Geht es um die Sicherheit bei der Geldanlage, haben Rentenfonds seit langem einen guten Ruf. Das …
Futures und Optionen
Termingeschäfte und OptionenTermingeschäfte und Optionen:
Derivative Finanzinstrumente
Im Prinzip müssen Ableitungen keine schlechte Sache sein - wenn die Person, die sie verwendet, die Verfügungsgewalt hat. Daß dies nicht immer erfolgreich ist, zeigt die Krise der Kreditinstitute, in deren Zuge die überbewerteten und nicht mehr handelbaren derivativen Finanzinstrumente viele Kreditinstitute an den Abgrund getrieben haben. "Da gibt es derivative Finanzinstrumente, die einen angemessenen Kurs haben und andere, die nur die Hausbank verdient", sagt der freie Fondsbetreuer Martin Baulmann.
Die Transaktionen würden für die Kreditinstitute immer interessanter, weil sie die Renditen benötigen, die sie von den Mitteln aus Derivatgeschäften erhalten können. Für Futures und Optionen werden kontinuierlich Kurse veröffentlicht, die auch von der Börsenaufsichtsbehörde überwacht werden. OTC-Transaktionen sind undurchsichtig und für Kreditinstitute undurchsichtig. Mit ihnen tauschen der Einkäufer und die Hausbank außerhalb der Börsen.
In ihrem jüngsten Inventar im Juli 2008 schätzte die Nationalbank für International Settlements das weltweite OTC-Derivateportfolio auf 683 Trillionen US-Dollar. Früher durften Fonds nur Wechselkursrisiken sichern, heute können sie verhältnismäßig ungehindert Spekulationen anstellen. Während Aktienfondsmanager bisher nur Anteile erwerben oder den Kapitalmarkt verlassen und Gelder gegen Zinsen investieren konnten, setzten einige nun auch mit derivativen Instrumenten fallen.
Das Risiko: Der Leverage-Effekt macht aus einem Derivatgeschäft im Falle eines falschen Fondsmanagers rasch ein teures Desaster. Die in Köln ansässige Investmentgesellschaft Ampega Gerling verloren im September 2008 die Beherrschung über eine Derivate-Strategie für sechs Aktien- und einen gemischten Fonds Der Fonds hat in einem einzigen Quartal über 60 Prozentpunkte an Werten verloren. Fond-Manager Thomas Pethofer hatte sich bemüht, Optionen zu nutzen, um seinen Aktienfond zu sichern, falls der Dax unter 6000 Zähler gefallen wäre.
Wenn die Aktienkurse schließlich zusammenbrachen, ging der Fond in Schwung. Ampega Gerlings Risiko-Management zieht die Leine und realisiert Einbußen. Da einige Gerlingfonds die Derivateverordnung und die internen Sicherheitsvorschriften missachteten, bezahlte er 17 Mio. EUR als Entschädigung. Mit leeren Händen sind die Investoren von Deutschland weg. So ist der Dax um 30 Prozentpunkte gefallen, der Fond um 69Prozentpunkte.