In Zeiten lang anhaltend niedriger Sparzinsen rücken Investmentfonds wieder verstärkt in den …
Fonds Anlegen
Kasse anlegenWorauf Sie bei der erstmaligen Anlage in Fonds achten sollten
So funktioniert es: Investmentfonds legen weit gestreut an - in Wertpapiere, Anleihen, Commodities oder auch Real Estate. Kauft der Investor Anteile von seiner Bank, kauft er praktisch Teile dieses "Kuchens" und erhält so auch für kleine Beträge ein differenziertes Anlagebestand. Fonds, die an die Öffentlichkeit verteilt werden dürfen, müssen von der Finanzmarktaufsichtsbehörde (Finma) genehmigt werden und unterliegen der Aufsicht.
Wie in der EU darf auch in der Schweiz kein Wertpapier des Ausstellers mehr als 10% betragen, mit einigen wenigen Ausnahme, z.B. bei Indexfonds. Damit sind Fonds eine vergleichsweise sichere Anlage für Personen, die zum ersten Mal Wertpapiere kaufen. Die Fonds sind unabhängige juristische Personen, die einer Fondsgesellschaft unterworfen sind.
In der Schweiz sind Fondsgesellschaften in der Regel Tochterunternehmen einer Hausbank, können aber auch einer Versicherungsgruppe oder einer speziellen Vermögensverwaltungsgesellschaft angehören. Der Fonds hat ein Fondsmanagement, das die Investitionsmöglichkeiten prüft und die Anlagen selektiert, er lässt die Wertpapiere und Investitionsinstrumente an einem Ort gehandelt und bei einer depotführenden Stelle einlagern.
Mehr als 7'700 Auslandsfonds sind in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb und rund 1'000 Schweiz. Die Bezeichnung eines Fonds bezeichnet die Fondsgesellschaft, den Fondsinhalt und die Währungen, in denen die Anteile denominiert sind (z.B. High-Dividend-Selektion EUR: ein Dividenden-Aktienfonds in EUR von der Fondsgesellschaft der in Genf ansässigen Bankengruppe Pictet).
In der Regel geht es um schwache Erträge und zu hoch angesetzte Honorare - zwei Punkte, die oft in engem Zusammenhang stehen. Wieder und wieder unterliegen Kreditinstitute und Asset Manager der Verlockung, Fonds zu lancieren, deren Anlageperformance nach wie vor recht schlecht ist, weil sie beispielsweise analog zur Struktur eines Finanzmarkt-Index anlegten. Wenn diese Fonds mit hohen Provisionen belastet werden, fällt die Fondsrendite unter den Benchmark.
Die Fonds stellen ihre Renditen einem solchen Vergleichsindex gegenüber. Es kann für Investoren lästig sein, wenn die Referenz in einem Jahr 10% einbüßt, der Fondsanteil swert um 5% fällt und das sollte ein voller Erfolg werden. Doch nur wenige Investmentfonds streben eine durchaus gute Verzinsung an, denn dies erfordert in der Regel den Abschluss von Absicherungsgeschäften.
Der Return on Investment nach Aufwand (das ist sehr wichtig!) sollte sich also im Vergleich zu seinem Referenzindex über fünf bis zehn Jahre per Saldo gut entwickelt haben. Wenn der Fonds seit fünf Jahren nicht mehr besteht, sollten Investoren sorgfältig prüfen, ob sie in den Fonds anlegen wollen, denn dann lassen die Renditekennzahlen noch keinen eindeutigen Rückschluss auf die Performance des Fondsmanagement zu.
Untersuchungen belegen, dass es Fondsmanagement-Teams gibt, die über Dekaden hinweg konsequent sehr gut dastehen. Daneben gibt es Fonds, die die Dividende der Anteile und die Zinsen der Anleihen an Investoren und andere, die sie unmittelbar reinvestieren ("reinvestieren"), abwälzen. Für Rentenfonds ist zu berücksichtigen, dass sich die Rendite dieser Fonds aus den Zins- und Preisschwankungen der Anleihen abzüglich der Fondskosten errechnet.
Anders als bei einer Direktanlage in Anleihen gibt es daher in der Regel keinen Punkt, an dem Investoren ihr Kapital "sicher" wiedererhalten. "Performance " ist die neue deutsche Bezeichnung für den Total Return - also die Steigerung des Kurses eines Investmentportfolios, bei dem je nach Portfolio auch Dividende oder Kuponzahlungen von Anleihen zurückgehalten werden.
Der Nettoerfolg eines Fonds sollte über der Benchmark seit fünf bis zehn Jahren liegen - was aber immer die Wertentwicklung abzüglich der Unterhaltskosten ist. Einige Fonds-Anbieter täuschen dies vor und melden die Wertentwicklung ohne Selbstbehalt. Außerdem müssen die anfallenden Mehraufwendungen unbedingt berücksichtigt werden.
Investmentfonds verursachen zwei Kostenarten: zum einen die Ausgabe- und etwaige Rücknahmegebühr der Teilfondsanteile. Diese entstehen, wenn der Investor Anteile an einem Fonds erwirbt bzw. wenn er sie abgeben will. Dies ist besonders wichtig, wenn ein Investor z.B. einen gemischten Fonds als Vermögensverwaltungsauftrag ansieht und regelmäßig kleine Beträge (frei oder im Zuge eines Fondssparplans) anlegen möchte.
Im Gegenzug fallen beim Erwerb und der Rücknahme von Investmentfondsanteilen keine Stempelsteuern oder Börsenabgaben (Maklergebühren) an, wie sie beim Erwerb von Anteilen und Schuldverschreibungen anfallen würden. Der Kurs der Fondsanteile wird jedoch nicht kontinuierlich, sondern nur einmal täglich ermittelt. Andererseits werden die Verwaltungs- und Vertriebskosten jedes Jahr vom Fondsvermögen in Abzug gebracht - das ist der grosse Vorteil gegenüber dem unmittelbaren Besitz von Wertpapieren, die nach dem Erwerb im Wertschriftendepot "frei" sind.
Sie werden in der so genannten Total Expense Ratio (TER) zusammengefaßt und nicht im Kontoauszug der Hausbank offengelegt. Heute sollten TERs von weit über 1% nicht mehr angenommen werden, da die Jahresrendite des Anteils des Fonds um diesen Betrag reduziert wird. Der TER befindet sich in der Fondsdokumentation (Factsheet oder KIID) oder kann (oder sollte) beim Bankkundenbetreuer angefordert werden.
Der Billigwettbewerb, nämlich Indexfonds oder Exchange Traded Funds (ETF), die exakt wie ein Börsenindex anlegen und deren Erträge sich nahezu gleich entwickeln, hat teilweise Betriebskosten von weniger als 0,1%. Wichtig ist auch die Höhe des Fonds, da Fonds mit einem betreuten Kundenvermögen von weniger als CHF 50 Mio. als unrentabel eingestuft werden und daher langfristig nicht rentabel sein können.
Besser wäre es, wenn der Fonds 100 Millionen Franken oder mehr managt. Fond oder ETF? Kein in der Schweiz vertriebener Fonds hat keine Alternativen. Unter den meisten Fondsarten sind mehrere auf dem freien Kapitalmarkt. Sollte eines nicht zum Investor passen, hat der Kundenbetreuer immer die Gelegenheit, andere, gleichartige Angebote zu haben.
Wenn der Markt, in den ein Fonds oder ETFs investieren, etwas schwerer ist (z.B. Aktienmarkt in Emerging Markets, Aktienanlagen nach Sektoren oder Thema, Firmenanleihen usw.), werden die Investoren oft besser von einem normalen Fonds betreut. Das verwaltete Volumen (AuM) - oder einfach das verwaltete Volumen - gibt die Größe des Fonds an.
Fonds, die weniger als CHF 50 Mio. managen, sind entweder zu kostspielig (d.h. haben zu grosse Betriebskosten, vgl. TER) oder für den Provider langfristig nicht rentabel, und es gibt das Risiko, dass sie aufgelöst oder verschmolzen werden. Für Investoren ist das immer nervig. Deshalb ist es besser, in größere Fonds zu investieren, vorzugsweise solche mit einem Anlagevolumen von CHF 100 Mio. oder mehr.