Anleger, die nicht in Aktien oder Anleihen investieren wollen und sich auch vor Aktien- und …
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Zinssätze Steigende Anleihen KursverlusteWie verhält es sich mit den Beständen bei steigenden Zinsen? "Erster Blog zur Vermögensverwaltung
Es besteht kein Zweifel, dass die Aktie in der vergangenen Zeit von sinkenden oder tiefen Zinsen profitierte. Die Zinsen sind neben der Gewinnentwicklung der Unternehmen in der Tat ein wichtiger Preistreiber für Eigenkapital. Es ist offensichtlich, dass bei steigenden (Unternehmens-)Gewinnen auch der Aktienkurs im Allgemeinen zunimmt. Im Falle von Zinsen wird der Einfluß rückgängig gemacht. Der Wert von Dividendenpapieren ist umso geringer, je größer das Zinssatzniveau ist.
Es gab in der jüngsten Zeit so gut wie keine verlässlichen Renditen. Aus diesem Grund wurde vermehrt in Dividendenpapiere angelegt. Die Zinssätze werden unter anderem durch die Teuerung beeinflußt. In den letzten zwei Jahren ist die Teuerung von einem Negativbereich auf ein "normales" Maß von etwa 2% gestiegen.
Die Börsen haben trotz der steigenden Inflationsraten ihren positiven Trend in den vergangenen zwei Jahren beibehalten. Der Wert hat sich eher noch erhöht. Heißt das, dass die zunehmende Teuerung keinen Einfluß mehr auf die Aktienbewertung hat? Abb. 2 zeigt den Bezug zwischen Inflationsniveau und Wertansatz (Kurs-Buchwert-Verhältnis für den gesamten US-Markt). Die blauen Leisten stellen die Bewertungsbereiche der US-Unternehmen der vergangenen 40 Jahre dar.
Je größer die Teuerung, umso geringer die Börsenbewertung (Berücksichtigung der Mittelwerte). Bislang wurden die größten Bewertungen im Inflationsbereich von rund 2% verzeichnet. Fällt die Teuerung weit unter 2%, entfällt das oben geschilderte Verhältnis: Eine sinkende Teuerung von unter 2% ist nicht gleichbedeutend mit einer höheren Wertung, sondern - im Gegensatz dazu - mit einem erneuten Rückgang der Wertung.
Viele Firmen finden es schwierig, ihre Profite in einem deflatorischen Marktumfeld zu erwirtschaften. In den vergangenen zwei Jahren haben die Börsen mehr von der Teuerung profitieren können, da das Gespenst der Deflation in den Schatten gestellt wurde. Die ansteigende Teuerung im Spannungsfeld zwischen null und zwei Prozentpunkten geht in der Regel mit einer Höherbewertung einher.
der Wert ist am größten, wenn die Teuerung um die zwei Prozentpunkte variiert. Nur wenn die Teuerung über drei Prozentpunkte ansteigt, besteht Gefährdung. Sollten - entgegen den Erwartungen - die Teuerung weiter steigen und die Rendite von Staatsobligationen dadurch signifikant steigen, ist zu vermuten, dass die Börsen mit einer tieferen Schätzung darauf antworten werden.
Eine Gewinnsteigerung kann diesen Einfluss dann nur zum Teil kompensieren. Wer von diesem Umfeld ausgeht und einen deutlichen Renditeanstieg erwartet, aber trotzdem in Werte investiert, sollte sich - im Unterschied zu Qualitätsaktien - stärker auf Value-Aktien ausrichten. Wertaktien können nicht notwendigerweise mit "unterbewertet" gleichgesetzt werden. Diese haben nur eine geringe Wertigkeit in Hinblick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KGV).
Derzeit handelt es sich hauptsächlich um Anteile an Finanztiteln (Banken, Versicherungen) und Rohstoffunternehmen. Banktitel haben eine steile Zinsstrukturkurve, d.h. wesentlich höhere Zinsen bei längerer Laufzeit als bei kürzerer Laufzeit. Rohstoff-Aktiengewinne sollten überdurchschnittlich von der anziehenden Teuerung begünstigt werden. Der Fokus auf Value-Aktien sollte bis zu den ersten Rezessionstendenzen bestehen.
Bei steigenden Zinsen übertrifft die Performance von Wertaktien (insbesondere von Finanzwerten und Rohstoffen) den Gesamtmarkt. Steigen die Anleiherenditen weiter, könnte die seit der Finanzmarktkrise andauernde Unterperformance der Wertaktien ein Ende finden. Vergangene Performance ist kein Hinweis auf künftige Performance.