Wer sein Geld breit gestreut anlegen will, kommt um eine Anlage in Fonds nicht herum. Denn er tut …
Riester Lüge
RiesenlügeEin weiterer Riester
Altbundesarbeitsminister Norbert Blüm hat seine Katastrophe durch den Satz "Die Pension ist sicher" erfahren - den er 1986 in das Gedenken der Bundesrepublik eingebrannt hat. Seine Nachfolgerin Walter Riester befindet sich auf dem Höhepunkt der Katastrophe. Das Ansehen der Riesterrente ist seit Jahren getrübt. Dass auch die von der Kritik angenommene Riester-Variante einen unerfreulichen Fang hat, wurde in dieser Handelswoche bekannt.
Je nach Leistungserbringer können vor der Privatrente neue Entgelte erhoben werden, was diese Riester-Option ebenfalls erheblich mindert. Bisher wurde der Auszahlungsbetrag zu 100 % in eine Pension umgerechnet und dann jeden Monat ausbezahlt. Nun aber hat die Assekuranz überraschenderweise neue Anschaffungskosten für den Ruhestand angekündigt.
Die Riester-Sparer dürfen höchstens 30 v. H. der gesparten Beträge in einem Zug ausbezahlt werden. Die übrigen müssen in eine Pension umgerechnet werden. "Gerade für Bank- und Fondssparer ist es schwierig, eine angemessene Altersversorgung zu bekommen", sagt Axel Kleinlein, Vorsitzender des Verbandes der Kassen. Dabei verweist er darauf, dass das Riester-Vermögen beim Übergang in die Auszahlungsphase bereits abgesichert war.
Auch er konnte damit rechnen, dass diese vollständig in eine Lebensrente umgerechnet wird. Die hohe Lebenserwartung machte Riester-Produkte immer weniger ertragreich. Die neuen Honorare würden bei der Rückgabe zudem zunagen. Urspruenglich hatte der Gesetzentwurf vorgesehen, dass bei der Pensionierung von Sparguthaben keine neuen Anschaffungskosten anfallen sollen. Der Dienstleister muss den Auftraggeber drei Monaten vor der Auszahlung über den fälligen Betrag unterrichten.
Wenn er diesen Wert weiß, kann der Riester-Sparer einen passenden Versicherungsträger suchen, der das Kapital in eine günstige Altersvorsorge umwandeln kann. Denn das Fondssparen ist das letzte Riester-Produkt, das überhaupt noch verkauft wird. Das, was die Unternehmen früher mit der Riester-Versicherung verdient haben, müssen sie jetzt mit dem neuesten Bestseller verdienen. Aber sind die bereits zu Anfang der Auszahlungsphase fälligen 25-prozentigen Beiträge ein gutes oder falsches Gebot?
Aufgrund der neuen Honorare, die der Wettbewerb jetzt fordert, wird er es nicht einmal trauen, sich zu ändern. Möglicherweise hat er aber angesichts der Riester-Krankheit auch die Idee, ein völlig neuartiges Vorsorgeprodukt zu kreieren.