Riester Rente mit 60

12. 2011 abgeschlossene Verträge: frühestens ab dem 60. Lebensjahr Riester-Rente: zahlen Sie einen Prozentsatz Ihres Einkommens in den Vertrag ein, mindestens aber 60 Euro. Der Grundbetrag beträgt ab 1.1. 2005 60 EUR.

Riester-Versicherung: Kapitalzahlung statt Rente

Bei Bedarf kann ein Riester-Vertrag aktiviert werden. Das Verbraucher-Magazin Guter Rat schreibt mehr als erwartet über die Riester-Rente. Ein Modellfall ist ein Riester-Sparer, der von Beginn des Jahres 2002 bis Ende 2013 immer so viel wie möglich an subventionierten Prämien gezahlt hat. Für eine Person ohne Kinder beträgt die Bruttoprämie 18.900 ?.

Betrug der personenbezogene Grenzertragsteuersatz in den zwölf Jahren 33,3 Prozent (dies trifft derzeit auf ein zu versteuerndes Einkommen von jährlich rund EUR 32.000 für Einzelpersonen zu), reduziert sich die Nettoprämiensumme auf EUR 12.600. Mit dem Kontraktwert zum 31.12. 2013, also dem Brutto-Riesterkapital, rangiert das Unternehmen laut Guter Rating an erster Stelle unter den acht Trägern klassischer Rente.

Ist es lohnenswert, statt der von CosmosDirekt gewährten monatlichen Riester-Rente von 92,80 für das am 1.1. 1952 geborene Modell, dessen Riester-Vertrag Ende 2013 ablief? Ein Riester-Sparer kann bis zu 30 Prozent des Riester-Kapitals zu Anfang der Ausschüttungsphase (d.h. erstmals nach 60 Jahren oder bei Abschluss nach dem 31.12. 2011 nach 62 Jahren) ausbezahlen.

Im obigen Beispiel wären das bis zu 30% von 22.748 oder rund 6.824 auf einen Streich. Der Teilbetrag des Kapitals muss jedoch vollständig besteuert werden. Zum Beispiel würden bei einem marginalen Steuersatz von 25% nur noch 5.118 nachsteuerpflichtig sein. Der Riester-Sparer kann ab 1.1. 2014 das ganze Riester-Kapital in einer Gesamthöhe von 22.748 oder einen Teil davon (mindestens aber 3000 Euro müssen dann im Alt-Riester-Vertrag verbleiben) für den Schuldenabbau seines Bestandswohnsitzes oder als Eigenmittel für die Wohn-Riesterfinanzierung einziehen.

Die bei Wohn-Riester entnommenen Riester-Kapitalien unterliegen bis zur Pensionierung einer fiktiven jährlichen Verzinsung von zwei Prozent und müssen dann von Jahr zu Jahr mit 70 Prozent oder kontinuierlich bis zum Alter von achtundvierzig Jahren besteuert werden. Übersteigt die Riester-Rente im Monat nicht 27,65 (= 1% des Referenzwertes von 2.765 im Jahr 2014), kann diese geringe Rente durch eine einmalige Zahlung ausgeglichen werden.

Solch eine Mini-Riester-Rente gäbe es zum Beispiel, wenn die einzelne Person bis zum Vertragsende nur eine Prämiensumme von rund 5.600 und damit nur ein Riester-Kapital von 6.740 Euro im obigen Modellfall hätte bilden können. Allerdings muss sie auch vollständig besteuert werden. Im obigen Fall würde die Versicherungsgesellschaft vom Auftragswert von 22.748 Euro 6.300 Euro zurückbehalten und lediglich einen Rückerstattungsbetrag von 16.448 Euro an die ZfA-Zulassungsstelle abführen.

Mit einer Nettoprämie von 12.600 (siehe Modellfall) und einem Tilgungsbetrag von 16.448 ? ergibt sich ein Gesamtüberschuss von 3.848 ?. Lediglich die Haelfte davon wird nach dem sogenannten Halb-Einkommensverfahren versteuert, sofern der Riester-Sparer die Riester-Police seit mind. zwoelf Jahren besitzt und bereits 60 oder 60 Jahre alt ist.

Wenn eine dieser beiden Voraussetzungen nicht gegeben ist, wird der Überhang in voller Höhe versteuert. Allerdings betrifft diese Bestimmung nur die ab 2005 abgeschlossenen Riester-Verträge. Wurde der Kontrakt bereits im Jahr 2002 mit der Firma KosmosDirekt geschlossen, unterliegen alle Zinseinnahmen (im Modellfall ? 4.721) der Abgeltungssteuer. Mit 26,375% Quellensteuer einschließlich Solidaritätszuschlag sind also insgesamt 1.245 Euro anfallen.

Der Überschuß nach Abzug der Steuer beträgt dann nur noch 2.603 ?. Auch der Riester-Vertrag mit dem größten Riester-Kapital nach 12 Jahren hat sich in diesem Falle kaum ausgezahlt. Der Return on Investment nach Abzug der Steuer beträgt weniger als 2% und ist meilenweit höher als der Return on Investment vor Steuer von 4,86% auf die bei Guter Rating ausgewiesenen Eigenleistungen.

Der Vollzahler wird letztendlich so behandelt, als ob er eine Privatrente mit Kapitaloption abschließen würde.