Fundus Fonds

Fundusfonds

Investitionen in Fundusfonds wurden auf Vorschlag der EIB oft durch Kredite finanziert. Die Außenfinanzierung der Partizipation verdoppelte jedoch das Investitionsrisiko, da die Investoren nicht nur mit einer wertlosen Partizipation konfrontiert sind, sondern das Kreditvolumen über viele Jahre hinweg aufrechterhalten haben.

Gleiches trifft auf die Vermietung von Fondsanteilen zu. Nach dem BGH hat eine Hausbank, die einen Mandanten bei der Kapitalanlage beraten und für die sie versteckte Erstattungen aus den Emissionszuschlägen und den Jahresgebühren für die Verwaltung vorschlägt, den Mandanten zu informieren. Erst wenn der Mandant davon weiß, kann er einschätzen, ob die Anlageempfehlungen im Sinne des bloßen Mandanten nach den Gesichtspunkten der anleger- und objektspezifischen Betreuung oder im Sinne der Hausbank abgegeben wurden (BGH, Entscheidung vom 19.12.2006 - ZR 56/05).

Grundsätzlich gilt daher: Wer durch die Teilnahme an einem Fundus-Fonds Schaden genommen hat, sollte sich von einem Anwalt beraten lassen. 2. In Einzelfällen sind Forderungen gegen Kreditinstitute oder andere Vermögensberater wegen unterlassener anleger- und anlageorientierter Beratungen ebenso vorstellbar wie Forderungen gegen die Prospektschuldner.

Fundusfonds - Chancen für beschädigte Investoren

Geschätzte 50.000 Investoren zeichneten in den 1990er Jahren Fundusfonds. Angezogen von hoher Renditeerwartung partizipierten Investoren an renommierten Immobilien wie dem Berlin Luxury Hotel Berlin Adlo und dem Grand-Hotel Heiligendamm. Entgegen den Prognosen lagen die Auszahlungen in mehreren der von Initiator Dr. August Jagdfeld aufgestellten Fonds weit unter den im Verkaufsprospekt genannten Aussichten.

Der Fundus-Fonds 27 (Bürogebäude Pyramide Berlin) wurde zum Beispiel mit beträchtlichen wirtschaftlichen Einbußen für die betreffenden Investoren aufgelöst. Ebenso verlustbringend für die beteiligten Investoren war die Zwangsvollstreckung des ehemals in ökonomische Schwierigkeiten geratene Fundusfonds 29 (Gutenberg Galerie Leipzig). Die beiden Fonds wurden von der Fachzeitschrift "Finanztest" zu Beginn des Jahres 2007 als "riskante Immobilienaktienfonds " eingestuft und auf die Liste der Warnungen aufgenommen.

Mittlerweile sind auch die rund 2000 Investoren des Fundus-Fonds 34 (Grandhotel Heiligendamm) von ihren Ertragserwartungen, die sie mit der Zeichnungserklärung gehegt haben, zurückgegangen. Der von den am Fonds teilnehmenden Anlegern mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 129 Mio. erhoffte Ausschüttungsbetrag blieb mangels Profit aus. Die Renditeerwartung der Investoren unter einem neuen Anbieter wird von Experten angezweifelt.

In Anbetracht der in vielen FÃ?llen bevorstehenden oder bereits eingetretenen wirtschaftlichen SchÃ?den ergibt sich fÃ?r die betreffenden Investoren die Fragestellung, welche Rechtsmöglichkeiten ihnen zur VerfÃ?gung stehen, um gegen die Projektteilnehmer vorgehen zu können und damit den entstandenen Schaden wenigstens anteilsmÃ? Ansatzpunkt dafür wäre eine mögliche Fehlberatung der am Verkauf der Fundusfonds beteiligten Mittlerfirmen.

Falsche Beratung und die daraus folgende Verantwortlichkeit des Intermediärs liegen immer dann vor, wenn der Intermediär die von ihm veräußerten Anlagen nachweislich nicht ausreichend geprüft oder den Investor nicht ausreichend unterrichtet und aufklärt hat. Beim Fundus Fonds 23, wie im Verkaufsprospekt dargestellt, wurde den Investoren zum Beispiel empfohlen, die Fondsanteile extern zu finanzieren.

Die Prognoserechnungen im mehrseitigen Prospekt des Fundus Fonds 23 basieren auf Angaben, die auf einer ausschließlich aus eigenen Mitteln zu finanzierenden Investition beruht. Eine Beratungsfehlermeldung des Maklers ist in der Regel dann gegeben, wenn im Zuge des Beratungsgesprächs eine für den Investor nicht nachvollziehbare Erklärung der Ertragsberechnung ohne besondere Vorkenntnisse unterbleibt.

Demzufolge hat das LG München II in seinem Urteil vom 17. August 2006 (Az.: 9B O 3493/05) das Fehlen eines Prospekts bestätigt, in dem die erwarteten Erträge ohne weitere Begründung nach der "Internal Rate of Interest"-Methode berechnet wurden. Die Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofs vom 20. Januar 2009 über die Bekanntgabe von Erstattungsgebühren (Kickbacks) eröffnet auch für Fundusfondsanleger neue Rechtsperspektiven, wenn Fundusfondsanteile auf Vorschlag einer Hausbank oder eines Investmentberaters gezeichnet wurden.

Detaillierte Hintergründe dazu finden Sie in unserem Beitrag vom 18. Februar 2009 (BGH beschließt, dass Kreditinstitute verpflichtet sind, Kommissionen für den Vertrieb von geschlossenen Fonds aufzudecken). Investoren von Fundusfonds wird geraten, sich umfassend rechtlich beraten zu lassen, um die betreffenden Forderungen zu prüfen. Bei einer Fondsinsolvenz steht dem Anleger ein Totalausfall seines Investments bevor, der nur durch rechtzeitige rechtliche Gegenmaßnahmen verhindert werden kann.

Beschädigte Investoren können uns über unser Kontaktformular kontaktieren.