Anleihen Zinsen Zusammenhang

Obligationen Zinsbeziehung

Doch wie hängen die beiden zusammen? Wenn sich die Zinssätze ändern, werden Anleihen mehr oder weniger wert. Der Marktpreis einer Anleihe hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wertaktien mit steigenden Anleiherenditen. Das macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn eine Anleihe vor ihrer Fälligkeit verkauft werden soll.

Das Verhältnis zwischen Zinssätzen und Anleihekursen

Wenn die Zinsen am Kapitalmarkt ansteigen, sinken die Anleihekurse, aber wenn die Marktzinsen generell sinken, erhöhen sich die Anleihekurse. Dieses Verfahren wird als eine grobe Einführung in das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Zinssätzen und Anleihen angesehen, dennoch ist das Wechselspiel zwischen Zinssätzen und Anleihen umfänglicher. Zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen Zinssätzen und Anleihen müssen Sie zunächst die Gliederung einer Obligation aufzeigen.

Die Nominalverzinsung einer Schuldverschreibung ist die Verzinsung zum Nennwert (100 %) und wird zunächst durch die Verzinsung von Angebot und Nachfrage des Primärmarktes bestimmt. Die Nominalverzinsung (auch Kupon genannt) wird ab dem Ausgabetag festgelegt und bleibt während der ganzen Dauer unverändert. Die Effektivzinssätze einer Schuldverschreibung ändern sich dagegen immer dann, wenn sich der Preis der Schuldverschreibung bewegt, d.h. fast täglich.

Als Effektivzinssatz einer Schuldverschreibung gilt die pro Jahr effektiv erwirtschaftete Verzinsung, d.h. sie umfasst sowohl die Verzinsung als auch eventuelle Kurssteigerungen oder -verluste. Erwirbt der Investor eine Schuldverschreibung unter ihrem Nennwert (100 %), macht er einen Preisgewinn, wenn er die Schuldverschreibung bis zur Endfälligkeit beibehält. Der Effektivzinssatz ist dann über dem Nominalzinssatz (Kupon).

Erwirbt der Investor jedoch die Schuldverschreibung zum Nennwert, verliert er einen Preis, wenn er die Schuldverschreibung bis zum Ende der Laufzeit beibehält. Das heißt nicht, dass der Investor mit der Schuldverschreibung einen Schaden erleiden muss, sondern nur, dass seine jährliche Rendite niedriger ist, als wenn er die Schuldverschreibung bei Ausgabe zu 100% erstanden hat.

Die Rückzahlung einer Schuldverschreibung durch den Schuldner erfolgt grundsätzlich zum Nennwert (100 %) bei Endfälligkeit. Der folgende Vorgang ist daher für Anleihen von größter Bedeutung: Fällt der Anleihenkurs, erhöht sich der Effektivzins für potentielle Neukunden, während bei einem Anstieg des Anleihenkurses der Effektivzins für potentielle Investoren, die das Papier später erwerben, sinkt. Bei Anlegern, die die Schuldverschreibung bei Ausgabe erworben und bis zur Endfälligkeit gehalten haben, sind die vorläufigen Preisschwankungen unerheblich, da sie zu annähernd dem Nennwert (100 %) ankauften.

Der Nominalzinssatz und der Effektivzinssatz sind also nahezu gleich und der ursprünglich angelegte Betrag wird bei Endfälligkeit an sie zurückbezahlt. Zudem bewegen sich die Anleihekurse und der generelle Marktzinssatz nun in die entgegengesetzte Richtung. Das Marktzinsniveau ist kein spezifischer Zins, sondern entspricht dem aktuellen Marktzinsniveau. Der Referenzwert für das derzeitige Zinssatzniveau in Deutschland und in Europa oft zehnjährige Bundesanleihen, während zehnjährige US-Staatsanleihen international verwendet werden.

Wenn die Marktzinsen z. B. aufgrund einer höheren Inflation oder einer verbesserten Wirtschaftsleistung ansteigen, sinken die Anleihenkurse ( "Staats- und Unternehmensanleihen"), bis ihr Effektivzinssatz das gegenwärtige und nun erhöhte Niveau widerspiegelt. Der Effektivzinssatz erhöht sich, wie bereits erwähnt, bei sinkenden Anleihekursen für Neukäufer.

Die neuen Marktteilnehmer sind erst dann zum Kauf von Anleihen berechtigt, wenn ihnen ein vergleichbarer Zinssatz auf dem derzeitigen Niveau angeboten wird. Die Anleger erwarten nun eine entsprechende Korrektur der Marktzinsen und Anleiherenditen. Wenn die Nominalzinssätze für Neuemissionen aufgrund des gestiegenen Zinssatzes ebenfalls ansteigen, werden bereits begebene Anleihen gleicher Bonität so lange an Wert verlieren, bis ihre Verzinsung und Kursgewinne der Verzinsung von Neuemissionen mit einem erhöhten Nominalzinssatz entsprechen.

Andererseits würden Firmen, die den erhöhten Marktzinssatz zwischenzeitlich bei der Begebung neuer Anleihen nicht berücksichtigt haben, nicht genügend Käufer für ihre Anleihen gewinnen, da Anleger bereits mit Anleihen ihrer eigenen Kreditwürdigkeit und Laufzeiten eine höhere Marktrendite erwirtschaften. Sowohl die Anleihe- als auch die Aktienpreise sind täglich, wenn auch in geringerem Umfang, schwankenden Kursen unterworfen.

Ursächlich hierfür ist neben dem bereits genannten schwankenden Zinssatzniveau die Bonitätsverbesserung bzw. Bonitätsverschlechterung des Anleiheemittenten. Auch die Inflationserwartung sowie konjunkturelle und wirtschaftliche Faktoren beeinflussen die Anleihekurse. Wenn Investoren ein erhöhtes Sicherheitsrisiko eingehen, weil sie zum Beispiel ein verstärktes wirtschaftliches Wachstum erhoffen, wechseln sie häufig von sichereren Titeln wie Anleihen und Pfandbriefe zu risikoreicheren Investments wie zum Beispiel Dividenden.

Dies reduziert jedoch die Anleihennachfrage und zugleich den Anleihepreis. Umgekehrt ist es der Markt, wenn er "risikoscheu" ist und nach sicheren Investments wie Anleihen von kreditwürdigen Debitoren Ausschau hält.

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