Ethische Geldanlage

Unternehmensethik

Sprung zu Wie sicher sind ethisch-ökologische Anlagen? Ethische Investitionen finanzieren Unternehmen aufgrund ihres hohen sozialen Wertes. Im Durchschnitt sind die Renditen niedriger als bei konventionellen Anlagen. Die Finanzkrise als Chance für ethisches Investment. Durch den Fonds ProSolidar wurde eine Anlagemöglichkeit geschaffen, die sich deutlich von den üblichen Möglichkeiten unterscheidet.

Ethisches Investment - gesellschaftlich, ökonomisch und moralisch anlegen

Bis Ende 2012 wurden mehr als 70 Mrd. ? in ethische Anlagen investiert - eine Steigerung von 16% gegenüber Ende 2011. Investoren kritisieren heute immer häufiger die hohen Erträge, die kurzfristigen Erträge und das maximale Wirtschaftswachstum auf Kosten der Allgemeinheit und der Ökologie. Ethisches Investment, bei dem Investoren nach gesellschaftlichen, ökonomischen oder moralischen Gesichtspunkten anlegen, wird immer wichtiger.

Auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung beispielsweise können die führenden Firmen den Wert ihrer Aktie im Durchschnitt besser steigern als andere Firmen. Der Gewinn dieser Firmen ist nicht geringer als der von anderen. Fast alle ökologischen und sozialen Indizes zeigen einen besseren Wertzuwachs als alle anderen. Background: Dank einer ressourcenschonenden Fertigung und einer umfassenden Risikobeobachtung gewinnt das Untenehmen ein verbessertes Image beim Kunden und damit eine verbesserte Marktposition.

Investoren und Rating-Agenturen wie Oekom Research treiben den Nachhaltigkeitstrend weltweit voran. Ihre Bedürfnisse sind der wichtigste Grund für mehr als zwei Dritteln der Firmen, bei ihren Geschäftsaktivitäten auf nachhaltige Entwicklung zu achten. Darüber hinaus prüfen immer mehr Auftraggeber ihre Geschäftsaktivitäten nach ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten.

Fast 100% der Firmen erwarten, dass der Erfolg im Umgang mit Nachhaltigkeitsinvestoren in den kommenden Jahren für sie an Bedeutung gewinnen wird. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass das ethische Investment an Umfang zunimmt. Rund 13,6 Trillionen USD - mehr als 20% des gesamten Vermögens - werden laut einer Untersuchung der Globalen Allianz für Nachhaltiges Investment, in der die sieben größten nachhaltigen Investmentverbände der Welt repräsentiert sind, auf professionelle Weise nach moralischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten managt.

mw-headline" id="Geschichte">Geschichte[Edit | | | Quellcode bearbeiten]>

Ethisches Investieren bedeutet Investitionen, die nicht nur die ökonomischen Anlageziele Ertrag, Sicherung und Verfügbarkeit[1], sondern auch die ethischen und langfristigen Werte des Investors mitberücksichtigen. 2 ] Socially Responsibility Investments (SRI) werden oft auch als ethische, ökologische und soziale Investitionen bezeichnet. Für nachhaltiges Investieren wird die Abkürzung ESG für die drei Nachhaltigkeits-Kriterien Umwelt (E), Soziales (S) und Governance (G) benutzt.

Die ESG hat sich als Maßstab im Finanzsektor zur Definition von nachhaltigen Anlagen durchgesetzt. Der Gedanke des moralischen Investierens hat seinen Ausgangspunkt in den anglo-sächsischen Freikirchen: John Wesley, der Begründer der evangelisch-methodistischen Gemeinde, hob den Bezug zwischen religiösen Überzeugungen und dem Geldumgang hervor, und schon im achtzehnten Jh. verzichteten die Quartiermacher auf Investitionen in Firmen, die sich mit der Rüstungsproduktion und dem Handel mit Sklaven beschäftigen.

"Keine Gelder für Bewaffnung und Apartheid" war das Motto derer, die nicht mit ihrem eigenen Kapital bezahlen wollten, was sie mit ihrem politischem Einsatz abstreiten. In den USA und Großbritannien wurden zunächst vor allem für Institutionen wie Hochschulen, Vereine, Stiftungen bzw. Gemeinden Mittel mit Ausschluss-Kriterien für diese Tätigkeiten aufgelegt. Die GLS Gemeinschaftsbank machte in den 70er Jahren den Auftakt, in den 80er Jahren kommen weitere Alternativbanken wie die Ökobank in Deutschland oder die Alternativbank Schweiz hinzu, die ökologisch und sozial ausgerichtete Vorhaben mitfinanzieren.

Die Globalisierungskritik und die Expansion von spekulativen Finanzgeschäften spielen seit den 90er Jahren eine immer größere Bedeutung für ethische Anlagestrategien. Der seit 2010 entstandene Desinvestitionsprozess zielt in erster Linie auf die institutionellen Investoren ab und soll sie ermutigen, sich aus der Branche der fossilien Energieträger zurückzuziehen und wenn möglich auf klimaschonende oder zumindest -neutrale Einrichtungen umzustellen.

Für jeden gibt es keine bindende Möglichkeit, Gelder nach ethisch vertretbaren und tragfähigen Gesichtspunkten einzusetzen. Auf diese Weise vermeidet der Investor, Gelder in Tätigkeiten zu stecken, die er aus ethisch vertretbaren und dauerhaften Erwägungen ablehnt. Wertschriften von Gesellschaften, Staaten und Verbänden können ausgenommen werden. Die typischen Ausgrenzungskriterien für Firmen betreffen entweder ihre Erzeugnisse - z.B. (verbotene) Rüstung, Kernenergie - oder die Art der Herstellung, z.B. Herstellung unter unmenschlichen Bedingungen, Verstöße gegen die Menschenrechte.

Dabei werden ähnliche Investitionsmöglichkeiten für diejenigen ermittelt und vorgezogen, die aus ethisch nachhaltiger Sicht besser beurteilt werden. Best-in-Class" Ansatz, bei dem alle Aktien einer Industrie nach ethischen und nachhaltigen Kriterien gegenübergestellt und diejenigen mit der besten Performance gewählt werden. Abhängig von den Werten der Investoren kann beispielsweise in ökologisch bewusste Firmen oder in Länder mit besonderem Erfolg im Kampf gegen Korruption angelegt werden.

Der " Best in Progress-Ansatz " wählt diejenigen Firmen aus, die ihr Nachhaltigkeits-Profil in der jüngsten Zeit am meisten verbessern konnten. Dieses Stimmrecht kann zur Durchsetzung ethisch nachhaltiger Belange eingesetzt werden. Die Wirkung auf ein bestimmtes Untenehmen kann dadurch erhöht werden, dass Investoren im Gespräch mit dem Untenehmen ihre Abstimmungsmotive darlegen oder sich für eine Verbesserung hin zu mehr Zukunftsfähigkeit oder die Beseitigung gewisser Missbräuche einsetzen.

Investments in Firmen, Verbände oder Investmentfonds mit dem Zweck, neben der Rendite auch auf gesellschaftliche und ökonomische Aspekte Einfluss zu nehmen. Ethisch nachhaltige Zielsetzungen können auch durch die tatkräftige Förderung von gleichgesinnten Investoren verfolgt werden. Die Gelder investieren Sie nach festgelegten Kriterien in alle Sparprodukte, vom Sparheft, über den Sparkassenbrief bis zum Termingeld, etc.

Es gibt mehrere Kreditinstitute im deutschen Sprachraum, hauptsächlich Alternativ- und kirchliche Kreditinstitute, die nach moralischen Gesichtspunkten arbeiten: Sie ist eine Fachbank für Firmen, Institutionen und Verbände aus den Branchen Gesundheitswesen, Sozialwesen (Senioren, Behinderte, Kinder- und Jugendhilfe) und Bildungswesen mit Standorten in Köln und Berlin. Bei der GLS Gemeinschaftsbank in Bochum werden Darlehen für gesellschaftliche, ökonomische und kulturpolitische Vorhaben vergeben und regelmässig publiziert.

Es werden über neuntausend Vorhaben mitfinanziert. Sie hat im MÃ??rz 2005 als erste deutsche Hausbank das bestmögliche Rating im Nachhaltigkeitsindex der Agentur Ethibel erhalten. Kreditvergabe der Nürnberger Umweltschutzbank erfolgt ausschliesslich für ökologisch und nachhaltig ausgerichtete Vorhaben wie Altbausanierung, Energiesparen, Solarsysteme, Windkraft und Ökologisches Bauen. 2. Triodos Die Triodos Gruppe in Frankfurt bietet Kreditfinanzierung für Umwelt-, Sozial- und Kulturprojekte und Firmen an.

Darüber hinaus werden Finanzanlagen für Privat- und Firmenkunden angeboten. EthikBank in Eisenberg verfolgt bei ihren Investitionen strenge Investitionskriterien, die eindeutig, bindend und durchsichtig sind. Alternativbank Schweiz (ABS) in Oberösterreich unterstützt Alternativenergien, Biolandbau, Frauengruppen, Öko- und Sozialunternehmen, Erziehung und Ausbildung, Entwicklungs- zusammenarbeit, Alternativen und Sozialformen des Wohnens und Sozialprojekte.

Das von der Geschäftsstelle der Volksbank für Ordnung und Auftrag (VR bank undertaunus eG) in ldstein, undertaunus, investierte Kapital wird nach den Grundsätzen der Ethik angelegt. Es werden keine Darlehen gewährt. Auch bei der Investition der Sankt Augustin Stiftung orientiert sich die Gesellschaft an moralischen Maßstäben. Auch die DKM Darmstadt Münster, die Pax-Bank in Köln, die Regensburger Landesbank und die Paderborner Sparkasse für Kirchen und Caritas agieren nach moralischen Gesichtspunkten, sind aber nur für ausgewählte private Auftraggeber (im Kirchenbereich tätig) und katholische karitative Institutionen zugänglich.

Als protestantische Kirchbank nutzt die Deutsche Bank für Kirchen und Kirchen (KD-Bank) in Dortmund einen auf die Ziele des Versöhnungsprozesses (Frieden, Recht und Erhaltung der Schöpfung) ausgerichteten Nachhaltigkeits-Filter für die Wertpapieranlage der BayernLB. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Kreditvergabe für Gemeinnützigkeitsprojekte im Umfeld der Protestantischen Landeskirche und ihrer Diakonie und des Privatkundengeschäfts für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der EKV.

Gegründet wurde die Deutsche Sparkasse im Jahr 2014 durch eine Fusion: Die ehemalige Kasseler EKG funktioniert nach den Grundsätzen der Christenheit, bezieht sich auf den "Leitfaden für ethnisch dauerhafte Geldanlage in der evolutionären Kirche" und vergibt zukunftsfähige Investments und energiesparende Kredite. In der ehemaligen Kieler Evangelischen Darmstädter Genossenschaft werden zukunftsfähige Sozial- und Umweltnormen sowie Nachhaltigkeitsfonds angeboten.

Oikocredit vermarktet die Investmentfonds ihrer Mitgliedsunternehmen als gerechte Kreditvergabe an Firmen und Kooperativen in ärmeren Regionen. Derzeit werden rund 65 % aller Mittel an Mikrofinanzinstitute und 35 % als Direktdarlehen an Firmen vor allem in den Sektoren Agrarwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und Kleinhandel gewährt. Die Anleger stellen dem Konzern durch Aktien oder Obligationen unmittelbar Gelder zur VerfÃ?gung und partizipieren durch AusschÃ?ttungen oder feste Zinsen am Ertrag.

Die Gelder finanzieren auch hier die vom Investor gewünschte Tätigkeit selbst. Direktdarlehen können zur direkten Unterstützung einzelner Vorhaben verwendet werden. Es gibt für ethnisch interessierte Investoren vielfältige Anlagemöglichkeiten: Die erneuerbaren Energieträger werden in der Regel über Kommanditgesellschaften zur Verfügung gestellt. Investoren investieren in ethische, ökologische oder langfristig orientierte Anlagefonds (auch ethische Fonds genannt), deren Verwaltung sich dazu verpflichten, mögliche Anlagen auf solche zu beschränken, die bestimmte ethische und/oder nachhaltige Kriterien erfüllen.

Spezial-Rating-Agenturen wie z. B. Öko-Forschung, Nachhaltigkeit, MSCI, InRate, Friesbichler oder Südwind-Institut bewerten Firmen, ganze Länder und große Verbände nach bestimmten ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Nur in Ausnahmefällen haben Firmen einen unmittelbaren Nutzen (z.B. bei Kapitalerhöhungen). Vielmehr geht es um den Imagegewinn für die Gesellschaften und die gezielte Beeinflussung durch das Management des Fonds bei Verletzung der Vorgaben.

So gibt es ein weites Feld ethisch tragfähiger und mehr oder weniger strenger kriterienorientierter Investmentfonds, die sich an Klienten mit verschiedenen Wertvorstellungen wenden; es gibt beispielsweise eine Vielzahl von Ökofonds im deutschen Sprachraum, aber auch andere Schwerpunktthemen werden verstärkt in das Angebotsspektrum einbezogen, z.B. entwicklungspolitisch orientierte Investmentfonds. Diese wird in vielen, aber nicht in allen Investmentfonds verwendet und immer wieder kritisiert, weil sie Industriezweige und Sektoren betrifft, deren ökologische, nachhaltige und ethische Natur kontrovers ist, wie etwa den japanischen Konzern TEPCO, der bis Mitte 2011 in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen wurde.

Sie wird durch Fonds-Datenbanken oder Research-Ergebnisse zu einzelnen Wertpapieren von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) vervollständigt, die die relevanten Informationen für Investoren auswerten. Ethisch nachhaltige Anlagefonds eröffnen jedoch bei einer sorgfältigen Selektion die Chance, die eigenen Wertvorstellungen bei der Anlage zu berücksicht. Über seine Hausbank erwirbt der Investor an der Börse gehandelte Anteile von Gesellschaften, deren Unternehmenszweck, Ziele und Geschäftsverhalten seinen Nachhaltigkeitsvorstellungen (ökonomische, gesellschaftliche, umweltpolitische Nachhaltigkeit) entspricht.

Investoren können selbst nach solchen Firmen suchen[9] und/oder aus den renommierten Nachhaltigkeits-Indizes wie dem Natur-Aktien-Index (NAI) oder dem Öko-Aktienindex nx-25 wählen. Dr. Manfred Stüttgen: Anlagestrategie. Chance und Grenze morisch begründeteter Geldanlage, Frankfurt a. M. / Bern 2014, ISBN 978-3-653-04556-7 Oliver Foltin: Verfahren zur Evaluierung und Bemessung der Tragfähigkeit von Kapitalanlagemöglichkeiten.

Wissenschaftlicher Arbeitskreis für die weltkirchlichen Aufgabenstellungen der Deutsche Bischofskonferenz e. V. (Hrsg.): Mit Investitionen die Umwelt bewegen? Performance-Analyse von ethischen Anlagen. Klaus Gabriel, Markus Schlagnitweit: Das gute Stückchen. Ethische Investitionen. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Vienna 2009, ISBN 978-3-7022-3026-5 Martin Faust, Stefan Scholz (ed.): Sustainable investments - products, strategies and consulting concepts.

Frankfurt/Main School Publishing, Frankfurt a. M. 2008, ISBN 978-3-937519-93-7 Klaus Gabriel: Nachhaltige Entwicklung am Kapitalmarkt - Mit ökologischen und sozialverträglichen Investments die Ökonomie mitgestalten. Schüttelverlag, Aachen 2006, ISBN 3-8322-4978-8 Wolfgang Kessler, Antje Schneeweiß: Gut tun und damit einkaufen. Anton Schneeweiß: Lehrbuch über ethisches Investment.

Fischer, Frankfurt a. M. 2002, ISBN 3-596-15269-0 Edeltraud Günther: Stichwort: Ethische Geldanlage. So investieren Sie Ihr Kapital mit ruhigem Gewissen. Natürlich. So investieren Sie Ihr Kapital auf sichere Weise - mit ruhigem Gewissen, München 2009, S. 67. ? Franz-Josef Sehr: Diözese Limburg: "Best in Class" ist besser als mit Ausgrenzung bestraft zu werden.

Der NZZ Artikel stellt eine Herausforderung für die praktische Realisierung von nachhaltigen Investments durch private Investoren dar. Retrieved July 2011. EKD Working Group on Church Investment: Guidelines for Ethically Sustainable Investments.

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