Weil die Geldanlage in einzelne Aktien nur etwas für erfahrene Anleger ist, sollten private …
Russland Fonds Vergleich
Vergleich RusslandfondsRussland Aktien: Welche Fonds im Einklang mit der....
Welche Gemeinsamkeiten haben viele Fondsinvestoren in Deutschland mit Vladimir Bogdanov, Oleg Deripaska und Suleiman Kerimow? in Deutschland? Auch sie sind von den Auswirkungen der jüngsten US-Sanktionen gegen Russland betroffen. Bogdanov, Miteigentümer von Surgutneftegas, dem viertgrößten Erdölproduzenten Russlands, dem Industriemagnaten Deripaska, dessen Beteiligung Basic Element mehrere Firmen in Russland beherrscht, und Kerimov, Eigentümer des größten russischstämmigen Goldgrubenbetreibers Polyus, sind alle auf der am vergangenen Freitag veröffentlichten US-Sanktionenliste.
Vier weitere Geschäftsmänner und 17 Mitglieder der Regierung wurden mit solchen Strafen belegt. Sie verpassten ihr Ziel nicht: Der Rubel und der Markt in Russland bröckeln. An dieser Stelle kommen eine Reihe von Fondsanlegern in Deutschland ins Spiel, die über Fonds Anteile in Russland haben.
Russlands Anteile sind vernachlässigbar. Aber bevor wir ins Detail gehen, müssen wir die fundamentale Bedeutung des Aktienmarktes in Russland für Investoren in diesem Land erklären. Erstens: Eine allgemeine Entwarnung: Russland ist für die meisten Fondsinvestoren unerheblich. Es ist wichtig zu wissen, dass der chinesische Markt nicht zum Anlageuniversum der Industriestaaten gehört.
Russlands Titel haben keinen festen Platz in führenden Indizes wie dem MSCI World oder dem FTSE World. Also, wo könnte es für Anleger zu einer bösen Überaschung der Russen kommen? Für einige Anleger, die auf die Schwellenländer Mitteleuropas gewettet haben, kann es ein Novum sein, dass ihr Investitionsuniversum weniger aus Polen, Tschechien oder Ungarn als etwa zwei Drittel der Anteile Russlands bestehen.
Das sind in der Tat getarnte russische Gelder. Dass rund ein Viertel des so genannten EMEA-Universums (EMEA steht für Europe, Middle East, Africa) aus russischen Aktien besteht, überrascht die Anlegerschaft. Die EMEA-Aktienfonds werden daher auch in hohem Maße vom russischen Crash betroffen sein. Aber Rußland-Aktien waren für viele Dividenden-Taucher eine Perle. Aber diese Länder sind für die meisten Investoren in diesem Land sehr peripher.
In zwei Bereichen dürfte der Einsatz russischer Werte jedoch von Bedeutung sein: bei Ausschüttungsfonds und bei so genannter "Off-Benchmark-Wette" für Fonds, die mit aktivem Management ausgestattet sind. Schlagwort Dividendenfonds: Wenn es um die Ausschüttungsfonds für Emerging Markets geht, spielt der Aktienmarkt in einer ganz anderen Spielklasse, als es die Mini-Gewichtung im MSCI Emerging Markets und FTSE Emerging Markets vorgibt. Gerade bei Dividendenindexfonds kommen die russischen Werte mit Macht ins Spiel. 2.
Es ist wichtig zu wissen, dass die russischen Anteile seit Jahren billig sind. Dies führt zu Dividendenerträgen und führt dazu, dass die russischen Werte in solche Indices fließen. Anschließend werden diese in den Fonds für den DJ Emerging Markets Select Dividendenindex aufgenommen, der aus rund 15 Prozentpunkten russischer Anteile zusammengesetzt ist.
In der PowerShare FTSE Emerging Markets High-Dividende Low Volatility (sic!) beträgt der Wert bis zu 16 Prozentpunkte. In den folgenden Übersichten sind die für uns verfügbaren aktuellen Portfoliodaten aufgeführt, die wesentlich in russischen Werten ausgeben. Denn selbst wenn der Aktienanteil in der Regel unter fünf Prozentpunkten liegen sollte, so sind dies Off-Benchmark-Wetten, da die russischen Anteile in den Vergleichsindizes von Ausschüttungsfonds wie dem MSCI World High-Dividende Yield nicht mitspielen.
Durchschnittlich sind rund zwei Prozentpunkte des in Europa domizilierten weltweiten Ausschüttungsfonds in russischen Werten angelegt. In der ABAKUS World Dividend und der Schröder ISF Global Equity Yield liegen die russischen Anteile gar bei rund vier Prozentpunkten. Zusätzlich zu den dividendenberechtigten Fonds legen die Fondsmanager aktiver gemanagter Fonds mehr in russischen Werten an, als man erwarten würde.
In der folgenden Übersicht sind die in Russland zum Realisierungszeitpunkt deutlich übergewichteten Fonds der Emerging Markets aufgeführt. Erinnern Sie sich: In den weltweiten Richtwerten von MSCI und FTSE werden die russischen Aktien mit höchstens fünf Prozentpunkten bewertet. Bei Fonds, deren Anlagefokus nicht in den Emerging Markets liegen, ist die Situation anders. Die folgende Übersicht zeigt Fonds aus Bereichen, in denen russische Aktien nicht zum Investment-Universum zählen.
Legt der FT Argonaut European Alpha Fonds fast 16% in russische Aktien an, so ist dies eine hoch bedeutsame "Off-Benchmark-Wette", also eine Exkursion außerhalb des tatsächlichen Anlagesystems. Dies trifft auch auf die anderen Fonds in der folgenden Auflistung zu. Es gibt viele gute Argumente für eine Investition in Russland.
Zusätzlich zur eigentlichen oder vermuteten Ausschüttungsqualität ziehen die - wiederum: aktuellen oder vermuteten - Sonderpreise in den Blick. Mehrere Value-Fonds haben in Russland gefunden, wonach sie gesucht haben. Daneben gibt es Fonds, die sich auf Rohstoff- und Energiewerte konzentrieren. Von Zeit zu Zeit kommen hier auch die russischen Bestände ins Spiel. 2. Aber nicht in den Kategorienindizes, die die Investment-Universen der Fonds wiedergeben.
Abschließend eine kurze Beantwortung der Fragen, ob Off-Benchmark-Wetten in einem einzelnen, derzeit sehr schwierigen Marktsegment gut oder schlecht sind. Selbst wenn sich solche Rubriken wie "gut" und "schlecht" nur schwierig beurteilen lassen, würden wir die hohe russische Gewichtung für gerechtfertigt erachten, wenn sie den Investoren gut vermittelt wird und eine eindeutige Kaufstrategie für russische Anteile besteht, die Möglichkeiten und Gefahren gegenübersteht.
Den Fondsmanagern muss jedoch bewusst sein, dass Russland ein besonders schwieriger Absatzmarkt ist: Die Corporate Governance russischer Firmen ist auch im Vergleich zu anderen aufstrebenden Ländern sehr schlecht, und es gibt allen Grund, sich ernsthaft um Ihr eingesetztes Vermögen zu kümmern, wenn Sie in Russland investieren.
Der Abbau von Yukos, dem vorübergehend größten Gas- und Ölkonzern Russlands vor rund 15 Jahren und die Entziehung von (auch westlichen) Investoren ist nur das markanteste Beispiel für die Mißachtung der Rechte der Aktionäre durch den russische Staatshaushalt - die Kurzfassung des Yukos-Schiedsverfahrens, das noch immer auf seine Durchsetzung warten wird, ist nach wie vor lesenswert.
Die Investoren sollten auch bei der grassierenden Korruptionsgefahr in Russland aufpassen: Sie sollten sich vorsichtiger verhalten: Russland liegt derzeit auf Rang 135 von 180 im weltweiten Korruptions-Index von Transparency International, gleichauf mit der Dominkanischen Republik, Honduras, Kirgisistan und Laos. Im Übrigen deutet nichts darauf hin, dass sich die Situation in Russland aufhellen wird. Staatswillkür ist Teil des gegenwärtigen Systems, das sich auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausrichtet.
In jedem Fall ist dieses Werk sehr empfehlenswert für Fondsanleger und auch für Fondsmanager, bevor sie sich auf eine angebliche "Value Story" zubewegen.
