Private Schulden Schweiz

Die Privatverschuldung in der Schweiz

Können private Schulden auch außerhalb des Umschuldungsprozesses beglichen werden? Die Verschuldung der Menschen in der Schweiz nimmt zu. Der öffentliche Schuldenstand ist das Verhältnis des öffentlichen Schuldenstands zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Schulden entstehen auch für andere Dinge. In Deutschland und der Schweiz sind die Volkswirtschaften weiterhin auf Wachstumskurs.

Schulden der schweizerischen Privathaushalte müssen gedämpft werden

In der Schweiz werden die Privathaushalte zunehmend verschuldet. Dies ist auf einen raschen Zuwachs des Finanzierungsvolumens zurückzuführen. In der Schweiz steigt die Schuldenlast kontinuierlich und erreicht einen Rekord nach dem anderen. Inzwischen haben die Privathaushalte Darlehen in der Größenordnung von fast 130 % ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausstehen. Den größten Anteil daran haben Baufinanzierungen.

Im nächsten Jahr soll das Gesamtvolumen aller Inlandshypotheken erstmals die 1'000-Milliarden-Grenze durchbrechen. Mit der ständig wachsenden Schuldenlast machen viele gute Geschäfte. Einerseits behaupten die Finanzinstitutionen, bei der Vergabe von Hypothekarkrediten sehr zurückhaltend zu sein und die damit verbundenen Gefahren unter Kontrolle zu haben. Mehr als überraschend, denn das Hypothekengeschäft ist die tragende Säule der heimischen Bank; mehr als 95 Prozent der Kreditvolumina der Raiffeisenbank sind Immobilien.

Andererseits gibt es Hausbesitzer, die an vorteilhaften Finanzierungsbedingungen Interesse haben. Diese Preiserhöhung ist jedoch insbesondere auf das Verschuldungswachstum zurückzuführen. Die Forderung nach großzügigeren und bezahlbaren Hypothekarkrediten steht daher im Einklang mit dem Slogan "Combattre le mal par le mal". Natürlich gibt es eine Entwicklung, die einen Schuldenanstieg rechtfertigt. Darüber hinaus hat die hohe Immigration zum Neubau von Liegenschaften beigetragen, was die Hypothekennachfrage anregt.

Eine Erhöhung der Schulden ist daher an sich kein Hindernis. Auf der anderen Seite ist der im Verhältnis zur wirtschaftlichen Leistung überdurchschnittliche Zuwachs entscheidend: Die Kreditausstände steigen schneller als das BSP. Ein Wissenschaftlertrio um den Bonners Prof. Moritz Schularick beschäftigt sich ebenfalls seit Jahren intensiv mit den Folgen der Privatverschuldung.

Den drei Volkswirten zufolge folgt auf hohe private Verschuldung in der Regel eine tiefgreifende Rezession mit trägen Aufschwungphasen. Entscheidender Motor des Wachstums ist die Währungspolitik der SNB. Aber unsere Zeit hat wenig mit der Normalisierung zu tun. Geblieben sind daher nur makroprudentielle Mittel, die das Verschuldungswachstum zielgerichtet bremsen.

Eine eskalierende Schuld muss in günstigen Momenten bekämpft werden, bevor sie eine Wirtschaft in schlechtem Zustand in den Untergang stürzt.

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