Bausparverträge als Geldanlage

Die Bausparvereinbarung als Investition? - Neue BGH-Entscheidung zur Beendigung von Hochzinsverträgen à

Rund 250.000 Bausparverträge der Sparkassen sorgten im Jahr 2015 für Aufsehen. Am 21.02.2017 wurde das Gerichtsurteil gefällt. Warum stornieren die Sparkassen die Verträge? Bei Bausparverträgen und anderen Finanzanlageprodukten gab es vor der Niedrigzinsphase einen deutlich höheren Zinssatz. Entsprechend hoch waren die Zinsen für Baudarlehen und Kredite.

Die Bausparkassen haben inzwischen ebenfalls darauf geantwortet, so dass es je nach Anbieter und Tarifen nur noch 0,1 - 1 % gibt. Die niedrigen Zinssätze von 1,25 - 3,5 Prozent, die vor einigen Jahren noch bei 4 - 7 Prozent gelegen haben, machen es möglich. Hier liegt das Problem der Bausparkassen.

Aus den Altverträgen mit hohen Guthabenverzinsungen, die weiter eingespart oder nur verzinst wurden, entstehen bei den Wohnungsbaugesellschaften Verluste. Deshalb wurden viele Kontrakte gekündigt. Ab wann können Bauherren die Bausparverträge auflösen? Am 21. Februar 2017 wurde entschieden, unter welchen Bedingungen die Bausparkasse einen Vertrag auflösen kann.

Im Einzelnen wurden zwei Fälle verhandelt, in denen die Kläger gegen die Kündigung ihrer Verträge von 1978 und 1999 durch Wüstenrot vorgingen. Wüstenrot sollte die Verträge nicht kündigen. Auch die Bausparkasse ist in Revision gegangen. In anderen Fällen haben auch die Bausparer Recht behalten, in anderen die Bausparkasse. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschied, dass die Bausparkassen die Verträge kündigen können, wenn:

Das Bausparen ist bereits bis zum festgelegten Betrag gesichert. Das Bausparen steht seit mehr als 10 Jahren zur Vergabe bereit Zinsgünstiges Darlehen in der Restsumme zwischen der Bausparsumme und dem angesparten Guthaben. Die Bausparkasse wird in der Sparphase als Schuldner betrachtet und bekommt vom Kunden ein Darlehen, daher besteht dieses Recht auch für die Bausparkasse.

Den Bausparkassen steht die Sicherheit zu, dass die gekündigten Verträge nicht rechtswidrig waren. Andererseits schadet die Kündigung dem Ansehen der Bausparkasse, da sie selbst zuvor den Bausparvertrag als Kapitalanlage beworben und keine Fristen in die Verträge aufgenommen hatte. Infolgedessen gehen die hohe Zinsen verloren und man muss sich nach neuen alternativen Anlagen umsehen, die keine ähnlich hohe Zinsen zahlen.