Private Verschuldung

Haushaltsverschuldung

Bei der OECD in Facts and Figures 2015-2016 handelt es sich um eine umfangreiche und dynamisch erscheinende Statistik der OECD mit fast 100 Kennzahlen zu einem weiten Themenspektrum, darunter Ökonomie, Bildungswesen, Energie, Transport, Ökologie, Entwicklung, Gesundheitswesen, Informationstechnologie und Kommunikation, Bevölkerungsentwicklung, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation, Steuerwesen, öffentliche Gelder sowie F&E.

Sie enthält Angaben für alle OECD-Länder, die durch ihre OECD-Aggregate, die Eurozone und die EU sowie, sofern vorhanden, für Brasilien, China, Indien, Indonesien, die Russische Förderation und Südafrika vervollständigt werden. Links eine Kurzeinführung in Form eines Textes, anschließend eine detaillierte Beschreibung des Indikatoren, Kommentare zur Datenvergleichbarkeit, eine Bewertung der Langzeittrends für jeden einzelnen Indikatoren und eine Auflistung mit Hinweisen auf weitere Angaben zum Anzeiger.

Auf der rechten Bildschirmseite finden Sie eine tabellarische Darstellung, die die wichtigsten Aussagen der Angaben auf einen Blick wiedergibt. Zu jedem Anzeigegerät gibt es einen StatLink, über den die zugehörigen Informationen abgerufen werden können. Der OECD in Facts and Figures 2015-2016 ist ein wichtiger Bezugspunkt für die Leserschaft, die sich mit wirtschaftlichen und politischen Fragen beschäftigt.

Klick zum Zugriff: Die Verschuldungsquote der Privathaushalte gibt die Verschuldung der Privathaushalte im Vergleich zu ihrem Gehalt, d.h. ihrer Ausgaben- und Sparfähigkeit an. Die hohen Schuldenquoten werden oft als Anzeichen für eine finanzielle Schwachstelle gesehen, aber eine solche Bewertung sollte auch Aktiva (z.B. Wohnimmobilien) berücksichtigen. Eine höhere Verschuldung führt in der Regel zu höheren Kosten für die Finanzierung des Kreditnehmers, verschlimmert die Finanzlage und kann den Zugriff auf die Refinanzierung einschränken.

Britische Verbraucher drohen mit Überverschuldung

Es sind ernüchternde Zahlen: Ein Viertel aller Jugendlichen zwischen 18 und 30 Jahren in Großbritannien leben konstant mit Schuldkredit. Die Verschuldungssituation hat sich laut einer kürzlich durchgeführten Studie von Populus Data Solutions im vergangenen Jahr bei 25 % der Teilnehmer verschlechtert. Lediglich 39% der Jugendlichen erwarten, mit 40 Jahren verschuldungsfrei zu sein.

Die private Verschuldung ist in der Gesamtbevölkerung seit einigen Wochen stark angestiegen - so sehr, dass der Verschuldungsgrad mittlerweile die Finanzaufsicht und die Politik auf die Tagesordnung gesetzt hat. Die Arbeitslosenquote auf der lnsel ist mit 4,3 Prozentpunkten auf dem niedrigsten Niveau seit über 40 Jahren, und die wachsende wirtschaftliche Produktion quält Großbritannien mit einem Verschuldungsproblem für die Konsumenten.

Bei den Konsumentenkrediten, zu denen klassische ungesicherte Kredite, Kreditkarten-Schulden und Autofinanzierungen gehören, stieg das Volumen im vergangenen Jahr um fast zehn Prozentpunkte. Die Bank of England hat im Jahr 2017 ungesicherte Verbraucherkredite in Höhe von 2011,5 Mrd. £ beziffert. Großbritannien zählt unter den Industriestaaten mit 150% zu den führenden Ländern bei der Verschuldung der Privathaushalte.

Bei den G7 sind die Deutschen mit rund 90 % unter den weniger geschuldeten Konsumenten, nur die italienischen sind besser dran. Der Money Advice Service, ein staatliches Finanzberatungsorgan, beziffert die Anzahl derjenigen, die mit ernsten Verschuldungsproblemen zu tun haben, auf 8,3 Mio. Menschen oder fast 16 Prozentpunkte der Gesamteinwohner.

Deshalb habe er das Problem in diesem Jahr ganz oben auf die Tagesordnung seiner Autorität gestellt, so Bailey, der sich durch den Besuch von Schuldnerberatungsstellen im ganzen Lande ein Bild von der Situation gemacht habe. Von den Aufsichtsbehörden wurde eine Anzahl von Institutionen angewiesen, für ihren eigenen Versicherungsschutz weitere 10 Mill.

Zur Blütezeit der Finanzmarktkrise vor fast einem Jahrzehnt gab es jährlich mehr als 30 private Insolvenzfälle pro Jahr. Nach den neuesten vorliegenden Daten ab 2016 liegt der nationale Durchschnittswert bei 20 Konkursen. Einer der Gründe für die hohe Verschuldung und die damit verbundene niedrige Sparrate - 1,7 Prozentpunkte im ersten Vierteljahr, der tiefste seit über 50 Jahren, nach 9,7 Prozentpunkten im letzten Jahr in Deutschland - sind sinkende Realloehne.

Die Teuerung ist seit der Entscheidung von Brexit vor einem Jahr angestiegen, aber die Löhne sind kaum angestiegen. Noch vor fünf Jahren waren es nur etwas mehr als 200.000 Menschen. Vor allem die Studentenverbindlichkeiten sind stark angestiegen. Umfangreiche Veränderungen in der Hochschulfinanzierung und die damit verbundenen höheren Studienbeiträge haben die Darlehen, die Schüler zur Bildungsfinanzierung aufgenommen haben, auf 100,5 Mrd. GBP erhöht, mehr als das Doppelte im Vergleich zum Jahr 2012.

Auch die Darlehen für den Autokauf sind stark gestiegen - von 15 Mrd. für den Neuwagenkauf im Jahr 2011 auf 32 Mrd. GBP im vergangenen Jahr. Schon jetzt erwarten etliche Betrachter einen ersten Anstieg vom aktuellen Tiefststand von 0,25 Prozentpunkten im Monatsnovember. Der Einzelhandelsumsatz lag im Monat September um 2,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

Der aktuelle OECD-Bericht über Großbritannien sagt trocken: "Die privaten Haushalte sollten ihren Verbrauch weiter unterstützen, indem sie ihre Sparrate weiter senken".