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Handelsstrategien Daytrading
Trading Strategien Day TradingDay Trading Teil 1: Die Faszination der Eröffnungspreise
Wenn Sie sich die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Technik anschauen, werden Sie bald erkennen, dass der Schlusskurs in der Regel als Datenbasis für die Indikatorenberechnung und für die Signalerzeugung in Tradingsystemen herangezogen wird. Weil die einschlägige Fachliteratur kaum Auskunft über die Marktrelevanz der Eröffnungspreise (Open Prices) gibt, möchten wir Ihnen in dieser Nummer des Fachmagazins Technischer Anleger zeigen, wie Sie die Eröffnungspreise im Daytrading für die Vorbereitung von Auswertungen und Handelsstrategien nutzen können.
Bedeutung der offenen KurseDa viele Aktienbörsen der Erde nur durchschnittlich sechs Börsenstunden pro Tag offen sind, haben Investoren rund 18 Wochenstunden Zeit, um ihre Entscheidung zu überprüfen und für den Folgetag neue Ideen zu entwickeln. Es liegt auf der Hand, dass ein großer Teil des Entscheidungsfindungsprozesses der Investoren zwischen Börsenschluss und Börsenbeginn stattfindet, da die Investoren in dieser börsenfreien Zeit, für die sie tagsüber keine Zeit haben oder auf die sie nicht achten, eine Vielfalt von Daten nutzen können.
Daher fliessen am Folgetag die vielen Überlegungen der Investoren in sehr komprimierter Form in den Eröffnungspreis oder die erste Handelsphase ("open range" = morning trading range) ein. Deshalb sind die Eröffnungs- und Öffnungsraten besonders wichtig. Bleiben die Preise nahe am offenen Gleichgewichtspreis, wird dies als Seitwärtshandel bezeichnet.
Sollte es jedoch zu einer Über- oder Unterbewertung der Open Rate kommen, wird diese im Laufe des Arbeitstages nachgebessert. Schaubild 1 (Stundenbasis) zeigt, dass 33% der Extrempreise eines Handelstages innerhalb der ersten vollen, weitere 33% in den beiden vergangenen und 34% in den restlichen vier Börsenstunden eintreffen. Zur besseren Beurteilung des Tagesgeschehens kann der Börsentag auch in 15-minütige Abschnitte unterteilt werden, die in der zweiten Grafik dargestellt sind.
Auffallend ist, dass gerade in den ersten und letzen 15 min eines Börsentages die meisten Tageshochs und -tiefs bei weitem durchbrochen werden. Alleine in diesen beiden Zeiten liegt die Zahl der Extremverläufe zwischen 19 und 10 Prozentpunkten, während weniger als 5 Prozentpunkte der Extremverläufe in den verbleibenden Zeitabschnitten ( "zwischen 9:30 Uhr und 14:30 Uhr") auftreten (siehe Abb. 2).
Weil diese oft bedeutende Marktwendepunkte darstellen, glaubt George Angell, dass geeignete Handelsstrategien entwickelt werden können. Zum Beispiel sagt eine "alte" Trader-Regel, dass Sie in die Kursrichtung der Börsen nach dem Eröffnungspreis gehandelt werden sollten. Wenn sich die Notierungen über dem offenen Preis befinden, wenn eine Long-Position aufgebaut wird, sinken die Notierungen darunter, Short-Positionen sind erwünscht.
Die MK-Informationssysteme München (mk@mkinfosys. de) hat eine neue Anzeigeform mit dem Indikator MK_Open-Close geschaffen, damit Tageshändler die Preisentwicklung losgelöst vom jeweils offenen Kurs betrachten können. Der DAX-Future wird im unteren Teil der Grafik 3 dargestellt, während der Indikator MK_Open-Close die Wertentwicklung des DAX-Future aus dem Eröffnungskurs (siehe Mittellinie = täglich offenes Niveau) im Zeitverlauf aufzeigt.
Durch die senkrechten Striche werden die entsprechenden Börsentage abgegrenzt. Mit dem Anzeigeformat des Indikators MK_Open-Close können die Kursbewegungen der verschiedenen Börsentage sehr gut gegenüberstellen. Derselbe Effekt ist auch im Bund-Future in Abb. 4 zu sehen. Die blauen und gelben Marken weisen darauf hin, dass sich die Bund-Future-Preise im Laufe eines Börsentages oft um 30 oder 70 Tick vom Eröffnungspreis wegbewegt haben.
Beispielsweise wird klar, dass eine einmal begonnene Kursbewegung oft den ganzen Tag über anhält ( "Preisniveau" am rechten Ende der senkrechten Linie im Chart), was die bereits genannte "alte" Trader-Regel bestätigt. HandelsstrategienDas neue Anzeigeformat des MK Open Close Indicators kann auch die Entwicklung von Handelsstrategien wie dem Open Range Breakout oder dem sogenannten "Open Price" (plus/minus x-ticks) Ansatz erleichter.
In einem offenen Breakout-System wird die Fluktuationsmarge der Preise während eines gewissen Zeitraums nach der Öffnung (z.B. die ersten 60 Minuten) ermittelt. Wenn sich die Preise dann über oder unter dem höchsten oder niedrigsten Preis dieser "Open Range"-Phase befinden, wird ein korrespondierendes Zeichen erzeugt. Bild 5 zeigt diesen Prozess in kleinen waagerechten Linien zu Handelsbeginn, mit den Pfeilen, die die Richtung des Ausbruchs aufzeigen.
Dies ist umso besser, je niedriger der offene Bereich ist, da in diesen beiden Bereichen mehr Preispotenzial für den Rest des Arbeitstages verbleibt. Konventionelle Break-Out-Ansätze gehen davon aus, dass die Positionen erst zum Tagesschlusskurs aufgelöst werden, während sich moderne Methoden auf die Ergebnisse der Symmetrie der Preisbewegungen stützen.
Ein " offenes Preissystem " ist eine Methode, bei der nur dann ein Zeichen erzeugt wird, wenn die Preise ein gewisses Maß über oder unter dem offenen Preisdurchbruch haben. Am Beispiel von Abb. 5 des DAX-Futures könnte ein offener Handelsansatz mit folgender Basis erstellt werden: Offener Kurs +/- x-Punkte = long/kurz ("short") (auch für eine Intraday-Trendwende).
Wenn Sie beispielsweise zwischen 1983 und 1989 eine Longposition 16 Tick über dem offenen Preis und eine Shortposition 16 Tick unter dem offenen Preis im S&P-Future eingegangen sind, würde das Schließen der Transaktion zum entsprechenden Schlusspreis zu einem Kursgewinn von etwa $100.000 pro S&P-Kontrakt führen.