Einbußen entstanden, so Kreplin. Dies trifft nun die Investoren massiv. "Einige dieser Fonds sind seit einiger Zeit in wirtschaftliche Probleme geraten", sagte Kreplin. Wie der Anwalt sagte, haben einige Investoren bereits die fuehrenden Vertriebsfirmen auf Schadensersatz verklagt.
Kreplin zufolge sollen die Fonds neu organisiert und weitergeführt werden. Wenn die Mittel nicht gerettet werden können, so Kreplin, drohen den Investoren "erhebliche finanzielle Schäden". Durch die rechtliche Struktur der Fonds als Kommanditgesellschaft ist auch im Ausnahmefall ein Totalausfall der Einlagen möglich.