Staatlich Geförderte Geldanlagen

"Komplette staatlich geförderte Produkte" (Archiv)

In der Fachzeitschrift "Finanztest" zeigt Michael Beumer auf, wo das Kapital momentan am besten eingesetzt wird und von welchen Investitionsformen der Konsument lieber die Hände abhält. Die gestrige Leitzinssenkung der EZB hat jeden, der sein Kapital vorsätzlich in EUR investierte, nur kurz abgeschreckt. Doch wer sein Vermögen in Sparguthaben oder eine Lebensversicherung investieren will oder hat, wundert sich, welches negative Geschäft auf ihn zukommt.

Michael Beumer, Investmentexperte der Stiftung Warentest ist am Apparat in Berlin. Sehr geehrter Kollege Beumer, was heißt die Kürzung der EZB für diejenigen, die ein Callgeldkonto oder eine Todesfallversicherung haben? Beumer: Wenn man sich die Tages- oder Termingeldkonten ansieht, ist es so, dass in der Geschichte alle Leitzinssenkungen einige wenige Monate später von den Kreditinstituten verfolgt wurden.

"Wenn Sie dann überhaupt eine Todesfallversicherung abschließen würden, oder sollten die Menschen vielleicht noch besser ihre Todesfallversicherung auflösen? Beumer: Das sind zwei unterschiedliche Schuhpaar. Sie sollten wirklich zwei Mal darüber nachdenken, eine neue Lebensversicherungspolice abzuschließen. Das ist eine Erwägung, wenn man im hohen Lebensalter auf eine Privatrente angewiesen ist, wenn man eine Pensionszahlung benötigt, um sicherzustellen, dass man wirklich lebenslanges Kapital hat und dafür sorgen muss.

Haben Sie jetzt eine Todesfallversicherung, dann macht eine Beendigung in der Regel keinen Sinn. Was empfiehlst du denen, die unter den derzeitigen Umständen für das Altern vorzusorgen? Beumer: Für die Altersvorsorge empfiehlt sich immer der Abschluss der staatlich unterstützten Vorsorge. Grundsätzlich handelt es sich dabei um Privatprodukte, bei denen auch öffentliche Unterstützung zur Verfügung steht.

Eine zweite Möglichkeit ist die Betriebsrente, die ebenfalls vom Staat mitfinanziert wird. Der Immobilienpreis ist heute vielerorts in Deutschland sehr hoch. Sollen Investoren, die ohnehin daran denken, ihr Haus zu verkaufen, von diesem Aufschwung profitieren, weil sie mit dem Umstand konfrontiert sind, dass das Kapital irgendwohin gehen muss?

Beumer: Ja, das ist immer schwer zu beantworten. Das ist schwer. Rebecca: Noch einmal uns gründlich prüfen, welche Vorschläge aus Ihrer Perspektive gewinnbringend sind und von welchen Vorschlägen, wo es nach einem gutem Ertrag klingen mag, man besser die Hände in den Schoß legen sollte. Beumer: Wenn Sie auf Wertpapiere wetten, dann sind Sie im Bereich Fixed Interest, auch wenn es im Augenblick wenig Interesse gibt.

Das sind zum Teil ein oder zwei Prozentpunkte oder so. Beumer: Das ist richtig. Das Gefährliche, von dem man auf jeden Falle die Hände fernhalten sollte, wenn man nicht ganz, ganz und gar erlebt ist, sind die angeblichen Interessenangebote, die es gar nicht gibt. Nach der Leitzinssenkung der EZB: Empfehlung von Michael Beumer vom Magazin Finanzztest.