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Finanzinstitutvon Dr. Matthias Hell.
Finanzinstitute in der Krise: Was bei der Deutsche Bank geschehen ist und was immer noch bedrohlich ist - Konjunktur
Aus dem Leuchtfeuer der Konjunktur wird die ehemalige Bundesbank zum Pfand der Börsenspekulanten. Gestern Abend berichtete die Ratingagentur Bloomberg, dass zehn Hedgefonds, darunter Millenium Partner, Capula Investment Management und Rokos Capital Management, ihre Orders an die deutsche Zentralbank drosseln. Das Handelsgeschäft mit und für Hedgefonds ist für das Unternehmen ein wichtiges Geschäftsfeld.
Der Anteil fiel um neun Prozentpunkte und lag zum ersten Mal seit 33 Jahren unter zehn Euros, bevor er sich erholt hat. Welche Bedeutung hat der Abzug von Hedgefonds für die Banken? Wenn der Bericht Bloomberg richtig ist, wäre das ein erneuter Vertrauensschlag für die Banken. Die Rücknahme könnte weitere Kundinnen und Kunden dazu verführen, ihr Geschäft auf andere Institutionen zu übertragen.
In der Financial Times wird ein ungenannter Angestellter der Bundesbank genannt, wonach die Kassen ihr Engagement angesichts der Situation der Bundesbank einschränken wollten. Die Hedgefonds haben entweder gehandelt, weil sie etwas über die Europäische Zentralbank wussten, oder um gegen sie zu Spekulationen. Group CEO John Cryan wies darauf hin, dass die Gruppe mehr als 20 Mio. Menschen zählt.
Die Deutsche Bank muss nämlich mit weiteren schweren Sanktionen rechnen. Die Geldbuße für windige Hypothekarkredite hat das Justizministerium der USA von 14 auf 5,4 Mill. Allerdings hat die Nationalbank derzeit nur 5,5 Mrd. EUR für alle anstehenden Sanktionen vorgesehen, wodurch sich der Gesamtbetrag erheblich aufstocken wird. Unklar sind auch die Konsequenzen des Geldwäscheskandals mit den Bankkunden in Russland.
Hier könnte die Geldbuße auch sehr hoch sein. Fakt ist, dass die Bank im vergangenen Jahr einen Rekord-Verlust von knapp sieben Mrd. EUR erwirtschaftet hat. Nach Expertenschätzungen könnte die BayernLB höchstens einen Umsatz von rund sieben Mrd. EUR erwirtschaften. Dies lässt vermuten, dass Cryan am vergangenen Wochenende eine Botschaft an die Angestellten geschickt hat: Die Spekulation über Hedgefonds hat zu ungerechtfertigten Unruhen geführt.
Das Fremdbild der Hausbank ist verfälscht. Genau das ist das Business von Hedgefonds. Die beiden Hauptkonkurrenten Credit Suisse und Goldman Sachs betrachten die Spekulation und die Angriffe auf die Banken als Übertrieben. Laut den am vergangenen Tag publizierten Untersuchungen verfügt die Nationalbank über eine ausreichende und konstante Liquiditätsausstattung. Gold-Mann Sachs schätzt sie auf 223 Mrd. EUR und setzt für die Aktien der Gesellschaft nach wie vor ein Preisziel von 14,20 EUR.
Überlebt die Hausbank alleine? Laut John Cryan hat die DB ein "starkes Fundament": Sie erfüllt die Kapitalanforderungen und hat mit dem Kauf des englischen Versicherungsunternehmens Abbey Life ihre Eigenkapitalbasis verstärkt. In der ersten Jahreshälfte wurde ein Vorsteuergewinn von einer Mrd. EUR erwirtschaften.
Mit einer Liquiditätsreserve von mehr als 215 Mrd. EUR verfügt sie über einen "äußerst bequemen Puffer". Die EU-Vergleichsrichtlinie BRRD (Bank Recovery and Resolution Directive) schreibt seit Jahresbeginn vor, dass im Falle eines Ungleichgewichts zunächst die Anteilseigner und Kreditgeber der Hausbank zur Zahlung aufgefordert werden; Hauptaktionäre der Deutsche Bank sind zum Beispiel die Scheiche aus Katar und der amerikanische Finanzinvestor Black Rock - keine Ausländer.
Gleichwohl sieht auch der grüne Finanzexperte Gerhard Schick die Rettung der Hausbank im Zweifel. Niemand würde es jedoch verstehen, "eine wegen der Sanktionen für viele Straftaten in Not geratene Sparkasse zu retten". Wie viel ist die Datenbank noch Wert? Die Marktwerte der Banken - der Kurswert aller Anteile - lagen zum Teil unter 14 Milliarden EUR.
Die US-Justiz verlangt eine Geldstrafe von 14 Mrd. Dollars. Nach Meinung der Börsenteilnehmer ist der Kursrückgang ein Zeichen dafür, dass Börsenspekulanten die Postbank angreifen. Noch vor einem Jahr lag die Notierung bei 24 EUR, zur Zeit von Josef Ackermann waren es vorübergehend mehr als 100 EUR. Bei der Marktkapitalisierung gehört die Postbank nicht einmal mehr zu den 100 grössten Institutionen in Deutschland.
Können andere Anteile der Deutschen Bank infiziert werden? Der Dax, Deutschlands Leitindex, wurde ebenfalls von den Überschriften erfasst und liegt nun bei 19196 Zählern. Von einem stockfinsteren Abschluss des dritten Quartalstages vor der Beruhigung der Situation spricht Jochen Stanzl von CMC Markets: "Das Schreckgespenst einer neuen Bankkrise verfolgt die Finanzmärkte.
Was passiert als nächstes mit der DB? Keine Expertin rechnet damit, dass die Bundesbank umkippt und Konkurs anstrebt. Dies zeigt auch der aktuelle Stress-Test der EBA, auch im Hinblick auf die Europäische Bankaufsichtsbehörde EBA. Natürlich sind für die Postbank nach wie vor rechtliche Auseinandersetzungen und die Androhung von Bußgeldern in Milliardenhöhe eine große Belastung.
Gleiches gilt für die anhaltenden Spekulationen über die Situation der Banken und den niedrigen Kurs der Aktie. Die Reputation der durch die vergangenen Affären stark geschädigten Banken und ein eventueller zusätzlicher Vertrauensschwund sind ein großes Problem. Zunehmend konnten sich unsere Kundschaft und unsere Anteilseigner abkehren. Welche Gefahren drohen den Verbrauchern?